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Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Titel: Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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Woran erinnert ihr euch? Was habt ihr gesehen?<
    Die Königin schwieg, das Gesicht verzerrt und mißtrauisch. Ihre Schönheit war tatsächlich durch diese Verwandlung noch gewachsen, doch war etwas Abstoßendes an ihr, als sei sie nicht mehr die Blume, sondern die Nachbildung der Blume aus reinem Wachs. Und als sie nachdenklich wurde, wirkte sie finster und bösartig, und instinktiv ging ich dicht an Mekare heran, um sie vor dem zu schützen, was nun geschehen mochte.
    Doch dann sprach die Königin: >Sie kamen, um uns zu töten, die Verräter! Sie wollten den Geistern die Schuld daran geben, das war ihr Plan. Und alles, damit sie wieder Leichen essen konnten, die Leichen ihrer Mütter und Väter und die Leichen derer, die sie so gern jagten. Sie kamen ins Haus, und sie erstachen mich mit ihren Dolchen, mich, ihre allerhöchste Königin. < Sie hielt inne, als sähe sie alles wieder vor sieh. >Ich brach zusammen, als sie zustachen, als sie mir ihre Dolche in die Brust bohrten. Mit solchen Verletzungen, wie ich sie davontrug, kann man nicht überleben, und als ich zu Boden stürzte, wußte ich, daß ich tot war! Hört ihr, was ich sage? Ich wußte, daß mich nichts mehr retten konnte. Mein Blut strömte auf den Boden.
    Aber selbst als ich die Blutlachen vor mir sah, wußte ich, daß ich mich nicht in meinem verwundeten Körper befand, daß ich ihn schon verlassen hatte, daß der Tod mich ergriffen hatte und mich heftig wie durch einen mächtigen Tunnel aufwärts zog, dahin, wo ich nicht mehr leiden würde.
    Ich fürchtete mich nicht; ich fühlte nichts; ich sah hinab und sah mich selbst bleich und blutüberströmt in dem kleinen Haus liegen. Doch es machte mir nichts aus. Ich war frei davon. Aber plötzlich packte mich etwas, ergriff mich ein unsichtbares Wesen! Der Tunnel war verschwunden; ich war in einem riesigen Gespinst wie in einem Fischernetz gefangen. Mit aller Kraft drängte ich dagegen, und es gab unter meiner Kraft nach, aber es zerriß nicht, und es fesselte mich und hielt mich fest, und ich konnte es nicht durchdringen.
    Als ich zu schreien versuchte, war ich wieder in meinem Körper! Ich spürte den Schmerz der Wunden, als durchbohrten mich die Messer erneut. Aber dieses Netz, dieses starke Netz, hielt mich immer noch fest, und statt des endlosen Dings, das es vorher gewesen war, hatte es sich jetzt zu einem strafferen Gewebe, einem riesigen Seidenschleier ähnlich, verdichtet.
    Und dieses Ding - spürbar und doch unsichtbar - wirbelte um mich herum wie Wind, hob mich hoch, warf mich nieder, rollte mich umher. Das Blut strömte aus meinen Wunden, und es floß in das Gewebe des Schleiers, wie es in das Gewebe jedes beliebigen Stoffes hätte fließen können.
    Und was vorher durchsichtig gewesen war, war jetzt blutgetränkt. Und ich sah ein gräßliches Ding, formlos und riesengroß, von meinem Blut durchströmt. Doch zu diesem Ding gehörte etwas anderes, ein Zentrum, so schien es, ein winziges brennendes Zentrum, das sich in mir befand und in meinem Körper tobte wie ein erschrecktes Tier. Es raste durch meine Gliedmaßen und stieß und schlug mich. Ein Herz mit rasenden Beinen. Es kreiste in meinem Bauch, während ich mich zerkratzte. Ich hätte mich selbst aufschneiden können, um dieses Ding aus mir herauszubekommen!
    Und es schien, daß der riesige, unsichtbare Teil dieses Dings - die Blutwolke, die mich umgab und einhüllte - von diesem kleinen Zentrum gesteuert wurde, das in mir tobte und hin und her wirbelte, in einem Augenblick in meine Hände und im nächsten in meine Füße raste und dann wieder das Rückgrat hinauf. Ich starb, sicher starb ich, dachte ich. Dann kam ein Augenblick der Blindheit. Stille. Es hatte mich getötet, da war ich mir sicher. Ich würde wiederauferstehen, oder? Doch plötzlich öffnete ich die Augen; ich richtete mich vom Boden auf, als ob es keinen Anschlag gegeben hätte, und ich sah alles ganz klar! Khayman mit der blendenden Fackel in der Hand; die Bäume im Garten; es war, als hätte ich solch einfache Dinge nie wirklich als das erkannt, was sie waren. Die Schmerzen hatten ganz und gar nachgelassen, sowohl die in mir als auch die der Wunden. Nur das Licht tat meinen Augen weh; ich konnte seine Helligkeit nicht ertragen. Aber ich war vom Tod errettet worden; mein Körper war verschönt und vervollkommnet worden. Außer…< Und da hielt sie inne.
    Sie starrte vor sich hin, für einen Moment abwesend. Dann sagte sie: >Alles andere hat euch Khayman erzählt. < Sie sah den

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