Chili Con Knarre
antwortete, während sie mit ihrer Gabel gestikulierte: »Mir auch nicht. Und Dwight sagte mir auch, dass er dieses ganze Partyfeiern schon am Ende seines ersten Semesters satthatte. Also verbrachte er keine Zeit mehr in der Verbindung und sah auch Gary kaum mehr. Und dann taucht Gary plötzlich im Shenandoah Valley auf. Angeblich hatte Dwight ihn bis gestern Abend seit Jahren nicht mehr gesehen.«
James und Murphy stocherten in ihren gegrillten Hühnerbrüsten herum, während sie sich darüber klar zu werden versuchten, ob Dwight einfach nur von sich abzulenken versuchte, oder ob es nicht vielleicht Gary war, der irgendwie mit allen drei Verbrechen in Verbindung stand.
»Ich bin wirklich ganz durcheinander«, murmelte Kinsley und legte ihre Gabel ab. »Als Dwight solche Dinge sagte, wurde ich richtig wütend. Ich schrie ihn an. Ich nannte ihn einen Lügner und einen Mistkerl und …
noch viel Schlimmeres. Ich glaube, die Polizisten waren völlig entsetzt über die Worte, die aus meinem Mund kamen.«
»Wie hat er darauf reagiert, dass du ihm seine Geschichte nicht abgenommen hast?«, fragte Murphy Kinsley und winkte Dolly herbei.
»Er saß einfach so da. Resigniert.« Sie seufzte. »Aber er behauptete hartnäckig, Parker nichts angetan zu haben. Das war das, worauf er immer wieder zurückkam, selbst nachdem ich ihn so angeschrien hatte. Er erzählte mir, er hätte sie geliebt, sie aber wäre von dem schönen Colin so eingenommen gewesen, dass sie in ihm nichts anderes sah als den Mann, der gut mit ihren Patienten umgehen konnte.«
Als Dolly kam, um zu sehen, wie weit sie waren, schob Murphy ihren Teller von sich weg und bestellte drei Stück Schokoladenkuchen und Kaffee für alle.
»Was er mir über seine Beziehung zu Parker sagte, hörte sich glaubhaft an«, sagte Kinsley nachdenklich, »aber natürlich kann ich nicht wissen, ob jemand lügt, es sei denn, seine blöde Nase finge zu wachsen an!«
»Ich weiß, dass du viel durchgemacht hast, Kinsley.« Murphy legte eine Hand auf ihren Unterarm. »Wir sind hier, um dir auf jede erdenkliche Weise zu helfen, und wenn ich dir einen Rat geben darf, dann den, dass du versuchen solltest, genau in Erfahrung zu bringen, was für ein Mensch der Mann ist, den du geheiratet hast.«
Kinsley gingen fast die Augen über, als Dolly drei Stücke Kuchen auf ihren Tisch stellte. Jedes hätte für vier Personen ausgereicht.
»Dolly!«, platzte es aus James heraus. »Diese Stücke sind doch wohl ein bisschen sehr groß!«
Dolly zuckte die Schultern, wobei sich ihr enormer Busen auf und ab bewegte. »Ich habe das Gefühl, dass ihr heute Abend eine gute Portion Zucker vertragen könnt«, fuhr sie fort und gab sich einen Klaps auf ihre Hüften. »Mir geht es nach dem Genuss solcher Köstlichkeiten immer besser, wenn ich - wie ihr jetzt - an einem Problem herumkaue.«
»Sie sind eine kluge Frau«, sagte Murphy und lächelte die Besitzerin an, die sich langsam entfernte und unter lautem Summen im ganzen Lokal Kaffee nachschenkte.
Kinsley strich mit ihrem kleinen Finger über den Kuchen und leckte dann die Glasur ab. Sie richtete sich auf und nahm sich eine neue Gabel. »Als Erstes werde ich eine Frau anrufen, die während meiner Anfangszeit bei Solmes meine Mentorin war. Die wird mir alles über dieses Frontrunning erzählen.«
»Und danach?«, hakte Murphy nach.
Kinsley wirkte geknickt, doch dann brach ihre Wut durch wie eine riesige Brandungswelle, und sie sagte: »Du meinst, ob ich dann herausfinden werde, ob mein neuer Ehemann - der Mann, in den ich mich erneut Hals über Kopf verliebt habe - Drogen beim ortsansässigen Tierarzt gestohlen, mich zu vergiften versucht und meine Schwester umgebracht hat, und dann all diese Verbrechen einem alten Collegefreund in die Schuhe schiebt?«
Murphy sah sie beschämt an. »Es tut mir leid. Ich wollte nicht …«
» Natürlich will ich die Wahrheit über ihn erfahren! Aber wie?« Kinsley starrte James und Murphy flehentlich an.
»Keine Sorge«, erwiderte Murphy voller Gewissheit. »Ich habe da eine Idee.«
19
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»Bist du dir auch sicher, dass das eine gute Idee ist?«, fragte James Murphy nun schon zum dritten Mal. »Ich finde wirklich, dass die Polizei sich in Kinsleys Speisekammer verstecken sollte, und nicht wir.«
Murphy knabberte an einer Brezel. »Lucy ist doch dabei. Sie ist doch mehr oder weniger ein Deputy.«
»Und ist sie auch diejenige, die sich diese Verstecke
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