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Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Titel: Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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etwas zu glauben.
    Das ist etwas, das nur du beantworten kannst. In seiner Stimme war keine Ungeduld zu hören, kein Zorn, nur eine liebevolle Wärme, die ihr das Herz zu zerreißen drohte. Die Antwort darauf musst du selbst finden. Wenn du wirklich keinen Unterschied zwischen mir und diesem verabscheuungswürdigen Monster erkennst, das dich aus der Geborgenheit deiner Familie gerissen und dich -uns beide-seinen grausamen Foltern unterworfen hat, dann gibt es nichts, womit ich mich verteidigen könnte. Du musst in mein Herz und meine Seele blicken, über das Tier hinaus, und den Mann sehen. Sehen, was du für mich bist. Mein Herz und meine Seele. Alles, was mich ausmacht. Wenn du mich siehst, alles von mir, nicht nur Bruchstücke, dann hast du deine Antwort.
    Sie hasste ihn für die Worte, die er in ihr Bewusstsein hauchte, für die Versuchung, in die er sie führte. Seine geistige Berührung war kaum zu spüren, und seine Worte streiften mit äußerster Behutsamkeit ihre grauenhaften Erinnerungen. Er lockte sie immer tiefer in sein Netz. Sie war fasziniert von ihm. Von allem, was er sagte. Von allem, was er versprach. Von allem, was er nicht erwähnte: seine Stärke und die Macht, die er besaß. Sein Wissen. Die Tatsache, dass er sie beschützt hatte, als sie ein hilfloses Kind gewesen war. Und die Tatsache, dass er ihr sein Blut gegeben und nicht einen Tropfen von ihrem genommen hatte. Blut war Macht. Es stellte eine innere Verbindung her. Er hatte sie behütet, wie es kein anderer je getan hatte, und sie im Arm gehalten, als bedeutete sie ihm viel. Er hatte Dinge gesagt, die ihren inneren Panzer wie Pfeile durchbohrt hatten. Schöne Dinge, Dinge, nach denen sie sich sehnte. Dinge, die sie ängstigten.
    Als sie die Erde an der Stelle, wo sie geruht hatte, auffüllte, damit alles wie vorher aussah, spürte sie, dass ihre Beine leicht zitterten. Erschrocken legte Destiny eine Hand an ihr Gesicht. Auch ihre Hand zitterte. Verdammt, ich will dich nicht hier haben! Was, wenn sie ihn töten musste? Wenn er ihr keine andere Wahl ließ? Er nahm ihr so viel an Kraft, dass sie von Kopf bis F uß zitterte. Sie konnte es sich nicht leisten, ihn in der Nähe zu haben. Sie würde ihn in ihrem Territorium nicht dulden.
    Du bist es wert, dass ich mein Leben aufs Spiel setze. Du bist es schon immer wert gewesen. Nicolae klang so aufrichtig, als meinte er jedes Wort ernst.
    Destiny schüttelte den Kopf. Er wollte also nicht gehen, und sosehr sie sich auch bemühte, sie konnte nicht glauben, dass er böse war. Er würde es ihr nicht leicht machen, indem er einfach verschwand. Aber wollte sie wirklich, dass er ging? Der Gedanke kam wie von selbst und ließ sie nicht mehr los.
    »Ich bin gespalten.« Destiny sagte es laut und hob dabei den Blick zum Himmel. Sie wünschte, sie wäre wirklich mit MaryAnn befreundet und könnte mit ihr über Nicolae sprechen. »Ein Teil von mir will, dass ich von ihm enttäuscht bin, wenn er nicht bleibt. Wenn er mich nicht mehr will.« So, es war heraus, und sie hatte nicht am Boden zerstört gesagt. Die Worte waren ihr zwar einen Moment lang durch den Kopf gegangen, aber sie hatte sie nicht laut ausgesprochen.
    Wie könnte sie ohne ihn überleben? Sie lebte seit Jahren mit ihm. Teilte bei jedem Erwachen seine Gedanken und lauschte der Magie seiner Stimme. Sie wusste nicht, wann er begonnen hatte, sich in ihr Herz zu stehlen. Sie hatte gewusst, dass sie ihn für ihren ständigen Kampf gegen die Untoten brauchte, aber ihr war nicht bewusst gewesen, dass sie ihn zum Leben brauchte.
    Jetzt konnte sie ihn finden, jederzeit und überall. Zwischen ihnen gab es ein Blutsband. Sie konnte ihn beobachten, wann immer sie wollte, und Einblick in sein Bewusstsein nehmen, um zu sehen, was er gerade fühlte oder tat. Es verschaffte ihr einen Vorteil vor ihm. Sie würde es wissen, wenn er Jagd auf sie machte. Und sie würde es wissen, wenn er tötete.
    Entschlossen wandte sie sich der Stadt mit all ihrem Treiben zu. Sie hatte die Angelegenheit mit MaryAnn zu lange auf sich beruhen lassen, und sie wollte es hinter sich bringen. Drei Schritte Anlauf, und sie erhob sich in die Lüfte, breitete die Arme aus, die zu Flügeln wurden, und ließ sich vom Wind in die Höhe tragen. Die Erde blieb unter ihr zurück und mit ihr all ihre Ängste. Destiny schaltete jeden Gedanken an Nicolae und Vikirnoff aus und gönnte sich den Luxus, die reine Freude am Fliegen zu genießen. Sie würde es nie müde werden, die Gestalt einer Eule

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