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Christmasland (German Edition)

Christmasland (German Edition)

Titel: Christmasland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Hill
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Hemd aus weißer Moiréseide, das so glatt und glänzend war wie frische Milch.
    Wayne sah zu seinem Gesicht hoch und erkannte Charlie Manx, der ihn mit fasziniertem Blick anstarrte.
    »Gott schütze Hunde und kleine Kinder«, sagte Manx. »Diese Welt ist zu grausam für sie. Die Welt ist ein Dieb, der dir deine Kindheit stiehlt und dir deinen Lieblingshund nimmt. Aber ich sage dir, er ist jetzt unterwegs zu einem besseren Ort!«
    Charlie Manx sah immer noch aus wie auf dem Polizeifoto, nur älter – fast schon uralt. Ein paar silberne Haare waren über seinen fleckigen, kahlen Schädel gekämmt. Die dünnen Lippen waren leicht geöffnet und entblößten eine leichenblasse Zunge. Manx war so groß wie Lincoln und genauso tot. Wayne nahm den Geruch von Tod und V erwesung an ihm wahr.
    »Fassen Sie mich nicht an«, sagte Wayne.
    Er richtete sich auf unsicheren Beinen auf und machte einen Schritt rückwärts, nur um mit dem hässlichen, kleinen Mann zusammenzustoßen, der hinter ihm stand. Dieser packte ihn an den Schultern und hielt ihn fest.
    Wayne drehte den Kopf und blickte nach hinten. Wenn er genügend Luft in der Lunge gehabt hätte, hätte er laut aufgeschrien. Der Mann hinter ihm hatte ein neues Gesicht. Er trug eine Gasmaske aus Gummi mit einem grotesken V entil anstelle eines Mundes und glänzenden Plastikscheiben, die die Augen verdeckten.
    »Hilfe!«, schrie Wayne. »Bitte, jemand muss mir helfen!«
    »Genau das habe ich vor«, sagte Charlie Manx.
    »Hilfe!«, brüllte Wayne noch einmal.
    »Eiscreme, Eiscreme, wer will da nach Hause gehen!«, sagte der Gasmaskenmann. »Brüll ruhig weiter, Junge. Du wirst schon sehn, was du davon hast. Kleiner Tipp: Schreihälse kriegen bestimmt kein Eis!«
    » HILFE! «, rief Wayne.
    Charlie Manx steckte sich die dünnen Finger in die Ohren und verzog das Gesicht. »Was ist das für ein furchtbarer Radau?«
    »Schlägt einer Radau, dann hilft ihm keine Sau«, sagte der Gasmaskenmann. »Macht einer Krach, dann gibt’s was aufs Dach.«
    Wayne glaubte, sich übergeben zu müssen. Er wollte erneut schreien, aber Manx drückte ihm einen Finger auf die Lippen. Schhh. Er stank nach Formaldehyd und Blut.
    »Ich werde dir nichts tun. Ich würde niemals ein Kind verletzen. Also kein Grund, rumzuheulen. Deine Mutter ist es, mit der ich ein Hühnchen zu rupfen habe. Du bist bestimmt ein netter Junge. Alle Kinder sind nett. Aber deine Mutter ist eine verlogene Hexe, die Unwahrheiten über mich erzählt hat. Und das ist noch nicht alles. Ich selbst habe auch Kinder, und sie hat mich eine Ewigkeit von ihnen ferngehalten. Seit zehn Jahren habe ich ihre lächelnden Gesichter nicht mehr gesehen, auch wenn ich ihre Stimmen in meinen Träumen gehört habe. Sie rufen nach mir, weil sie Hunger haben. Du kannst dir nicht vorstellen, was für ein Gefühl es ist, wenn deine Kinder dich brauchen und du ihnen nicht helfen kannst. Darüber kann man den V erstand verlieren. Selbst wenn man gar keinen mehr hat!«
    Darauf lachten beide Männer.
    »Bitte«, sagte Wayne. »Lassen Sie mich gehen.«
    »Soll ich ihn betäuben, Mr. Manx? Ist es Zeit für ein bisschen Lebkuchenrauch?«
    Manx stützte die Hände in die Hüften und runzelte die Stirn. »Ein kleines Nickerchen wird ihm guttun. Mit einem Kind, das so überreizt ist, kann man ja nicht reden.«
    Der Gasmaskenmann schob Wayne um die V orderseite des Wagens herum, vorbei an dem Hund. Jetzt sah Wayne, dass es sich um einen Rolls-Royce handelte, und ihm fiel der Zeitungsartikel von Maggie Leigh wieder ein, über einen Mann aus Kentucky, der mit einem Rolls-Royce Baujahr 1938 verschwunden war.
    »Hooper!«, schrie Wayne.
    Hooper drehte den Kopf, als würde er nach einer Fliege schnappen, und versenkte seine Zähne im linken Fußgelenk des Gasmaskenmannes. Wayne hätte nicht gedacht, dass noch so viel Leben in dem Hund steckte.
    Der Gasmaskenmann kreischte auf und geriet ins Stolpern. Einen Moment lang glaubte Wayne, sich befreien zu können, aber der kleine Mann hatte lange, kräftige Arme wie ein Pavian, und es gelang ihm, seinen Unterarm um Waynes Kehle zu schlingen.
    »Mr. Manx«, sagte der Gasmaskenmann. »Der Hund hat mich gebissen! Er hat mein Bein erwischt!«
    Manx hob den silbernen Hammer und ließ ihn auf Hoopers Kopf niedersausen, als würde er auf einen Lukas einschlagen. Hoopers Schädel zerbrach knirschend wie eine Glühbirne unter einem Stiefelabsatz. Manx schlug sicherheitshalber noch ein zweites Mal zu. Der Gasmaskenmann befreite seinen

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