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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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jedem, der ihr zu schaden versucht. Wir haben Euch über Dinge unterrichtet, die Euch andere vorenthalten wollten, und Ihr habt Euren Spaß mit uns gehabt. Wir werden diesen Turm verlassen, ohne das Gleichgewicht gestört zu haben. Außerdem ist sie eine Blutsaugerin und damit Mitglied meiner Familie. Ihr würdet dasselbe tun, um die Euren zu schützen – und Ihr habt es auch schon getan.«
    Die Bedeutung dieser Wahrheit ließ mich schwindlig werden.
    »Sie hat meine Wache angegriffen«, wiederholte Claudia.
    »Weil Ihr sie mit Blut und Gewalt gelockt habt, und Ihr habt sie ebenso angegriffen. Wir sind quitt. Als Herrin über den Himmel werdet Ihr einsehen, dass dies eine gerechte Entscheidung ist.«
    Schweigen. Dann nickte sie. »Ich werde euer Leben an diesem Tag verschonen, weil du die Wahrheit sprichst. Mag es jeder erfahren, dass ich weder mit dir noch den Deinen im Streit liege.«
    Da wir zu einer Einigung gekommen waren, streckte mir Jonah die Hand hin und zog mich hoch. Jeder einzelne Knochen und Muskel in meinem Körper schmerzte, und der Raum drehte sich auch weiterhin. Allerdings war mir nicht klar, ob es sich um die Nachwirkungen meines Blutdursts, meines Sturzes oder der Magie handelte, die den Raum immer noch erfüllte.
    Jonah besah sich mein Gesicht, ob ich verletzt worden war. »Geht es dir gut?«
    »Ja, mir geht es gut.«
    »Hört mir gut zu, Blutsauger«, sagte Claudia. »Es gab keine Verzauberung. Der Himmel veränderte sich nicht, weil sich dies jemand wünschte oder weil jemand Zaubersprüche aus Rache oder Liebe oder Machtgier wirkte. Wenn ihr den Himmel betrachtet, so seht ihr nur ein Symptom, keine Auswirkung.«
    »Aber was ist die Ursache für dieses Symptom?«, fragte Jonah.
    »Diese Frage solltet ihr denjenigen stellen, die dafür verantwortlich sind, nicht wahr?«
    Da ich schon bei den Wachen bemerkt hatte, dass Jonah mit ihnen zwar freundlich, aber nicht sonderlich geduldig umgegangen war, mischte ich mich ein. »Habt Ihr eine Vorstellung, wer dies gewesen sein könnte? Die Menschen werden unruhig, und die Bürgermeisterin will uns für Verfehlungen bestrafen, die nicht in unserer Verantwortung liegen.«
    »Die Bestrafung von Blutsaugern interessiert mich nicht.«
    »Es geht nicht nur um die Blutsauger«, beharrte Jonah. »Der See hat den Übernatürlichen die Magie abgesaugt. Den Nymphen. Den Hexenmeistern. Es war eine gefährliche Situation, die uns allen nur Ärger bereitet hat.«
    »Ich bin die Königin der Feen, Blutsauger, nicht irgendein herrenloses Tier, das für sein eigenes Überleben nach dem Blut anderer trachtet. Ich weiß alles über den Himmel und beherrsche ihn. Legionen von Feen stehen bereit, um meine Befehle entgegenzunehmen, und Walküren, um auf ihnen zu reiten. Wage es nicht, mir zu sagen, was gefährlich ist und was nicht!«
    Sie seufzte und kehrte an den Tisch zurück, wo sie sich wieder hinsetzte. »Der Himmel wurde weder von mir noch den Meinen in Brand gesetzt. Da ist Magie in der Luft. Alte Magie. Uralte Magie. Wir werden nicht tatenlos zusehen, während diese Magie die Welt zerstört.«
    Mein Herz begann wieder zu schlagen. Endlich ein Hinweis, mit dem ich etwas anfangen konnte.
    »Und das bedeutet?«, fragte Jonah.
    Claudia lächelte entschlossen. »Das bedeutet, dass wir unsere Gräser und Felder lieber selbst zerstören, bevor wir zulassen, dass sie schrittweise vernichtet werden.«
    »Ihr könnt nicht einfach die Stadt zerstören, weil Euch ihre Entwicklung nicht gefällt.«
    »Wenn wir die Stadt zerstören, dann nur, weil diese Zerstörung unausweichlich ist und wir ein gnädiges Inferno dem modernden Verfall vorziehen. Lasst mich nun allein«, sagte sie, stand vom Tisch auf und ging zu ihrem Bett hinüber, wo sie sich hinsetzte. »Ich habe euch satt.«
    Die Wachen kamen mit hinterhältigen Blicken auf uns zu. Ich hatte ihre Königin erzürnt, und dafür musste ich nun bestraft werden. Bevor wir uns bewegen konnten, sprach Claudia noch einmal.
    »Vampire!«
    Wir sahen sie an.
    »Die Stadt ist aus dem Gleichgewicht geraten«, sagte sie. »Wasser und Himmel lassen das erkennen. Wenn ihr sie retten wollt, dann muss das jetzt geschehen. Entdeckt die Krankheit und stellt das Gleichgewicht wieder her!« Mit einem Mal sah sie uns wieder kühl aus dunklen Augen an. »Wenn ihr dies nicht schafft, dann müssen wir handeln. Und ich bin mir sicher, dass ihr unseren Weg nicht beschreiten wollt.«
    Daran hatte ich keinen Zweifel.

KAPITEL ELF
    ICH HABE LANGE ÜBER UNS

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