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Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen

Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen

Titel: Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Philip
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alle außer Ewan, den ich nirgends sehen konnte. Vielleicht war er irgendwo auf der anderen Seite der Halle im Pulk von Kates Kriegern abgetaucht.
    „Die Schwerter!“, blaffte Kate, diesmal gänzlich ohne Liebreiz.
    Zögernd und widerwillig steckten wir unsere Klingen zurück in die Schwertscheiden auf unserem Rücken.
    „Gäste“, wiederholte Conal, als hätte er das Wort noch nie gehört.
    „Ja“, antwortete Kate. Sie war bis auf wenige Meter an ihn herangekommen.
    „Das sind Lammyr .“
    „Du wiederholst dich, Cù Chaorach.“
    „Na gut, dann eben so: Das ist Abschaum!“
    Sie schüttelte nur den Kopf. „Und das aus deinem Munde, Cù Chaorach. Ich bin schockiert. Ist das der Conal MacGregor, dessen Toleranz gegenüber anderen Kulturen keine Grenzen kennt?“
    „Kultur? Die Lammyr kennen nur Tod!“ Er funkelte Kate an, bis ihm wieder einfiel, dass es besser war, eine möglichst unbewegte Miene zu machen. „Sonst nichts, nur Tod.“
    „Sie sind unsere Anverwandten.“ Kate wandte sich lächelnd mir zu. „Ich würde sagen, wir haben mit ihnen sehr viel mehr gemeinsam als zum Beispiel mi t … Vollsterblichen .“
    Ich gab mir keine Blöße.
    Kate griente. „Ich bin sehr froh, dass du deinen Heißsporn von Bruder gezähmt hast, Cù Chaorach. Mir scheint, du hast ihm Manieren beigebracht, dafür sind wir dir alle dankbar. Wo war ich stehen geblieben?“ Sie tippte sich mit dem Zeigefinger gegen das Kinn. „Ach ja, die Lammyr. Sie stehen uns viel näher und sind uns viel ähnlicher als die Vollsterblichen. Versteht ihr? Und sie können äußerst unterhaltsam sein. Also ein bisschen mehr Respekt, wenn ich bitten darf. Ihr seid sehr unhöflich.“
    Conal hatte es die Sprache verschlagen. Langsam ging er mit Angus tiefer in die Halle hinein und ich folgte ihnen. Die Wölfe drückten sich eng an mich.
    Kate war offensichtlich zufrieden, machte elegant auf dem Absatz kehrt und ging mit wallenden Gewändern zurück zu ihrem Sessel, wo sie sich majestätisch niederließ. Wenn Spinnweben Geräusche von sich geben würden, würden sie so klingen wie ihr Seidenkleid.
    „Das hier ist Skinner“, sagte sie. „Seine Kämpfer und er haben mir Treue geschworen.“
    Wie aufs Stichwort hakte meine Mutter den neben ihr stehenden Lammyr unter. Das Ding lächelte sie an, ein Totenkopfgrinsen ohne jegliche Emotio n – abgesehen von Verschlagenheit.
    „Wisst ihr, was ich am Treueschwur eines Lammyr so schätze?“, fuhr Kate fort. „Dass er für alle Zeiten gilt. Das Wort eines Lammyr ist für ihn bindend. Hat er dir einmal die Treue geschworen, kannst du dir seiner Loyalität gewiss sein. Für immer.“
    „Warum auch nicht“, fuhr Conal dazwischen. „Wenn man dem Lammyr im Gegenzug Tod und leichte Beute verspricht.“
    „Ist das von Belang?“ Kates Augen funkelten eisig vor unterdrücktem Zorn. „Was mich angeht, mein lieber Cù Chaorach, ist mir ein gehaltener Schwur immer noch lieber als ein gebrochener.“
    Das war zu viel für Conal. „Ich habe jeden Eid eingehalten, den ich dir je geschworen habe!“, schrie er.
    „Habe ich etwas anderes behauptet?“ Da war es wieder, das liebliche Lächeln. „Ich bewundere, wie du das Temperament deines Bruders bezähmt hast. Ich bewundere auch deine Abneigung gegen Rebellion und Aufstand. Was muss das für eine Demütigung für deinen Bruder gewesen sein! Und doch warst du willens, ihm Gehorsam einzubläuen. Bewundernswert! Welch eine Schande, dass du eine solche Macht nicht auch über deinen Clan ausübst.“
    „Was sagst du da?“
    Die Stille, die sich über die große Halle senkte, war entsetzlich. Ein Schauer lief mir über den Rücken und in meinem Mund schmeckte ich bittere Galle.
    Als lastete aller Schmerz der Welt auf ihr, hob Kate den Arm, der schwer wie Blei zu sein schien. Sie legte den Kopf schief, schloss scheinbar erschöpft die Augen und schnippte gelangweilt mit den Fingern.
    Die Kämpfermeute, die dicht gedrängt auf der rechten Seite der Halle stand, geriet in Bewegung. Sie bildete eine Gasse und gab den Blick auf eine knapp anderthalb Meter hohe Plattform frei, über der vier Henkersschlingen baumelten. Conal sog geräuschvoll die Luft ein. Vor der Plattform knieten vier Gefangene in Ketten.
    Da war Ewan also. Und sein Bruder, kaum älter als fünfzehn Jahre und damit nur unwesentlich jünger als Ewan selbst. Daneben knieten seine Mutter und sein Vater Undan.
    Kenna! , rief ich, ohne dass ein Ton meine Lippen verließ.
    „Calman Ruadh hat mir

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