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Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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unter ihnen erschauerte. Taragor griff wieder an und spuckte sein Feuer wie einen Pfeil in die Vertiefung von Jokul-drekis linker Schulter. Der Eisdrache bäumte sich auf und Adrian und seine Gefährten klammerten sich an seinem Rückenkamm fest. Der blaue Drache stieß einen zweiten blauen Feuerstrahl aus. Er war nur halb so groß wie der Gletscherdrache, dafür aber wendiger, und das Feuer tat dem Gletscherdrachen sichtlich weh. Er brüllte nicht, stieß aber wieder schnaubend eine eisige Dampfwolke aus und schlug mit den Vorderbeinen auf den Angreifer ein.
    Taragor wich den Beinen aus und flog seitlich an dem weißen Drachen entlang. Dabei kam er ihnen so nahe, dass sie die Schlieren in dem Auge sahen, das zu ihnen hinaufstarrte. Dann stieg der blaue Drache mit einigen Flügelschlägen auf. Das ratschende Geräusch seiner Flügel dröhnte ihnen in den Ohren. Fritha schoss den ersten Pfeil ab. Schwirrend flog er durch die Luft und prallte harmlos am Bauch des Drachen ab. Doch da hatte Fritha den Bogen schon wieder angelegt. Ihre Hände zitterten nicht. Cathbar hieb mit dem Schwert nach ihm, doch Taragor war bereits außer Reichweite.
    Der Drache stieg über ihnen auf und Fritha schoss wieder einen Pfeil ab. Er bohrte sich geradewegs in das Vorderbein des Drachen, doch schien dieser ihn gar nicht zu bemerken. Mit aufgerissenem Rachen stürzte er auf sie herunter, bereit, Feuer zu speien. Doch im selben Moment neigte der große weiße Drache sich zur Seite und stieg auf. Er erwischte Taragor mit dem Rand eines Flügels und stieß ihn weg.
    »Er kommt bestimmt zurück«, sagte Cathbar grimmig. »Und es reicht, wenn er uns einmal erwischt.«
    Adrian wusste, dass Cathbar Recht hatte. Der Gletscherdrache bewegte sich nach seinem langen Schlaf schwerfällig und langsam. Natürlich konnte er versuchen ihn zu dirigieren, damit er höher flog als der blaue Drache, aber er konnte ihn nicht schneller oder wilder machen. Vor ihren Augen stieg der blaue Drache schon wieder zum Himmel auf, diesmal hinter ihnen, und dann stürzte er wieder auf sie herunter. Aus seinem aufgerissenen Rachen kam ein Feuerstoß.
    »Fritha!«, rief Adrian rasch. »Gib mir einen deiner Pfeile!«
    Sie streckte ihm einen hin, ohne zu fragen, und er tastete an seinem Gürtel nach dem Stoffbeutel, den Frithas Vater ihm mit Brot gefüllt zu Beginn der Reise mitgegeben hatte. Er war grob zusammengenäht und für seine Zwecke eigentlich zu groß, aber er konnte ihn trotzdem um die Spitze des Pfeils wickeln und mit der Schnur des Beutels festbinden.
    »Kannst du damit immer noch zielen?«, fragte er. Fritha nickte ruhig. Wie gefasst sie war, dachte Adrian. Sie hatte ihre Angst abgelegt und war ganz auf die bevorstehende Aufgabe konzentriert. Hoffentlich gelingt mir das auch, dachte er – doch da kroch er bereits den Rückenkamm des Eisdrachen entlang auf ihren Angreifer zu.
    Dass er den blauen Drachen durch die Augen Jokuldrekis gesehen hatte, half ihm vielleicht, seine Angst zu bezwingen. Der Anblick war auch so noch schrecklich genug: das boshaft funkelnde Auge, das ihn unverwandt anstarrte, die grausamen Klauen und der Feuer spuckende Rachen. Doch lähmte ihn die Angst nicht mehr wie zuvor. Trotzdem musste er seinen ganzen Mut aufbieten, einen Augenblick lang auszuharren, bis Taragor ihm ganz nahe gekommen war. Er wartete, bis der Drache den Himmel über ihm ausfüllte und er die gewaltigen Nüstern über sich sah, durch die der Drache die Luft für den nächsten Feuerstoß einsaugte. Dann streckte er die behandschuhte Hand mit dem umwickelten Pfeil nach oben aus, warf sich zugleich flach auf den Rücken des weißen Drachen und zog seinen dicken Fellmantel über den Kopf.
    Der Drache flog über ihn hinweg und Adrian hörte das Brausen der Flammen und das Knattern der Luft. Er warf den versengten Mantel ab und sprang auf. Den Pfeil hielt er vorsichtig in der Hand. Der grobe Stoff des Beutels hatte Feuer gefangen. Hell loderten die Flammen auf.
    Taragor wendete am Himmel vor ihnen, um erneut anzugreifen. Cathbar schlug jedes Mal, wenn der Drache über sie hinwegflog, nach ihm und verhinderte so, dass dieser tiefer flog, ohne ihn jedoch zu treffen. Der Hauptmann fluchte, dann verstummte er abrupt, als er sah, was Adrian in der Hand hielt. Fritha hatte den Bogen schon wieder gehoben und streckte die Hand nach dem Pfeil aus.
    »Ziel auf das Auge, Mädchen!«, rief Cathbar. Er und Adrian duckten sich hinter sie und warteten stumm.
    Taragor stieg auf und schickte

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