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Chili Con Knarre

Titel: Chili Con Knarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. B. Stanley
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Spirituosenladens in der Zeitung blätterte.
    »Das Thema dieser Woche sind einheimische Vögel«, erklärte Danny. »Ich war zuerst ganz gut, aber dieses eine Anagramm kriege ich einfach nicht hin.«
    »Geben Sie es mir.« James zückte einen Bleistift, der auf dem Notizblock neben seinem Telefon lag. Während Danny buchstabierte, schrieb James die Buchstabenfolge auf: adalkrni . »Okay, geben Sie mir Gelegenheit, mich ein wenig darin zu vertiefen, während wir uns unterhalten.«
    »Um was geht es denn, Professor?«, erwiderte Danny freundlich. »Rufen Sie etwa auch wegen des Lotterieloses an?«
    James atmete tief durch. Er wusste, dass er bei dem, was er vorhatte, viel aufs Spiel setzte, aber er kannte Danny nun seit Jahren und ging zuversichtlich davon aus, dass dieser durch und durch ein Ehrenmann war. »Ja Sir, so ist es. Ich rufe Sie an, um Ihnen zu sagen, dass das fragliche Lotterielos in der Kiste für die Bücherrückgabe gefunden wurde, die vor der Bibliothek steht. Es gehört
entweder Ihnen oder einem anderen unserer guten Bürger von Quincy’s Gap . Alle anderen Möglichkeiten haben wir ausgeschlossen.«
    »Aha?« Danny wurde neugierig. »Wer ist denn diese andere Person?«
    »Ich kann ihren Namen nicht preisgeben, aber ich werde ganz offen zu Ihnen sein, Danny. Das Los hat gewonnen und es handelt sich um eine hohe Summe.«
    Es entstand eine Pause, dann fragte Danny leise nach: »Um wie viel geht es dabei denn, Professor?«
    »Um hundertfünfzigtausend Dollar«, antwortete James matt.
    »Wow.« Danny stieß einen Pfiff aus. »Damit ließe sich eine Menge kaufen, eine ganze Menge.«
    »Dieses Geld gehört von Rechts wegen einem von Ihnen, und deshalb bitte ich Sie zu überlegen, ob Sie womöglich Ihr Lotterielos mit dem Audiobuch, das Sie zurückgegeben haben, in unsere Bücherkiste geworfen haben könnten.« Mit fester Stimme fuhr James fort: »Und ich bitte Sie, gründlich darüber nachzudenken, Danny. Wenn keiner von Ihnen beiden sich eindeutig an die Aktion erinnern kann, würde ich vorschlagen, das Geld aufzuteilen.«
    Danny seufzte am anderen Ende der Leitung, sagte aber nichts. James lauschte dem Schweigen und starrte auf den Buchstabenwirrwarr vor sich.
    »Ganz ehrlich, Professor. Ich kann im Moment nicht klar denken.«
    James nickte, obwohl er wusste, dass Danny ihn nicht sehen konnte. »Das kann ich gut verstehen, mein Lieber. Versuchen Sie doch einfach, sich vorzustellen, was Sie
an dem Tag gemacht haben, an dem Sie diese Kassetten zurückgegeben haben? Schauen Sie auf den Kalender. Gehen Sie im Geiste noch mal den ganzen Tag durch. Und rufen Sie mich an, wenn Sie glauben es zu wissen.«
    »Ich werde mein Bestes tun«, versprach Danny ihm.
    »Das weiß ich. Und noch was, Danny …«
    »Ja?«
    »Die Antwort auf Ihren Buchstabensalat ist Kardinal . Das ist der Vogel unseres eigenen Bundesstaats.«
    Danny lachte. »Sie sind spitze, Professor. Danke.«
    Nachdem James das Gespräch mit Danny beendet hatte, rief er bei der Kirche an und ging bei Ruby auf gleiche Weise vor.
    »Ich werde nachdenken und beten, nachdenken und beten, Professor«, versicherte Ruby ihm. »Ich weiß, dass ich an diesem Tag schrecklich durcheinander war, weil ich im Haus meiner Mama eine Vase kaputt gemacht habe, die sie als ganz junge Braut geschenkt bekommen hat. Sie bedeutete ihr sehr viel, und ich war verzweifelt!« Ihre Stimme klang, als kämen ihr gleich die Tränen. »Deshalb habe ich ja das Los gekauft! Ich betete, Glück zu haben und zu gewinnen, damit ich eine alte Vase wie die von Mama übers Internet kaufen könnte. Und ich hatte vor, alles, was dann von dem Gewinn noch übrig bliebe, direkt an die Kirche zu geben, nur damit Sie’s wissen.«
    James bat sie, sich viel Zeit dafür zu nehmen, um herauszufinden, was sie an diesem ersten Freitag im November alles gemacht hatte. Und dann ließ er das Lotterielos Los sein und konzentrierte sich auf seine Arbeit.
    Gegen halb fünf Uhr nachmittags summte es in der Bibliothek vor Highschool-Schülern, die grüppchenweise
vor den Computern saßen oder einfach nur im Zeitschriftenbereich herumhingen, wo sie abwechselnd die Quizfragen sexuellen Inhalts der neuesten Ausgabe von Cosmo lasen. Das kam mehrmals in der Woche vor, und obwohl seine einzige Teilzeitangestellte, Mrs. Waxman, eine frühere Lehrerin, die Jugendlichen im Handumdrehen unter Kontrolle hatte, übergab James ihr um fünf Uhr - wie jeden Samstag - die Bibliothek doch gern in geordnetem, ruhigen Zustand.
    Scott

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