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Cholerabrunnen

Cholerabrunnen

Titel: Cholerabrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Jahnke
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Standorten. Landeskriminalamt und so… na ja und die Bundespolizei auch. Hahaha! Trotzdem… nach so langer Zeit werden wir sicher keinen… taufrischen Täter finden. Und so… ich weiß nicht. Ich werde alles ordentlich dokumentieren, vielleicht im Leben der damals jungen Frau herumschnüffeln. Aber ansonsten… Was würden Sie denn tun?“
    Behringer schaut Zech an. Er ist eine Ikone hier in Dresden. Nicht erst nach den letzten Ermittlungen, die er als angehender Kommissar leitete und auch noch zum Abschluss brachte, obwohl ihm niemand auch nur einen kleinen Teil von alledem zutraute, man den Kram nach seinem Scheitern als Übungsprojekt zu den Akten legen wollte. Nur verbiss er sich dahinein und schließlich wanderten die Täter doch hinter Gitter. In den nächsten Wochen folgen noch einige Prozesse. Es sieht so aus, dass trotz der Auslegung bestimmter gerichtlich festgelegter Inhaftierungszeiten eine Freilassung zu Lebzeiten unwahrscheinlich wird.
    Nun wirft er die Flinte ins Korn? Na ja, wer weiß, vielleicht liegt ihm gerade solch ein Fall nicht. Man spricht ja von Zerwürfnissen mit dem Polizeichef und sogar einigen Streitereien bis hinauf ins Ministerium. Natürlich grienten darum einige, die Zech seinen Ruhm nicht gönnen. Doch Behringer gehört nicht dazu. Der Mann ist gut, auch wenn er vom Dienstgrad her… und ebenso vom Dienstalter… noch weit unter ihm steht.
     
    „Er sagte, fünfzehn. Arbeiten die nun noch schneller?“
    Die Meldung war am Morgen in der Presse und in der Nacht, als Behringer wieder einmal nicht schlafen konnte, sich Sorgen wegen seines beruflichen Fortkommens und anderer Kleinigkeiten machte, brachte man sogar schon etwas in den Nachrichten.
    „Eingestürzt… sichern die nicht?“
    Wer? Die Baufirma? Sicher wäre das Arnold nicht geschehen. Dessen Tod ist immer noch unaufgeklärt und irgendwer wagte sogar den Hinweis, dass, verfügte die Polizei über etwas mehr Kompetenz in ihren Reihen, vielleicht dieser Einsturz nicht geschehen wäre.
    „Soll ich nun Schuld tragen?“
    Der Polizeirat schüttelt nur den Kopf.
    „Nein, Behringer, sicher nicht. Es ist eben eine Sache, die viele bewegt. Einige wollen diese ganze Wiederaufbaugeschichte schnell vergessen machen und möglichst den alten Zustand von vor einigen Jahren wieder herstellen, andere fordern einen Wiederaufbau, der den ganzen Platz inklusive der Kirche ohne eine Abweichung zum alten Bild beinhaltet. Und beides ist nicht möglich. Darum kochen eben die Gefühle hoch. Der Bauarbeiter… na ja, der sollte eigentlich eine Schalung und eine Abstützung einbringen, aber der Torbogen war schneller. Dass man solche wackelige Gebilde damals nicht gleich umriss… na ja, dachte sicher niemand daran, dass hier irgendwann wieder jemand buddelt und baut. Ist nun aber geschehen. Die werden es sicher verstehen, oder?“
    Dann schaut er Behringer fest an.
    „Fremdverschulden?“
    Der schüttelt den Kopf. Er weiß, dass er Zech mit seinen verrückten Ermittlungen rund um diesen Unfall in die Quere kommt. Er mag solches Geplänkel nicht, wird sich auf das konzentrieren, was ihn interessiert. Dann stellt er sich vor, wie man in Zechs Team vielleicht im Tod des Bauarbeiters die späte Rache für eine mögliche Vergewaltigung mit anschließendem Mord sehen könnte… na ja, der Mann war zu jung. Vielleicht Familienehre und Blutrache? Der Oberkommissar versucht, wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen, atmet durch und nickt dem Chef zu.
    „Okay, Fremdverschulden schließe ich noch nicht ganz aus, aber es scheint unwahrscheinlich. Kann sein, ich irre mich. Dann stehe ich auch dazu. Hoffe, die in der Gerichtsmedizin sind bald fertig. Ich brauche einen Hinweis. Sonst endet der Fall auch nur… im Keller.“
    Der Polizeirat, der gern an allen Strukturen vorbei direkt auf seine Ermittler zugeht, zuckt zusammen.
    „Nicht schon wieder, ja? Wie steht es eigentlich um den Fall Arnold?“
    Wieder kann der Oberkommissar nur mit den Schultern zucken.
     
    „Musste das sein?“
    Mauersberger schaut Frenzel verbittert ins Gesicht.
    „Jetzt kommen wir vielleicht gleich einige Tage nicht da ran und wollen doch endlich einen der Tresore öffnen. Verdammt noch eines, Frenzel… Trottel!“
    Der zuckt zusammen.
    „Mann, kann ich doch nicht ahnen, dass da um diese Zeit noch einer buddelt. Vielleicht hatte der gar… einen Auftrag? Kann doch sein. Ich habe mal… einen im Verdacht. Was haltet Ihr von… Weinert? Der Dicke ist doch nicht ganz bei sich

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