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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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gesteckt, als ein Gewehrlauf an meine Wange gedrückt wurde.
    »Hallo, Merit«, sagte McKetrick freundlich. »Lange nicht gesehen.«

KAPITEL ZWÖLF
    DAS GLÜCK LIEGT IN EINER ABGEFEUERTEN WAFFE
    Ich sah auf den dunklen, kalten Stahl hinab, der nun auf meine Brust zielte. Die Waffe war länger und mächtiger als eine normale Handfeuerwaffe und wirkte eher wie eine abgesägte Schrotflinte mit breitem Lauf.
    Ich sah zu McKetrick auf, der mich selbstzufrieden anlächelte. Er war ein gut aussehender Mann mit kurzen dunklen Haaren, dem Gesicht einer klassischen Statue und einem Körper, der nicht aufgeben würde. Er hatte weit auseinanderstehende, exotisch wirkende Augen, aber seine Grausamkeit zeigte sich in den verächtlich geschürzten Lippen – und er hatte an der Oberlippe eine neue Narbe, die er bei unserem letzten Treffen noch nicht gehabt hatte.
    »Hände hoch, bitte!«, sagte er freundlich.
    Zum zweiten Mal in einer Nacht hob ich die Hände. War es nicht Ironie des Schicksals, dass ich mein Schwert im Wagen gelassen hatte, um keine Menschen zu verschrecken? Und schon wurde ich von einem Menschen mit der Waffe bedroht.
    »McKetrick«, sagte ich zur Begrüßung. »Könnten Sie die Waffe bitte woandershin halten?«
    »Wenn sie mir dabei so ausgezeichnet hilft, deine Aufmerksamkeit allein auf mich zu richten? Ich glaube kaum. Und solltest du an die Möglichkeit denken, dir auf gut Glück eine Kugel einzufangen, dann muss ich dich darauf hinweisen, dass wir einen neuen Geschosstyp verwenden. Weniger Eisen und Stahl, dafür etwas Holz. Eine neue Verarbeitung, die die Durchlagskraft einer Kugel mit der chemischen Reaktion von Espenholz verbindet. Sie hat sich als sehr wirkungsvoll erwiesen.«
    Mir lief es kalt den Rücken hinunter. Wenn er es geschafft hatte, Espenholz – das einzige Material, das uns zu Staub verwandelte, wenn man es durch unsere Herzen schoss – in Kugeln zu verwandeln, und er wusste, dass sie »wirkungsvoll« waren … Wie viele Vampire waren während der Testphase gestorben?
    »Stammt daher die Narbe?«, fragte ich laut.
    Er schürzte abfällig die Lippen. »Das geht dich nichts an.«
    »Oh doch, wenn Sie eine Waffe auf mich richten«, sagte ich und ging meine Möglichkeiten durch. Der Versuch, ihm die Waffe mit einem gut gezielten Tritt aus der Hand zu schlagen, konnte funktionieren, aber er war ein ehemaliger Armeeangehöriger und hatte sicherlich eine Nahkampfausbildung genossen. Außerdem war das mit einem extrem hohen Risiko verbunden – wenn auch nur ein Espenholzsplitter in meinem Herzen landete, würde ich als Staubhäufchen enden. Es war auch recht wahrscheinlich, dass sich in der Nähe einige seiner Schläger mit ähnlichen Waffen aufhielten – zu seinem Schutz.
    Ich hatte in letzter Zeit genügend Tode miterlebt. Daher kam ich schnell zu dem Entschluss, dass ich als Märtyrerin eine schlechte Figur abgeben würde. Stattdessen würde ich versuchen, so viele Informationen wie möglich aus ihm herauszuholen.
    »Ich bin überrascht, dass Sie heute Nacht unterwegs sind«, sagte ich. »Sollten Sie nicht die Menschen vor der drohenden Apokalypse warnen? Oder sich vielleicht mit der Bürgermeisterin herumtreiben? Wir haben Sie bei der Pressekonferenz gesehen.«
    »Sie ist eine Frau, die klare Vorstellungen von ihrer Stadt hat.«
    »Sie ist ein Dummkopf, der sich leicht beeinflussen lässt.«
    Er lächelte. »Das hast du gesagt. Allerdings muss ich gestehen, dass sie meinen Ansichten zu den Vampiren gegenüber recht offen war.«
    »Das habe ich mitbekommen. Ich nehme an, Sie sind einer der Verantwortlichen für das Registrierungsgesetz?«
    »Ich bin kein großer Fan davon«, sagte er.
    »Tatsächlich? Ich dachte, dass es genau Ihren Vorstellungen entspricht, wenn jede einzelne unserer Bewegungen überwacht wird?«
    »Das ist viel zu kurz gedacht, Merit. Wenn man übernatürlichen Anomalien erlaubt, sich zu registrieren, dann duldet man ihre Existenz.« Er schüttelte den Kopf wie ein unzufriedener Priester auf seiner Kanzel. »Nein, danke! Dieser Schritt geht in die falsche Richtung.«
    Ich hatte kein großes Interesse daran zu hören, was McKetrick für die richtige Richtung hielt, aber bedauerlicherweise blieb mir auch das nicht erspart.
    »Es gibt nur eine Lösung für unsere Stadt: die Säuberung. Wir müssen alle Vampire loswerden. Das löst auch unser Problem mit der Apokalypse. Wenn wir die Stadt säubern wollen, dann brauchen wir einen Katalysator. Wenn wir die Stadt von einer

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