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Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Titel: Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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sagen wollte, doch sie war nicht überzeugt davon. Und tatsächlich verfügte ich über eine geringfügig stärkere Intuition, wenn auch weniger über die Gabe der Rede.
    Ich trat hervor; ich berührte die weiße Haut, obwohl sie mich abstieß, wie sie mich wegen all dessen abstießen, was sie uns und unserem Volk angetan hatten. Ich berührte sie und trat dann zurück und schaute sie an, und ich sah die Arbeit, von der Mekare gesprochen hatte, ich konnte es sogar hören, das unermüdliche Wirbeln des Geistes in ihnen. Ich beruhigte meine Gedanken, ich reinigte sie von allen Vorurteilen und aller Angst, und als dann die Ruhe der Trance sich in mir vertiefte, gestattete ich mir zu sprechen.
    >Erwill mehr Menschen <, sagte ich. Ich sah Mekare an. Das war es, was sie befürchtet hatte.
    >Wir opfern ihm, soviel wir können! < stieß die Königin hervor. Und die außergewöhnlich leuchtende Schamröte überzog wieder ihre bleichen Wangen. Und auch das Gesicht des Königs färbte sich. Und da begriff ich, genau wie Mekare, daß sie in Ekstase gerieten, wenn sie Blut tranken. Nie zuvor hatten sie solchen Genuß gekannt, nicht im Bett, nicht an der Festtafel, nicht, wenn sie von Bier oder Wein trunken waren. Daher die Scham. Es war nicht das Töten, es war die widerliche Ernährung. Es war der Genuß.
    Aber sie hatten mich mißverstanden. >Nein<, erklärte ich. >Erwill mehr von eurer Art. Er will andere befallen und sie zu Bluttrinkern
    machen wie den König; er ist zu ungeheuerlich,
    um in zwei kleinen Körpern eingeschlossen zu sein. Der Durst wird nur erträglich werden, wenn ihr andere zu dem macht, was ihr seid, denn die werden die Last mit euch teilen. <
    >Nein!< rief die Königin. »Das ist undenkbar. <
    >Sicherlich kann es so einfach nicht sein<, erklärte der König. >Wir sind beide im gleichen schrecklichen Moment entstanden, als unsere Götter mit diesem Dämon kämpften. Womöglich, als unsere Götter kämpften und siegten. <
    >Ich glaube nicht<, sagte ich.
    >Willst du sagen <, fragte die Königin, >daß auch andere, wenn wir sie mit unserem Blut nähren, so infiziert werden7< Aber sie erinnerte sich jetzt an jede Einzelheit der Katastrophe. Ihr Mann starb, sein Herz schlug nicht mehr, und dann sickerte das Blut in seinen Mund.
    >Ich habe doch nicht genug Blut in mir, um so etwas zu tun<, erklärte sie. >Ich bin nur, was ich bin.< Dann dachte sie an den Durst und all die Körper, die ihn gelöscht hatten.
    Und wir erkannten den springenden Punkt; daß sie ihrem Mann das Blut ausgesaugt hatte, bevor er es von ihr zurückbekam, und dadurch war die Sache möglich geworden; dadurch und durch die Tatsache, daß der König an der Schwelle des Todes stand und höchst empfänglich war, während sein Geist sich von ihm losriß und jederzeit von den unsichtbaren Fangarmen Amels eingefangen werden konnte.
    Natürlich lasen beide unsere Gedanken.
    >lch glaube nicht, was ihr sagt<, sagte der König. >Die Götter würden es nicht zulassen. Wir sind der König und die Königin von Kernet. Bürde oder Segen, dieser Zauber war allein für uns gedacht. <
    Kurzes Schweigen. Dann sprach er weiter, sehr ernsthaft. Versteht ihr nicht, Hexen? Das war Bestimmung. Wir sollten in eure Länder einfallen und euch und diesen Dämon hierherbringen, damit uns dies geschehen konnte. Wir leiden, sicher, aber wir sind jetzt Götter; dies ist ein heiliger Brand, und wir müssen für das danken, was uns widerfahren ist.<
    Ich versuchte, Mekare am Sprechen zu hindern. Ich umfaßte ihre Hand fest. Aber sie wußten schon, was sie sagen wollte. Nur ihre Sicherheit störte sie.
    >Er könnte sehr wohl in jedermann einfahren<, sagte sie, >wenn die Voraussetzungen gegeben sind, wenn der Mann oder die Frau geschwächt ist und stirbt, so daß der Geist seine Herrschaft antreten kann.<
    Schweigend starrten sie uns an. Der König schüttelte den Kopf, und die Königin wandte sich voller Abscheu ab. Doch dann flüsterte der König: >Wenn das so ist, dann könnten andere versuchen, das von uns zu übernehmen! <
    >O ja<, flüsterte Mekare. >Wenn es sie unsterblich macht? Sehr wahrscheinlich. Denn wer möchte nicht ewig leben?<
    Der Gesichtsausdruck des Königs veränderte sich. Er lief in der Kammer auf und ab. Er sah seine Frau an, die vor sich hin starrte wie jemand, der verrückt wird, und sagte sehr bedacht: >Dann wissen wir, was wir zu tun haben. Wir können kein Geschlecht solcher Ungeheuer heranzüchten. Nein.<
    Aber die Königin preßte sich die Hände

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