China
Magnetkompass wird zum Wegweiser über die Meere
(um 1100 n. Chr.)
Der Kompass ist ein Messinstrument zur Bestimmung von Himmelsrichtungen. Er wurde in China erfunden, über den Zeitpunkt jedoch sind sich die Experten nicht ganz einig. Erstmals soll er im 12. Jahrhundert n. Chr., möglicherweise aber auch schon um das Jahr 900 n. Chr. erwähnt worden sein.
Die Einführung des Kompasses war ein bedeutender Schritt insbesondere für die Seefahrt, deren Sicherheit und Kalkulierbarkeit sich damit deutlich erhöhte. Die Seefahrer hatten sich zuvor zur Orientierung unter anderem an Himmelskörpern, Landmarken und an der Messung der Wassertiefe mittels Lot behelfen müssen.
Sich nach den Magnetfeldern der Erde orientieren
Die erste Variante des Magnetkompasses bestand aus einem Stück Magneteisenstein, der an einem Faden aufgehängt war; das Instrument wurde damals „Südweiser“ genannt. Diese Kompassvariante wurde im Laufe der Zeit und mit wachsender Erkenntnis über die technischen und geologischen Zusammenhänge weiterentwickelt. Generell besteht der Magnetkompass aus einem drehbaren Zeiger aus magnetischem Material und einem Gehäuse. Am Gehäuse oder dem Zeiger ist in der Regel eine Winkelskala angebracht. Der Zeiger ist frei beweglich befestigt und richtet sich tangential zu den Feldlinien des Magnetfeldes der Erde aus. Da diese größtenteils ungefähr in geografischer Nord-Süd-Richtung verlaufen, kann man aus der Richtung des Zeigers in etwa die Nordrichtung ermitteln.
Eine Blütezeit der Seefahrt
Die Erfindung des Seekompasses fiel nicht ganz zufällig in die Zeit um 1100 n. Chr. (Song-Dynastie). Zu jener Zeit wurde die chinesische Hochseedschunke, ein großes Segelschiff mit vier bis sechs Masten, entwickelt. Auch die Kartografie und das Wissen über die Meere wurden erweitert
.
Diese Entwicklungen waren Ausdruck eines Expansionswillens in Richtung fremder Küsten. Im Norden und Richtung Zentralasien stieß das chinesische Reich an Grenzen, die es zum damaligen Zeitpunkt nicht überwinden konnte. Aus diesem Grund wandte man sich der Eroberung der Meere zu. Zahlreiche Reisebeschreibungen, insbesondere chinesischer Kaufleute, über die Länder Südostasiens und des Indischen Ozeans stammen aus jener Zeit
.
Das Ablesen der Himmlesrichtungen
So einfach und eindeutig ist das Ablesen der Himmelsrichtung vom Magnetkompass jedoch nicht. Der magnetische Nordpol ist gegenüber dem geografischen durch die Neigung der Erdachse um etwa 11,5 ° verschoben. Daher liegt der magnetische Pol etwa 2000 Kilometer vom geografischen Pol entfernt. Außerdem werden die magnetischen Feldlinien von örtlichen Gegebenheiten, zum Beispiel eisenhaltigem Gestein in der Umgebung, beeinflusst. Aus diesem Grund ist die Abweichung der Kompassnadel von der geografischen Nordrichtung an jedem Ort der Welt individuell verschieden. Diese Abweichung wird als Deklination bezeichnet. Zusätzlich beeinflussen so genannte Deviationen, Abweichungen, die durch magnetische Felder in der Umgebung des Kompasses hervorgerufen werden, die Anzeige der Nadel. Diese Abweichungen müssen am Kompass korrigiert werden, zum Beispiel durch den Einsatz von Magnetnadeln.
Chinesischer Seefahrerkompass, Mitte des 19. Jahrhunderts. Vom Einsatz der ersten Magnetkompasse wird um 1100 n. Chr. berichtet, obwohl das Wissen um den Magnetismus in China vermutlich schon deutlich älter war
.
(c) picture-alliance/dpa
Kublai Khan, der erste mongolische Kaiser Chinas
(1271 n. Chr.)
Kublai Khan (1215–1294 n. Chr.) war ein Enkel des Dschingis Khan und ein bedeutender mongolischer Herrscher des 13. Jahrhunderts. Seine Kindheit und Jugend hatte er in der Mongolei verbracht, aber er richtete seine Aufmerksamkeit schon bald auf China. 1251 wurde er – parallel zum Regierungsantritt seines Bruders Mangu Khan als Großkhan – zum Statthalter in Nordchina ernannt. 1260 übernahm er dessen Nachfolge, ab 1264 erfolgte die schrittweise Verlegung der mongolischen Hauptstadt Karakorum nach Beijing.
Das Reich der Mongolen
Die Mongolen waren ursprünglich ein kleines Nomadenvolk, das auf der Hochebene nördlich der heutigen Volksrepublik China siedelte. Unter der Herrschaft Dschingis Khans begann die Eroberung großer Teile Nord- und Zentralasiens, später drangen die Mongolen bis nach Europa vor. Damit entstand das größte Landreich der menschlichen Geschichte, das sich über gut 30 Millionen Quadratmeter erstreckte. Mehr als 100 Millionen Menschen unterstanden zeitweise der
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