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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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die Finger an meinem Kinn, seine Zunge, die mit meiner spielte, sein Körper, der sich an mich drängte und mir Dinge verhieß, die nur er mir bieten konnte: Wärme, den Trost einer Berührung, eine andere Art der Intimität.
    Doch plötzlich plagten mich Gewissensbisse. Ich war noch nicht so weit.
    Ich wich zurück und wandte den Blick von ihm ab, während ich meine Hand auf den Mund legte. Es war nur ein Kuss gewesen, den ich nicht gewollt hatte, und ich hatte damit auch keinerlei Versprechen gebrochen. Doch meine Lippen und meine Wangen waren gerötet, und mein Unterleib stand in Flammen. Auch wenn es unerwartet geschehen war, auch wenn Ethan schon lange nicht mehr bei mir war, so fühlte sich meine Reaktion dennoch wie ein Verrat an.
    »Du bist noch nicht so weit«, sagte Jonah leise.
    »Das bin ich nicht. Es tut mir leid, aber … ich bin es nicht.«
    Seine nächsten Worte überraschten mich fast genauso sehr, wie es sein Kuss getan hatte. »Nein, es tut mir leid«, sagte er. »Ich hätte es nicht forcieren sollen. Es ist nur … ich habe so etwas nicht erwartet. Ich habe nicht erwartet, eine solche Verbindung zu finden.«
    Ich sah ihn wieder an, und mein Herz geriet in Panik, als ich das Verlangen in seinen Augen sah. »Ich fühle mich geschmeichelt, wirklich, aber …«
    Er hob eine Hand und lächelte sanft. »Du musst dich nicht entschuldigen. Ich habe mein Glück versucht, und es war der falsche Zeitpunkt. Schwamm drüber.« Er räusperte sich und nickte dann zuversichtlich. »Vergessen wir einfach diesen kurzen peinlichen Moment. Lass uns wieder an die Arbeit gehen.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Absolut sicher«, sagte er mit einem kurzen Nicken und holte sein Handy hervor, eine glänzende goldene Scheibe, um Scott Grey Bericht zu erstatten. Ich tat es ihm gleich und schickte Kelley eine Nachricht, in der ich kurz mitteilte, dass wir nichts Nützliches herausgefunden hatten und dass Claudia nicht einmal von dem veränderten Himmel gewusst hatte.
    Ihre schnelle Antwort ließ mich erstarren: » DOPPELT SO VIELE DEMONSTRANTEN WEGEN HIMMEL . ALLE VAMPIRE IN ALARMBEREITSCHAFT . ZUSÄTZLICHE FEENWACHEN . NATIONALGARDE GERUFEN . MENSCHEN ERWARTEN DIE APOKALYPSE .«
    Ich fluchte leise.
    »Was denn?«, fragte Jonah sanft, aber ich hob eine Hand, während ich direkt wieder eine SMS an Kelley schrieb.
    » RÜCKKEHR ?«, fragte ich, » ODER WEITERSUCHEN ?«
    » KRISE UNTER KONTROLLE «, war ihre Reaktion. » WEITERSUCHEN .«
    Suchen konnte ich auf jeden Fall. Nur das mit dem Finden schien nicht zu klappen. Nachdem ich die SMS verschickt hatte, verstaute ich mein Handy und brachte Jonah auf den neuesten Stand.
    »Die Menschen glauben, dass das Ende nah ist«, sagte ich zu ihm. »Es befinden sich mehr als doppelt so viele Demonstranten wie bisher vor Haus Cadogan.«
    Er sah mich besorgt an. »Sollen wir zurückkehren?«
    »Kelley sagt, dass sie die Sache im Griff hat, und will, dass wir weitersuchen. Meinst du, dass Scott vielleicht einige Anrufe tätigen und Wachen dorthin schicken kann?«
    Er antwortete, ohne zu zögern, indem er sofort eine Nachricht per Handy verschickte.
    »Erledigt«, sagte er kurz danach und legte das Handy wieder zur Seite. »Scott weiß Bescheid. Vor Haus Grey ist alles ruhig, und er wird Kelley anrufen und ihr seine Unterstützung anbieten.«
    Haus Cadogan hatte keine Verbündete in Chicago. Vielleicht würden wir ein Bündnis mit Haus Grey eingehen können, selbst wenn die Umstände nicht optimal waren.
    »Ich fahre nach Downtown zurück und suche nach etwas, das wie ein Brennpunkt aussieht. Ich bleibe dabei möglichst nah am Wasser, damit wir eine mögliche Verbindung zwischen Wasser und Himmel nicht übersehen. Wie wäre es, wenn du dich in diesem Teil der Stadt auf die Suche machst? Fahr den Rest der Gold Coast ab und den Jackson Park! Ruf mich an, wenn du etwas findest!«
    Er nickte. »Alles klar«, sagte er, stieg aus meinem Wagen und machte sich in seinem auf den Weg. Es fühlte sich unangenehm an, ihn nach dem Kuss einfach so gehen zu lassen, aber was hätte ich sonst tun sollen?
    Eine Frau konnte in einer Nacht eben nicht alles auf einmal erledigen.
    Als ich mich auf dem Weg nach Downtown befand, drehte ich die Heizung bis zum Anschlag auf. Auch wenn ich mich in dem Turm ein wenig klaustrophobisch gefühlt hatte, gab es merkwürdigerweise nichts Beruhigenderes, als in einer kalten Nacht die Heizung aufzudrehen. Während meiner Zeit als Doktorandin hatte ich kalte Nächte erlebt –

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