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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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reichte Abrariel Clary, die die Waffe stumm entgegennahm. Sie lag warm in ihrer Hand, als pulsiere in ihr ein geheimes Leben.
    »Camael« , sagte Jace zu der nächsten Klinge, worauf diese zu vibrieren begann und leuchtete. »Telantes« , wandte er sich an die dritte.
    »Verwendet ihr eigentlich auch Raziels Namen?«, fragte Clary, während Jace die Klingen in seinen Gürtel steckte, die Jacke wieder überstreifte und aufstand.
    »Nein, auf keinen Fall«, erwiderte Luke, »das gehört sich nicht.« Sein Blick suchte die Straße hinter Clary ab – er hielt nach Magnus Ausschau. Sie spürte seine Besorgnis, doch ehe sie etwas sagen konnte, summte ihr Telefon. Sie klappte es auf und reichte es wortlos an Jace weiter, der die SMS las und die Brauen hochzog.
    »Anscheinend hat die Inquisitorin Valentin bis Sonnenuntergang Zeit gegeben, sich zu entscheiden, ob er mich oder lieber die Insignien der Engel will«, sagte er. »Sie und Maryse streiten sich seit Stunden, deshalb hat sie noch nicht bemerkt, dass ich weg bin.«
    Er gab Clary das Telefon zurück. Als sich ihre Finger trotz des dicken Wollhandschuhs berührten, zog Clary ihre Hand ruckartig zurück. Sie sah, wie ein Schatten sein Gesicht verdüsterte, doch er sagte nichts. Stattdessen wandte er sich an Luke und fragte ziemlich unvermittelt: »Ist der Sohn der Inquisitorin gestorben? Verhält sie sich deshalb so?«
    Luke seufzte und schob die Hände in seine Jackentaschen. »Wie hast du das herausbekommen?«
    »An der Art und Weise, wie sie reagiert, wenn jemand seinen Namen ausspricht. Nur dann zeigt sie überhaupt irgendwelche menschlichen Gefühle.«
    Luke stieß einen Seufzer aus. Er hatte die Brille in die Stirn geschoben und blinzelte gegen den rauen Wind, der vom Fluss hochwehte. »Die Inquisitorin ist aus vielerlei Gründen so, wie sie ist. Stephen ist nur einer davon.«
    »Merkwürdig«, sagte Jace. »Auf mich macht sie nicht den Eindruck, als ob sie Kinder überhaupt mögen würde.«
    »Nicht die anderer Leute«, erklärte Luke. »Aber bei ihrem eigenen Kind war das etwas anderes. Stephen war ihr Goldjunge … im Grunde jedermanns Goldjunge … jedenfalls von allen, die ihn kannten. Er war einer jener Menschen, die in allem gut sind, immer nett, ohne langweilig zu sein, attraktiv, aber ohne dass man ihn dafür hasste. Na ja, ein bisschen haben wir ihn vielleicht doch gehasst.«
    »Ist er mit dir zur Schule gegangen?«, fragte Clary. »Und mit Mom … und Valentin? Hast du ihn so kennengelernt?«
    »Die Herondales leiteten damals das Institut in London und dort ist Stephen zur Schule gegangen. Erst nach unserem Abschluss und Stephens Rückkehr nach Alicante hab ich ihn öfter getroffen. Und dann gab es da eine Zeit, in der ich ihn wirklich sehr oft gesehen habe.« Lukes Blick war in die Ferne geschweift. Seine Augen hatten den gleichen blaugrauen Farbton wie der Fluss. »Nachdem er geheiratet hatte.«
    »Also hat er dem Kreis angehört?«, fragte Clary.
    »Damals noch nicht«, sagte Luke. »Er ist dem Kreis beigetreten, nachdem ich … na ja, nach meiner Verwandlung. Valentin brauchte einen neuen Stellvertreter und er wollte Stephen. Imogen, die dem Rat gegenüber absolut loyal war, drehte völlig durch: Sie flehte Stephen an, es sich noch einmal zu überlegen, aber er wies sie ab. Danach hat er weder mit ihr noch mit seinem Vater jemals wieder gesprochen. Er stand total in Valentins Bann … und ist ihm wie ein Schatten überallhin gefolgt.« Luke schwieg einen Moment. »Das Problem war nur: Valentin vertrat die Ansicht, Stephens Frau passe nicht zu ihm. Sie schien ihm ungeeignet für jemanden, der Erster Offizier des Kreises werden sollte. Sie hatte … unerwünschte Familienbande.« Der Schmerz in Lukes Stimme überraschte Clary. Hatten ihm diese Menschen so sehr am Herzen gelegen? »Valentin zwang Stephen, sich von Amatis scheiden zu lassen und wieder zu heiraten. Seine zweite Frau war ein ganz junges Mädchen, achtzehn Jahre alt, sie hieß Celine. Auch sie stand völlig unter Valentins Einfluss, tat alles, was er ihr sagte, ganz gleich, wie grotesk es auch war. Dann kam Stephen bei einem Überfall, den der Kreis auf ein Vampirnest ausführte, ums Leben. Als Celine davon erfuhr, brachte sie sich um. Sie war damals im achten Monat schwanger. Und auch Stephens Vater starb vor Kummer. Auf diese Weise verlor Imogen ihre gesamte Familie. Sie konnte nicht einmal die Asche ihrer Schwiegertochter und ihres ungeborenen Enkelkindes in der Stadt der Gebeine

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