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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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herzhaft in seinen Dreifachburger.
    »Bedauerlicherweise«, sagte Malik, bewegte eine Schachfigur und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, »ist er ein Idiot mit der vollen Unterstützung des Greenwich Presidium.«
    »Was für uns bedeutet, dass wir so lange warten müssen, bis er richtig was versaut, bevor wir handeln können«, sagte Luc, der sich wieder über das Schachbrett gebeugt hatte. »Bei allem gebotenen Respekt, Lehnsherr, aber der Kerl ist ein Arschloch.«
    »Ich habe keine offizielle Meinung zu seiner Befähigung als Arschloch«, sagte Malik, während er eine Frittenschachtel aus einem der Beutel zog, ordentlich Ketchup darübergoss und die Fritten in sich hineinschaufelte. Ich wusste es zu schätzen, dass Malik, im Gegensatz zu Ethan, nicht mehr über die Chicagoer Cuisine aufgeklärt werden musste. Er kannte den Unterschied zwischen einem Red Hot und einem Hot Italian Beef Sandwich, hatte einen Lieblings-Pizzaladen und war dafür bekannt, dass er spätabends mit Aaliyah zu einem der zahlreichen Diner außerhalb Milwaukees fuhr, um Wisconsins beste Cheese Curds zu bekommen, eine Art frittierten Bruchkäse. Hm, lecker!
    »Aber wir werden ihm dabei helfen, sich ins eigene Fleisch zu schneiden«, fügte Malik hinzu. »Bis dahin werden wir die Vampire beobachten und eingreifen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.«
    Da sprach der Meistervampir. Malik hatte sich in den letzten Wochen hervorragend in seine neue Rolle eingefunden. Ich hatte seinen Hinweis verstanden und beließ es dabei. Ich biss in meinen Burger, während Luc mit einer Fritte auf verschiedene Schachfiguren zeigte, zwischen denen er zu entscheiden hatte.
    »Er scheint sich das ja reiflich zu überlegen, hm?«, flüsterte ich Lindsey zu.
    Sie lächelte vielsagend. »Du hast überhaupt keine Ahnung, wie nachdenklich er sein kann. Wie … gründlich.« Sie beugte sich zu mir hinüber und knabberte dabei am Speck ihres Burgers. »Habe ich dir schon mal gesagt, wie gut ein Vampir aussieht, der nichts weiter trägt als Cowboystiefel und eine ordentliche Brustbehaarung?«
    Ich kniff verzweifelt die Augen zusammen, während ich den nächsten Bissen machte, doch ich konnte nicht mehr verhindern, wie ein Bild von Luc im Adamskostüm und stylischen roten Stiefeln vor meinem geistigen Auge entstand. »Du redest hier von meinem ehemaligen Chef«, flüsterte ich. »Und ich versuche gerade was zu essen.«
    »Du stellst ihn dir gerade nackt vor, oder?«
    »Leider.«
    Sie tätschelte meinen Arm. »Wenn ich nur daran denke – dass ich Zweifel daran hatte, mit ihm zusammen zu sein. Oh, wo wir gerade davon sprechen: Chaps. Mehr muss ich nicht sagen.«
    »Auf gar keinen Fall.« Lindsey entwickelte sich zu meiner Haus-Mallory, einschließlich aller schmutzigen Details. Seufz!
    »Dann überlasse ich dich deiner Fantasie. Aber ich empfehle dir die therapeutische Anwendung von brustbehaarten Vampiren im Trauerfall. Wirkt wahre Wunder.«
    »Ich freue mich wirklich, das zu hören. Aber wenn du weiter darüber redest, werden deine Augen schmerzhafte Bekanntschaft mit diesem Zahnstocher hier machen.« Ich schob ihr mehrere Servietten hin. »Also halt die Klappe und iss deinen Burger!«
    Manchmal musste eine Frau einfach klare Ansagen machen.

KAPITEL ZWEI
    BITTERSÜßE TRÄUME
    Ich stand in meinen modern geschnittenen schwarzen Lederklamotten auf einer Hochebene. Ein eiskalter Wind zerrte an meinen Haaren und ließ den Nebel umherwabern, der sich um meine Füße gelegt hatte.
    Die Kleidung war vielleicht modern, aber die Umgebung war uralt. Eine trostlose und öde Landschaft erstreckte sich vor meinen Augen, und die Luft roch nach Schwefel und Feuchtigkeit.
    Ich spürte die Schritte, bevor ich sie hörte, denn der Boden zitterte leicht unter meinen Füßen.
    Und dann tauchte er auf.
    Wie ein Krieger, der aus einer Schlacht zurückkehrte, trat Ethan aus dem Nebel hervor. Sein Erscheinungsbild passte nicht zum Chicago des einundzwanzigsten Jahrhunderts: kniehohe Lederstiefel, Hosen aus einem groben Stoff und ein langer Lederwaffenrock, der an der Hüfte von einem Gürtel zusammengehalten wurde. In der Mitte seines Brustkorbs leuchtete ein rostroter, tiefer Schnitt auf. Er hatte lange, gewellte goldblonde Haare, und seine Augen funkelten grün.
    Ich ging auf ihn zu, während die Angst in mir hochkroch, sich wie eine Schraubzwinge um meinen Hals legte und mir die Luft abdrückte, bis ich kaum noch atmen konnte. Ich war froh, ihn zu sehen, lebendig – aber ich wusste,

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