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Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Titel: Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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waren auf mich gerichtet. Ihr Kopf lag fast innerhalb meiner Reichweite, der Körper lag auf dem Rücken, und Blut strömte aus dem Stumpf des Halses. Plötzlich zuckte der rechte Arm, hob sich und plumpste dann wieder zurück auf den Boden; Dann hob er sich wieder. Sie griff nach dem Kopf!
    Ich konnte helfen! Ich konnte die Kräfte nutzen, die sie mir verliehen hatte, um den Körper zu bewegen, damit er den Kopf erreichen konnte. Und als ich mich bemühte, in dem gedämpften Licht etwas zu sehen, taumelte und bebte der Körper und fiel dann näher beim Kopf wieder auf den Boden.
    Doch die Zwillinge! Sie waren neben dem Kopf und dem Körper. Mekare starrte den Kopf mit ihren ausdruckslosen, rotgeränderten Augen stumpfsinnig an. Und Maharet kniete sich völlig erschöpft neben ihre Schwester vor den Körper Der Mutter, und im Raum wurde es dunkler und kälter, und Akaschas Gesicht wurde bleich und gespenstisch weiß, als ob alles Licht daraus verschwände.
    Ich hätte mich fürchten sollen; ich hätte entsetzt sein sollen; die Kälte beschlich mich, und ich konnte mein eigenes Schluchzen hören. Doch dann befiel mich eine ganz seltsame Erregung; mir wurde plötzlich klar, was ich sah: »Es ist der Traum«, sagte ich. In weiter Ferne hörte ich meine eigene Stimme. »Die Zwillinge und der Leichnam Der Mutter, verstehst du? Das Bild aus dem Traum!«
    Blut spritzte aus Akaschas Kopf ins Gewebe des Teppichs, und Maharet beugte sich mit flach ausgestreckten Händen nieder, und auch Mekare war eingeknickt und beugte sich über den Körper, doch es war immer noch dasselbe Bild, und ich wußte, warum es mir jetzt vor Augen getreten war, ich wußte, was es bedeutete!
    »Der Leichenschmaus!« rief Marius. »Das Herz und das Hirn -eine von euch muß sie verzehren. Es ist die einzige Chance.« , Ja, so war es. Und sie wußten es. Niemand mußte ihnen das erzählen. Sie wußten es.
    Das war die Deutung! Und sie alle hatten es gesehen, und sie alle wußten es. Selbst als mir die Augen zufielen, war es mir klar; und dies wunderschöne Gefühl vertiefte sich, das Gefühl der Vollendung, der endlichen Erfüllung. Von etwas Bekanntem!
    Dann schwebte ich, trieb wieder in der eiskalten Finsternis, als sei ich in Akaschas Armen, und wir reisten hinauf zu den Sternen.
    Ein scharfes, krachendes Geräusch holte mich zurück. Ich war noch nicht tot, aber ich lag im Sterben. Und wo waren meine Lieben?
    Immer noch um mein Leben kämpfend, versuchte ich, die Augen zu öffnen, vergeblich.
    Doch dann sah ich sie durch die sich verdichtende Dunkelheit - die zwei, deren rotes Haar die schimmernde Glut des Feuers einfing; und die eine hielt das blutige Hirn in ihrer schlammbedeckten Hand und die andere das triefende Herz. Sie wirkten wie tot; ihre Augen waren glasig, ihre Glieder bewegten sich bleiern, wie im Wasser. Und Akascha starrte immer noch vor sich hin, ihr Mund stand offen, das Blut strömte aus ihrem zerschmetterten Schädel. Mekare hob das Hirn an ihren Mund, und Maharet gab ihr das Herz in die andere Hand, und Mekare verzehrte beides.
    Wieder Finsternis, kein Feuerschein, kein Bezugspunkt, keine Empfindung außer Schmerz, Schmerz in allem, was ich war, pochender, elektrisierender Schmerz, und keine Möglichkeit, ihn zu lindem, ihn hierhin oder dahin zu lenken, ihm zu widerstehen oder sich in ihm gehenzulassen. Einfach Schmerz.
    Doch ich bewegte mich. Ich wälzte mich auf dem Boden umher. Durch den Schmerz hindurch konnte ich plötzlich den Teppich spüren, ich fühlte, wie meine Füße sich in ihn eingruben, als erkletterte ich eine steile Klippe. Und dann hörte ich das unverkennbare Geräusch des Feuers neben mir, ich spürte den Wind durch das zerbrochene Fenster wehen, und ich roch all die süßen Düfte, die vom Wald her in den Raum strömten. Ein gewaltiger Schlag durchfuhr mich, meinen ganzen Körper, und meine Arme und Beine zuckten. Dann war Ruhe.
    Der Schmerz war verflogen.
    Ich lag keuchend da und sah auf die helle Spiegelung des Feuers an der gläsernen Decke und fühlte, wie sich meine Lungen mit Luft füllten, und ich merkte, daß ich wieder weinte, herzzerbrechend wie ein Kind.
    Die Zwillinge knieten mit dem Rücken zu uns und hielten sich gegenseitig umschlungen, und sie hatten die Köpfe aneinandergelehnt, und ihre Haare vermischten sich, als sie sich gegenseitig sanft und zärtlich liebkosten, als sprächen sie nur durch Berührungen miteinander.
    Ich konnte mein Schluchzen nicht unterdrücken. Ich drehte mich herum und

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