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Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Titel: Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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Betten hervorzukriechen und sie beim Hals zu packen; es war ein Jux gewesen, wie alles. Wenn der Jux vorbei war, ging er regelmäßig seines Gedächtnisses verlustig.
    Aber er hatte sie gemocht; das waren keine Exorzisten oder hexenjagende Priester oder Zauberer, die sich der Hoffnung hingaben, seine Macht in Ketten zu legen. Einmal hatte er sogar erwogen, in den Gewölben unter ihrem verschimmelten Mutterhaus zu nächtigen. Trotz ihrer aufdringlichen Neugierde, verraten hätten sie ihn nie. Und jetzt der Gedanke, der Orden habe mit der Hartnäckigkeit der römischen Kirche überlebt und diese hübsche sterbliche Frau mit dem glitzernden Armband, von Maharet und Mael geliebt, gehörte dazu. Kein Wunder, daß sie sich zur Bühne gekämpft hatte, als handele es sich um die Stufen zum Altar.
    Khayman machte sich näher an Mael heran, blieb aber ein, zwei Meter vor ihm stehen. Zu deutlich spürte er Maels Befürchtungen und wie er sich seiner Angst schämte. Dann begab sich Mael an Khaymans Seite.
    Die rastlose Menge strömte an ihnen vorbei. Mael ging auf Tuchfühlung mit Khayman, was seine Art der Begrüßung war, eine Vertrauensbezeugung. Er ließ den Blick durch den Saal schweifen, wo es keinen leeren Sitz mehr gab, und alles war ein Mosaik aus aufblitzenden Farben und glitzerndem Haar. Mit seinen Fingerspitzen berührte er Khaymans linke Hand. Und Khayman ließ ihn gewähren.
    Wie oft hatte Khayman derlei zwischen Unsterblichen beobachtet, der Jüngere, der nicht umhin konnte, die körperliche Beschaffenheit und Härte des Älteren zu prüfen. Khayman konnte sich eines Lächelns nicht enthalten. Zwei wilde Hunde, die einander vorsichtig beschnupperten.
    Khayman sah dem ungerührt zu. Maels plötzlicher verächtlicher Blick war ihm nicht entgangen, aber er ließ sich nichts anmerken.
    Khayman drehte sich um und umarmte Mael, lächelte ihn an. Aber das verschreckte Mael nur, und Khayman war tief enttäuscht. Höflich trat er zurück. Einen Moment lang war er schmerzlich verwirrt. Er sah zu Armand hinunter. Der schöne Armand, der seinen Blick mit völliger Gleichgültigkeit aufnahm. Aber jetzt war der Zeitpunkt gekommen, sein Anliegen vorzutragen.
    »Du mußt dich mit einem stärkeren Schutzschild umgeben, mein Freund«, erklärte er Mael freundlich. »Deine Liebe zu diesem Mädchen darf dich nicht entlarven. Das Mädchen wird vor der Königin ganz und gar sicher sein, wenn du deine Gedanken über die Herkunft des Mädchens und ihren Beschützer zügelst.
    Ihr Name ist der Königin ein Greuel. War es schon immer.«
    »Und wo ist die Königin?« fragte Mael, wobei seine Angst wieder aufwallte, auch seine Wut, deren er bedurfte, um seine Angst zu bekämpfen.
    »Sie ist ganz in der Nähe.«
    »Ja, aber wo?«
    »Das weiß ich nicht. Sie hat das Ordenshaus niedergebrannt. Sie jagt noch ein paar Strolche, die nicht zu dem Konzert gekommen sind. Sie läßt sich Zeit mit ihnen. Und das habe ich durch die Gedankenströme ihrer Opfer erfahren.«
    Khayman sah, wie sein Gegenüber erschauderte.
    »Warum warnst du mich eigentlich?« fragte Mael, »wenn sie jedes Wort, das wir miteinander sprechen, hören kann?«
    »Ich glaube nicht, daß sie das kann«, erwiderte Khayman ruhig. »Ich bin von der Ersten Brut, mein Freund. Andere Bluttrinker zu hören, wie wir sterbliche Menschen hören, mit diesem Fluch ist nur die entferntere Verwandtschaft belegt. Selbst wenn sie neben mir stünde, könnte ich ihre Gedanken nicht lesen; und meine Gedanken sind ihr ebenfalls verschlossen, da kannst du ganz sicher sein. Und so ging es uns allen, uns Angehörigen der ersten Generationen.«
    Der blonde Riese war offensichtlich beeindruckt. Maharet konnte also nicht Die Mutter hörenl Das hatte ihm Maharet nicht eingestanden.
    »Nein«, sagte Khayman, »und Die Mutter kann nur über deine Gedanken etwas über sie erfahren, darum halte deine Gedanken bitte zurück. Sprich jetzt mit mir mit menschlicher Stimme, weil diese Stadt ein wahrer Dschungel solcher Stimmen ist.«
    Mael zog die Augenbrauen zusammen und dachte nach. Er sah Khayman an, als wollte er ihm eine reinschlagen. »Und das wird sie besiegen?«
    »Denke daran«, sagte Khayman, »daß ein Übermaß an Vielfalt das Wesentliche auslöschen kann.« Während er sprach, warf er wieder einen Blick auf Armand. »Und sie, die eine Unzahl Stimmen hört, kann möglicherweise eine einzelne Stimme nicht hören. Und wenn sie sich auf einige konzentriert, muß sie alle anderen verbannen. Du bist alt

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