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Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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Hindernisse. Ängstlich tastete er nach einem Halt für seine Füße und schrammte sich an unsichtbaren Vorsprüngen Schienbeine und Ellbogen auf. Dazu kam die ständige Furcht, schon das kleinste Geräusch könnte die nithingar unter ihnen alarmieren. Einmal rutschte Elsa vor ihm aus und ein Schauer loser Kiesel kullerte zu ihm herunter. Er verlor selbst den Halt, kämpfte einen Moment lang um sein Gleichgewicht und blickte unwillkürlich nach unten. Er bildete sich ein, auf dem Pfad eine Bewegung zu sehen – doch er hörte nichts, riss sich zusammen und konzentrierte sich wieder auf den Aufstieg.
    »Vorsicht, hier wird es eng!«, rief Fritha leise von oben.
    Adrian bedeutete ihr aufgeregt mit den Händen, still zu sein, doch sie hatte sich schon wieder der Felswand vor ihr zugewandt. Einige Schritte weiter sah Adrian, was sie meinte. Zwischen dem Berg und dem Eis links von ihnen hatte sich ein Spalt geöffnet, in dem der Fels verschwand. Darüber stand das Eis wie ein etwa ein Fuß breites Dach vor. Rechts von ihnen war ein zweiter vereister Strom mit einer steilen, glasig-glatten Oberfläche aufgetaucht. Elsa vor ihm wurde langsamer und suchte nach einem Halt für Hände und Füße. Und dann hörte er zu seinem Schrecken plötzlich von unten Stimmen – kein heimliches Flüstern mehr, sondern lautes, enttäuschtes und wütendes Geschrei und hastiges Getrampel. Die nithingar hatten entdeckt, dass ihre Beute im Begriff war zu entkommen.
    Elsa kletterte erschrocken weiter, Adrian blieb dicht hinter ihr und benützte möglichst dieselben Vorsprünge wie sie. Plötzlich hörte er sein Keuchen und auch das Keuchen Cathbars hinter ihm.
    Fritha sagte leise etwas zu Elsa, und Elsa gab die Nachricht an die anderen weiter. »Fritha meint, unmittelbar über uns liege die Stelle, wo der Weg unter dem Eis hindurch in den Berg führt. Aber dort fällt der Felsen senkrecht ab und es ist im Dunkeln sehr gefährlich. Wir sollten wirklich warten, bis es wieder hell wird. Sie glaubt nicht, dass unsere Verfolger sich so weit herauftrauen.«
    »Dann warten wir«, sagte Cathbar.
    Es sah tatsächlich so aus, als bekämen die Männer unter ihnen es mit der Angst zu tun. Adrian hörte sie streiten. An den Felsen gedrückt lauschte er, mit dem Kopf nur wenige Zentimeter von Elsas Fuß entfernt. Wiederholt fiel das Wort uvettar – »böse Geister«. Die Stimmen klangen ängstlich und wütend. Dann schienen die Männer wieder aufzubrechen. Im selben Moment spürte Adrian, dass jemand ihn am Ärmel zog. Cathbar erschien neben ihm.
    »Wir müssen noch weiter hinauf!«, zischte er. »Sie sagen, in den Felsen hausten Geister, und wir müssten etwas sehr Wertvolles dabeihaben, wenn wir uns hier heraufwagten. Versteckt euch weiter oben – los!«
    Adrians Herz begann erneut zu hämmern. Er gab Cathbars Worte an Elsa weiter, die nur nickte, als hätte sie damit gerechnet. Wie Fritha wohl zumute war, wenn sie weiterkletterten? Er versuchte an Elsas Beinen vorbei nach oben zu spähen, doch über Elsa war nur noch Nacht zu sehen.
    Wenigstens war das Klettern nicht mehr ganz so beschwerlich. Fritha führte sie über eine Folge von Simsen, die an Stufen erinnerten und breiter waren als der Pfad weiter unten, allerdings auch steiler. Links von ihnen klaffte weiterhin der Spalt. Er wurde immer tiefer und breiter. Die darüber vorspringende Eisplatte bedeckte ihn nicht mehr und sein Grund verlor sich im Dunkel. Adrian drückte sich beim Klettern an das Eis auf ihrer rechten Seite und sah, dass Elsa über ihm es genauso machte. Angst hatte seine Müdigkeit verdrängt. Mechanisch kletterte er weiter. Um sich nahm er nur noch schwarze Felsen und mondbeschienenes Eis wahr … und das Knirschen der Stiefel ihrer Verfolger.
    Dann blieb Fritha ohne Vorwarnung stehen. Elsa zögerte zunächst und kletterte dann neben sie. Adrian stellte fest, dass auch für ihn noch Platz war. Sie standen auf dem bisher breitesten Sims, der so breit war, als habe ihn jemand absichtlich als Platz zum Ausruhen in den Felsen gehauen. Dahinter stieg die Felswand senkrecht an, höher noch als Frithas Kopf und ohne erkennbare Vorsprünge oder Vertiefungen. Adrian folgte Frithas Blick und sah, dass der Spalt links von ihnen hier endete. Rechts von ihnen wurde der Sims, auf dem sie standen, durch den Strom aus Eis abgeschnitten, links führten Sims und Felswand an dem Spalt vorbei und verschwanden im Dunkel unter der Eisplatte. Einen anderen Weg gab es nicht.
    Fritha murmelte etwas in

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