Cholerabrunnen
gerade auf. Alt fühlt er sich nicht. Nur diese Verbrechen. Nicht der Brand, der war einfach menschliches Versagen. Jedoch der Tote… den kannte er. Und er mag gar nicht, was er daraus schließen könnte. Er muss mit diesem Mauersberger sprechen. Aber zuvor… braucht er Ruhe bei der Arbeit. Die Alte kann sie ihm vollständig verderben. Er wird sich dort erst einmal versuchen, einen Damm zu schaffen. Mit oder ohne sie.
Er steigt in seinen Wagen, wartet noch auf Detlef, einen der Zeichner, der eine ganz eigentümliche Art besitzt, sich nie aus der Ruhe bringen lässt. Dabei hofft er, diesen Teil heute abzuschließen.
Dann können sie schon fahren.
„Ja, nun aber! Nun kommt die Polizei auch noch zu mir nach Hause! Können Sie sich nicht anmelden?“
Behringer schüttelt den Kopf und nimmt seinen Ausweis zurück, den sie mit Argusaugen betrachtete und dem sie scheinbar immer noch nicht ganz traut.
„Ach, man hört heute so viele Dinge… und ich habe keine Lust, morgen nicht mehr aufzuwachen!“
Im Wagen erfuhren sie eben über den Polizeifunk, dass es die betroffene Wohnungsinhaberin nicht schaffte. Nun muss sich der recht debile Herr mit seinem Schrankofen auch noch wegen eines Tötungsdeliktes verantworten. Na, das Gericht spricht ihm sicher die Zurechnungsfähigkeit ab und dann verbringt er den Rest seiner Tage in einer Anstalt. Auch kein Leben… wegen eines Fehlers. Doch bei der Befragung wirkte der ‚Täter’ gar nicht beisammen. Sicher trotz allem noch die beste Lösung. Dann vergisst er, was man ihm vorwarf, und er kann sein Leben in Ruhe beschließen… behütet… na ja, Behringer kennt keine geschlossenen Anstalten von innen. Besser so. Man erzählt sich auch einiges.
„Wir warten hier. Sie wählen den bekannten Notruf, lassen sich ins Polizeipräsidium Dresden verbinden und verlangen eine Bestätigung, dass Oberkommissar Behringer Sie eben besucht. Vielleicht glauben Sie mir dann?“
Unzufrieden sitzt er wieder im Wagen. Verdammt, das ist doch kein Bild! Detlef hätte sich mal richtig anstrengen können. Nun ja, die Erläuterungen waren auch nicht gut. Was soll man daraus entnehmen? Nichts. Er schluckt. Trotzdem… an jemanden erinnert ihn diese Zeichnung. Nur im Entferntesten. Wenn er diesen Frenzel anschaut, kommen ihm auch gleich die Namen der anderen hoch. Bauer könnte es sein. Diese Nasenpartie zwischen den Augen würde passen. Er will es nicht wahrhaben, aber dann könnte vielleicht wieder einmal alles zusammenhängen? Das bedeutet, es gibt noch Hoffnung für den alten Fall. Nur… wenn der Bauer im Großen Garten war und sich in einen Tarnanzug zwängte, stellte er sich natürlich ziemlich unbeholfen an, sich von der Alten sehen zu lassen. Obwohl… der traut er auch alles zu.
Also, er muss diesen Mauersberger besuchen und sich dann noch die anderen Gesprächspartner von damals vornehmen. Bauer zum Schluss. Der soll Hoffnung haben… oder von seinen Kumpanen dermaßen aufgeschreckt werden, dass er beginnt, zu fliehen.
Kann man beginnen…? Nein, man flieht oder man lässt es. Er ist ein Trottel… und denkt auch noch über diesen Schwachsinn nach. Ja, Trottel. Darum kann er sicher noch lange nicht auf eine baldige Beförderung hoffen. Der Polizeirat machte ihm schon kaum Hoffnung. Nun bemerkt er seine eigene Hilflosigkeit. Es ist ein Jammer!
„Bringen Sie mir den Mauersberger her. Nein, wir fahren hin… Und die Mira soll sich beeilen, ja? Ich brauche Ergebnisse!“
Solange die Spuren noch nicht wirklich erkalteten, muss er sehen, was er bis dahin herausfinden kann. Er schluckt noch einmal. Mann, das ist wirklich eine schwierige Sache! Er tobt innerlich, setzt sich dann doch wieder hin und schaut die Akte durch.
Fußspuren im Wald… im Unterholz.
Tarnanzug… Oder? Das war aber weit weg von dieser Bank. Ein paar Meter nur. Wie lange kann man mit solch einem Stich im Körper noch laufen? Kein Blut auf dem Wege. Ein kleiner, schmaler, wirklich zu übersehender Stich. Das ist… auch nicht gut. Die Schritte auf dem Weg? Man fand ihn am Abend. Der Wachmann ging nur durch den Park und wunderte sich, dass der Kerl vom Nachmittag noch in nahezu unveränderter Haltung da saß. Also quetschte sich auch niemand neben ihn. Aber so, wie man ihm die Frequenz auf dem Weg beschrieb, muss dort der eine oder andere vorbeigekommen sein. Ohne etwas zu bemerken. Er stellt sich gerade vor, wie die Mutter einiger Kinder sich neben ihn setzt und… schließlich kippt er um. Nicht gut! Das
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