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China

China

Titel: China Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Schmitz
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Xi’an-Zwischenfall als schlimmste Demütigung seines Lebens. Da er sich zur Zusammenarbeit mit den Kommunisten bereit erklärt hatte, konnte er sich nun an den beiden beteiligten Generälen rächen: Zhang Xueliang wurde von einem Militärgericht zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, aber bald von Jiang zu lebenslänglichem Hausarrest begnadigt. Yang Hucheng wurde 1949 nach 13 Jahren im Gefängnis zusammen mit seiner Familie hingerichtet.
    Die Einheitsfront mit den Kommunisten, die im Endeffekt kaum mehr als ein Stillhalteabkommen war, hielt bis 1945. Währenddessen kam es mehrfach zu Kämpfen der Truppen von KMT und KPCh gegeneinander; eine koordinierte Zusammenarbeit gegen Japan fand nicht statt.
    Am meisten profitierte Mao Zedong vom Xi’an-Zwischenfall: Er konnte seine Machtbasis ausbauen, ohne Gegenwehr durch die KMT fürchten zu müssen. Darüber hinaus brachte ihm der Widerstand gegen Japan in der chinesischen Bevölkerung viele Sympathien ein, die zu seinem Sieg über die KMT im Jahr 1949 beitrugen.

Das Porträt Jiang Kaisheks auf Seide. Als Jiang Vorsitzender der Kommission zur Förderung der Seidenindustrie in Hangzhou war, wurde eines seiner Fotos in Seide nachgearbeitet. Das Bild wurde aus unterschiedlich gefärbten Kett- und Schussfäden gewebt
.
    (c) Interfoto, München

Der Zweite Chinesisch-Japanische Krieg
(1937–1945)
    Japanische Soldaten auf Beijings Straßen waren ein Anblick, der jeden Chinesen tief demütigte: Im Lauf des Zweiten Chinesisch-Japanischen Kriegs eroberte die japanische Armee weite Teile Chinas. Als Beginn des Zweiten Chinesisch-Japanischen Kriegs wird der Zwischenfall am 7.7.1937 angesehen. An diesem Tag fand südwestlich von Beijing ein Feuergefecht zwischen chinesischen und japanischen Soldaten statt. Kurz darauf rückten japanische Soldaten in Beijing ein.
Die Vorgeschichte des Kriegs
    Japan strebte in Ostasien ein weitreichendes Kolonialreich an. Im Ersten Chinesisch-Japanischen Krieg 1894–1895 fügte Japan China eine deutliche Niederlage zu und erlangte das Protektorat über Korea. 1910 annektierte Japan Korea, um von dort aus die weitere Expansion nach Ostasien zu betreiben. Die Weltwirtschaftskrise 1929 traf Japan besonders hart, da es über keine nennenswerten Rohstoffvorkommen verfügt. Deshalb betrieb Japan in der Mandschurei den Abbau von Rohstoffen, zu deren Transport es die Südmandschurische Eisenbahn baute. Um einen Vorwand zum Einmarsch in die Mandschurei zu liefern, sprengten japanische Einheiten 1931 bei Mukden Abschnitte der Bahn in die Luft, wofür sie die Chinesen verantwortlich machten. Dies bot den Japanern die Gelegenheit zum Einmarsch in die Mandschurei.
Der Kriegsverlauf bis 1945
    Die japanische Bombardierung von Shanghai und Nanjing mit mehreren hunderttausend Toten sowie mehrere siegreiche Schlachten trugen zu einer Aura der Unbesiegbarkeit der japanischen Armee bei, zumal die chinesische Gegenwehr durch einen Bürgerkrieg geschwächt war. So zogen die Chinesen eine Guerillataktik der offenen Schlacht gegen die überlegene japanische Armee vor: Jiang Kaishek ließ 1938 die Dämme des Gelben Flusses (Huang He) sprengen, um das Vorrücken der japanischen Armee aufzuhalten. Dies gelang kurzfristig, jedoch ertranken dabei etwa 1 Million Chinesen. Die Uneinigkeit der verschiedenen chinesischen Gruppen zeigt sich besonders darin, dass sich 1940 in Nanjing eine japanfreundliche Regierung unter Wang Jingwei etablierte, der zuvor Vizepräsident der KMT gewesen war. Diese Regierung hatte in der chinesischen Bevölkerung wegen des brutalen Vorgehens der Japaner keinen Rückhalt Nach dem Angriff auf Pearl Harbour 1941 erklärten die USA Japan den Krieg und die KMT erhielt amerikanische Militärhilfe. Zu dieser Zeit hielt Japan die chinesischen Küstenregionen und die großen Städte besetzt. Nach den amerikanischen Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945 kapitulierte der japanische Tenno Hirohito. Damit war auch der Zweite Weltkrieg in China beendet.
    Das Verhältnis zwischen China und Japan seit 1945
    1972 nahmen China und Japan diplomatische Beziehungen auf, China verzichtete dabei auf alle Reparationen; 1978 schlossen beide Staaten einen Friedensvertrag. Jedoch herrschen bis heute in Asien antijapanische Ressentiments, weil Japan die Kriegsschuld und eigene Kriegsverbrechen in China leugnet. 2005 kam es in China zu Ausschreitungen gegen japanische Einrichtungen, weil in Japan Schulbücher eingeführt werden sollten, die japanische

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