Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
Vom Netzwerk:
Und wenn wir mal ehrlich sind – das einzige Problem, das ich damit löse, ist das ›He, meine Hosen sitzen zu locker!‹-Problem. Was ich im Augenblick nicht habe.«
    Sie stand auf und streckte ihren Bauch raus. Der nicht existierte.
    »Tatsächlich?«, fragte ich. Trockener hätte mein Tonfall nur noch in der Sahara ausfallen können.
    »Na ja – so war ich noch nie. Ich war Lindsey, Wache in Haus Cadogan und die heißeste Braut überhaupt. Ich war auf der Titelseite der Chicago Voice Weekly , verdammt noch mal! Ich wusste, dass ich gut aussehe. Und jetzt mache ich mir Sorgen darüber, ob meine Haare richtig sitzen. Und ob diese Hose an mir heiß—ß—ß—ß aussieht.«
    »Das ist der Fall.«
    »Das sollte sie auch. Kostet ja auch zweihundert Dollar.«
    »Eine Jeans?«
    »Die hebt den Po.« Um das zu beweisen, drehte sie sich zur Seite und machte mir das Pin-up-Girl.
    Das beeindruckte mich allerdings nicht. »Das ist eine Jeans . Die ist aus demselben pohebenden Stoff wie alle anderen Jeans auf der Welt.«
    »Wenn das Pumas wären, dann würdest du dich nicht über den Preis beschweren.«
    Sie hatte nicht unrecht. »Fahren Sie fort«, forderte ich sie großzügig auf.
    »Es ist nur so, dass ich mir über all diese Sachen keine Gedanken gemacht habe. Klar habe ich mal dran gedacht, aber es hat mich nicht belastet. Ich habe mir keine Sorgen darüber gemacht, was dieser Kerl von mir denken könnte, weil es mir egal war, was dieser Kerl über mich denkt, verstehst du? Und jetzt …« Sie schüttelte den Kopf, als ob sie sich selbst anwiderte.
    »Und jetzt denkst du mal an andere Leute, als nur an dich selbst?«
    Ihre zusammengekniffenen Augen waren das Letzte, was ich sah, bevor das Kissen in mein Gesicht klatschte.
    »Au!«, sagte ich instinktiv und legte eine Hand auf meine Wange. »Selbst wenn ich das verdient habe, au !«
    »Verstehst du, was ich meine?«
    »Ich verstehe, was du meinst, aber das muss ja nichts Schlechtes sein. Ich meine, es ist ja nicht so, als ob du auf einmal völlig neurotisch wärst. Du magst Luc, und du möchtest, dass er dich auch mag. Du möchtest dich bestätigt fühlen.«
    »Kann sein.«
    »Dann konzentriere dich auf Luc und nicht auf Lindsey. Vermutlich macht er genau dasselbe. Er fragt sich bestimmt, ob seine Stiefel sauber genug sind – oder was immer Vampire mit Cowboy-Hintergrund für wichtig halten.«
    »Chaps. Wie wir schon besprochen haben, denken sie sehr häufig über Chaps nach.«
    Ich rieb mir mit den Fingern über die Augen. »Weißt du, ich bin bei Mallory ausgezogen, um solchen Gesprächen aus dem Weg zu gehen.«
    »Nein, du bist bei Mallory ausgezogen, weil du Catcher nicht mehr in Boxershorts sehen wolltest. Was völlig bekloppt ist. Der Typ sieht so geil aus.«
    »Ich habe ihn häufiger nackt gesehen als in Boxershorts. Und es ist mir auch egal, ob er nun gut aussieht oder nicht. Ich will mich einfach nur mit den Resten vom Chinesen in die Küche setzen, ohne dass sein nackter Hintern an mir vorbeiwackelt.«
    Lindsey kicherte und setzte sich wieder hin. »Es ist also im Grunde eine Frage der Hygiene.«
    »So ist es.«
    Wir schwiegen einen Augenblick lang.
    »Ist er es wert?«, fragte ich schließlich.
    »Was meinst du damit?«
    Ich erinnerte mich an die Nacht, als ich zu Ethan gegangen war. Als ich endlich davon überzeugt war, dass er mich so akzeptieren würde, wie ich bin, und dass ich dasselbe auch bei ihm tun würde. Es hatte nicht den geringsten Zweifel gegeben, keine Angst. Nur das Wissen um das Risiko, das ich einging, und die feste Überzeugung, dass er es wert war.
    Dass wir es wert gewesen wären.
    Ich hatte meine Zeit gebraucht, um an diesen Punkt zu gelangen, und auch Ethan hatte seine Zeit gebraucht, um für eine Beziehung bereit zu sein. Wenn wir diesen Punkt schneller erreicht hätten, dann hätten wir vielleicht mehr Zeit füreinander gehabt – aber das jetzt zu bereuen, hatte keinen Sinn. Er war fort und existierte nur noch in meinen Träumen, und da sie mir immer größere Schmerzen bereiteten, wollte ich sie nicht noch einmal durchstehen.
    »Ich glaube«, sagte ich schließlich, »dass man irgendwann einen Punkt erreicht, an dem man sich dafür entscheidet, das Risiko einzugehen. Du weißt immer noch, dass du auf lange Sicht vielleicht verletzt werden kannst, aber du kommst zu dem Entschluss, dass es die Sache wert ist.«
    »Und wenn ich diesen Punkt nie erreiche?«
    »Dann bist du ehrlich zu ihm. Aber triff eine solche Entscheidung nicht aus

Weitere Kostenlose Bücher