Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)
stellen. »Was weißt du zu schätzen?«
»Was Sie hier tun.« Ich trat einen ganz kleinen Schritt vor, was mir den Lauf seiner Waffe in die Brust drückte. »Mich zu einer Märtyrerin machen. Na ja, ich verstehe ja, dass Sie sich irgendeine Geschichte zurechtlegen werden, wie ich versucht habe, Sie anzugreifen, und wie Sie Chicago von mir befreit haben.« Ich senkte die Stimme. »Aber die Übernatürlichen werden die Wahrheit wissen, McKetrick. Die Vampire. Die Formwandler. Sie mögen mich. Und sie werden Ihnen nicht glauben.«
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und sah ihm direkt in die Augen. »Sie werden dich finden .«
Wut ist etwas Seltsames – sie kann einem helfen oder einem ernste Probleme bereiten. Sie kann einen die Beherrschung verlieren lassen und zum Blinzeln bringen.
McKetrick blinzelte.
»Du Schlampe«, brachte er durch zusammengepresste Zähne hervor. »Ich werde nicht zulassen, dass du diese Stadt zugrunde richtest.« Seine Waffe schwankte leicht, da er seine Hand nicht ruhig halten konnte. Ich nutzte die Gelegenheit, schlug von unten gegen die Waffe und sie ihm aus der Hand. Sie flog durch die Luft und rutschte klappernd über den Beton.
Er rannte hinter ihr her.
Eins musste ich McKetrick lassen: Er war größer und muskulöser als ich. Aber ich war schneller.
Ich war zuerst bei ihr und kratzte mit den Fingern über den Asphalt, um sie sicher zu packen. Als er mich erreichte, hatte ich die Waffe bereits auf ihn gerichtet.
Seine Augen wurden groß. »Ihr richtet diese Stadt zugrunde.«
»Ja, hast du schon mal gesagt. Ich möchte an dieser Stelle nur darauf hinweisen, dass Vampire keine Zivilisten anhalten und sie bedrohen, und wir halten ihnen erst recht keine Waffen ins Gesicht.«
Er knurrte, fluchte laut und ging in die Knie. »Fühlst du dich jetzt mächtig? Mich auf den Knien zu sehen, wie all die anderen kriecherischen Menschen?«
»Nein. Und weißt du, warum nicht?« Als ich ihm den Waffengriff gegen die Schläfe rammte, fiel er zu Boden und war sofort bewusstlos. »Weil ich nicht du bin.«
Ich schloss für einen Augenblick die Augen, nur um einmal durchatmen zu können, und öffnete sie wieder, als ich quietschende Reifen hörte.
Ich sah hinter mich. Die beiden Schlägertypen waren verschwunden, und der schwarze Geländewagen raste die Straße entlang.
»So viel zum Thema Loyalität«, murmelte ich, sah auf McKetrick hinab und ließ dann meinen Blick durch die Gegend schweifen. Die Bushaltestelle war nur wenige Schritte entfernt. Im Osten waren die ersten Anzeichen der Morgenröte zu erkennen. Ich hatte nicht viel Zeit und brauchte daher Unterstützung.
Während Blitze weiterhin unsere Umgebung hell erleuchteten, zerrte ich McKetrick hinüber zur Haltestelle und lehnte ihn an die Bank. Dann nahm ich mein Handy heraus.
Catcher nahm den Anruf mit einer Frage entgegen: »Was willst du, Merit?«
Alle Bewohner dieses besonderen Hauses waren in dieser Woche sehr gereizt, und ich verlor langsam die Geduld mit dem Clan Bell/Carmichael. Doch im Augenblick hatte die Arbeit Vorrang.
Ich sagte ihm, wo ich war. »Wenn ihr schnell genug hier seid, werdet ihr einen bewusstlosen McKetrick vorfinden.«
»McKetrick?«, sagte er, und sein Tonfall klang mit einem Mal gar nicht mehr so bissig. »Was ist passiert?«
»Er und zwei seiner Schläger haben mich in Downtown überrascht. Hat den üblichen Müll von sich gegeben, wie sehr er die Vampire hasst und dass er sie aus der Stadt haben will. Er verwendet – zumindest behauptet er das – Espenholzkugeln. Ich habe mir eine seiner Waffen schnappen können, aber nicht seine Schlägertypen, die haben sich davongemacht. Er hat außerdem irgendwas von einer Einrichtung erzählt. Ich hoffe bloß, dass er euch dazu was erzählen wird.«
»Das wäre hilfreich. Willst du ihn wegen Körperverletzung anzeigen?«
»Nur, wenn es nötig ist, um ihn hinter Gittern zu halten.«
»Ist es nicht«, sagte Catcher. »Du erinnerst dich vielleicht daran, dass wir nichts mehr mit der Stadt zu tun haben. Wir sind einfach ein paar Kerle, die sich ganz inoffiziell und freundlich miteinander unterhalten. Ist schon witzig, dass die Verfassung auf einmal kein Thema mehr ist.«
Vielleicht nicht, aber das bedeutete nicht, dass mein Großvater nicht wegen Entführung in Schwierigkeiten geraten konnte. »Das ist deine Entscheidung. Ich weiß aber nicht, wie lange er noch bewusstlos sein wird, und da es in der Stadt bald wieder hektisch zugeht, solltest du am besten
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