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Chronik der Vampire 04 - Nachtmahr

Chronik der Vampire 04 - Nachtmahr

Titel: Chronik der Vampire 04 - Nachtmahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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Bettkante. Ich bemühte mich, sie trotz der Verzerrungen durch die Lampe neben ihr deutlich zu sehen. Aber ihr Gesicht war eine Zusammenballung von häßlichen Schatten, und ihre Haut wirkte fahl. Schaler Bettgeruch umgab sie.
    Alles, was ich feststellen konnte, war, daß sie lächerlich dünn war, wie es die Frauen heutzutage gern sind, daß ihre Rippen durch die milchige Haut stachen, daß ihre beinahe unnatürlich kleinen Brüste winzige, zarte rosa Warzen hatten und daß ihre Hüften nicht vorhanden waren. Sie sah aus wie ein Geist. Trotzdem lächelte sie, als sei das alles normal. Das ganze schöne, wellige Haar fiel ihr über den Rücken, und eine schlaffe Hand verdeckte den kleinen Schatten ihrer Scham.
    Nun, es war völlig offensichtlich, welch wunderbare menschliche Erfahrung jetzt auf mich zukommen sollte. Aber ich empfand nichts für sie. Nichts. Lächelnd begann ich mich auszuziehen. Ich schälte den Mantel herunter und fror sofort. Wieso fror sie nicht? Ich zog den Pullover aus und war sofort entsetzt über den Geruch meines Schweißes. Guter Gott, war es früher wirklich so? Dabei hatte dieser Körper so sauber ausgesehen.
    Sie schien es nicht zu bemerken. Dafür war ich dankbar. Ich zog Hemd, Schuhe, Socken und Hose aus. Immer noch hatte ich kalte Füße. Ich fror und fühlte mich nackt, sehr nackt, und ich wußte nicht, ob mir das alles wirklich gefiel oder nicht. Ich sah mich plötzlich in ihrem Garderobenspiegel und erkannte, daß dieses Organ sich selbstverständlich völlig trunken im Tiefschlaf befand.
    Wiederum schien sie nicht überrascht zu sein.
    »Komm her«, sagte sie. »Setz dich.«
    Ich gehorchte. Mich fröstelte am ganzen Leib. Dann fing ich an zu husten; es begann wie ein Krampf, auf den ich überhaupt nicht vorbereitet war. Dann folgte eine ganze Serie von unbeherrschbaren Hustenanfällen, und der letzte war so heftig, daß ein Ring aus Schmerz sich um meine Rippen schloß.
    »Entschuldigung«, sagte ich danach zu ihr.
    »Ich liebe deinen französischen Akzent«, flüsterte sie, sie streichelte mir übers Haar und kratzte mit den Fingernägeln sanft über meine Wange.
    Das fühlte sich nun doch angenehm an. Ich senkte den Kopf und küßte ihren Hals. Auch das war ein schönes Gefühl. Es war nicht halb so erregend wie die Annäherung an ein Opfer, aber es war schön. Ich versuchte mich daran zu erinnern, wie es vor zweihundert Jahren gewesen war, als ich der Schrecken der Dorfmädchen gewesen war. Mir schien, als habe damals immer irgendein Bauer vor dem Schloßtor gestanden, mich fäusteschüttelnd verflucht und gerufen, wenn seine Tochter von mir schwanger sei, würde ich etwas unternehmen müssen! Das alles schien damals einen Heidenspaß zu machen. Und diese Mädchen, oh, diese herrlichen Mädchen.
    »Was hast du?« fragte sie.
    »Nichts.« Wieder küßte ich ihren Hals. Auch an ihrem Körper roch ich Schweiß. Das gefiel mir nicht. Aber warum? Keiner dieser Gerüche war auch nur annähernd so scharf, wie ich sie in meinem Körper empfunden hatte. Aber sie verbanden sich mit etwas in diesem Körper - und das war das Häßliche daran. Ich hatte das Gefühl, ich sei diesen Gerüchen schutzlos ausgeliefert; sie schienen mir nichts Künstliches zu sein, sondern etwas, das in mich eindringen und mich verunreinigen konnte. Zum Beispiel war der Schweiß von ihrem Hals jetzt auf meinen Lippen. Ich wußte es; ich konnte ihn schmecken, und ich wollte weg von ihr.
    Ah, aber das war Wahnsinn. Sie war ein Mensch, und ich war ein Mensch. Gott sei Dank würde das alles am Freitag vorbei sein. Aber welches Recht hatte ich, Gott zu danken?
    Ihre kleinen Brustwarzen streiften meine Brust, sehr heiß und knotig, und das Fleisch dahinter war nachgiebig und zart. Ich schob den Arm um ihren schmalen Rücken.
    »Du bist heiß; ich glaube, du hast Fieber«, flüsterte sie mir ins Ohr, und sie küßte mir den Hals, wie ich den ihren geküßt hatte.
    »Nein, mir fehlt nichts«, sagte ich, aber ich hatte nicht die leiseste Ahnung, ob das stimmte oder nicht. Das alles war harte Arbeit!
    Plötzlich berührte ihre Hand mein Organ, was mich erschreckte und sofort in Erregung versetzte. Ich spürte, wie das Organ länger und härter wurde. Es war ein sehr konzentriertes Gefühl, und trotzdem lahmte es mich. Als ich jetzt auf ihre Brüste und auf das kleine, pelzige Dreieck zwischen ihren Beinen schaute, wurde mein Organ noch härter. Ja, daran erinnere ich mich noch gut. Meine Augen sind jetzt direkt damit

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