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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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dass auf dem Metallboden der Ladefläche ein schwarzes Pentagramm in einem Kreis prangte. Die Spitzen des Pentagramms waren mit verschnörkelten Symbolen verziert – allerdings keine ihr vertrauten Runen. Beim Betrachten der Zeichen hatte sie eher das Gefühl, als versuche sie, eine Sprache zu verstehen, die dem Englischen ähnelte, aber nun mal kein Englisch war.
    Luke lehnte sich erneut aus dem Fenster und schaute sich zu ihnen um. »Ihr wisst ja, dass mir diese Sache nicht gefällt«, sagte er, wobei der Wind seine Worte verwehte. »Clary, du bleibst mit Magnus im Pick-up. Jace und ich gehen auf das Schiff. Habt ihr verstanden?«
    Clary nickte und kauerte sich in eine Ecke der Ladefläche. Jace setzte sich neben sie und stützte sich mit den Füßen ab. »Das wird lustig.«
    »Was …«, setzte Clary an, doch der Pick-up fuhr ruckartig los und das Geräusch der über den Kies knirschenden Reifen übertönte ihre Stimme. Der Wagen machte einen Satz nach vorn in das seichte Uferwasser. Clary wurde gegen das Heckfenster der Fahrerkabine geschleudert, als der Pick-up tiefer in den Fluss hineinfuhr. Hatte Luke vor, sie alle zu ertränken? Sie drehte sich um und sah, dass in der Fahrerkabine zahlreiche schwindelerregende blaue Lichtsäulen wirbelten. Der Pick-up schien über etwas Sperriges zu holpern, als sei er über einen Baumstamm gefahren; dann fuhr er ruhig weiter, schwebte nahezu dahin.
    Clary krabbelte auf die Knie und schaute über den Rand der Ladeklappe – sie ahnte bereits, was sie sehen würde.
    Sie glitten – nein, fuhren – über das dunkle Wasser, wobei die Räder den Fluss nur knapp streiften und winzige Kräuselungen auf der Wasseroberfläche erzeugten, begleitet von Magnus’ blauem Funkenregen. Plötzlich herrschte völlige Stille um sie herum, nur unterbrochen vom fernen Dröhnen des Motors und den Schreien der Möwen über ihnen. Clary starrte zu Jace hinüber, der breit grinste. »Das hier wird Valentin aber mächtig beeindrucken.«
    »Ich weiß nicht recht«, erwiderte Clary. »Andere Elitetruppen bekommen einen Baterang und die Fähigkeit, an Wänden hochzuklettern, und was kriegen wir? Einen Aquatruck!«
    »Wenn er dir nicht gefällt, Nephilim«, drang Magnus’ Stimme gedämpft aus der Fahrerkabine zu ihnen, »dann bist du herzlich eingeladen auszuprobieren, ob du übers Wasser laufen kannst.«
     
    »Ich finde, wir sollten reingehen«, sagte Isabelle, das Ohr an die Tür der Bibliothek gepresst, und winkte Alec zu sich heran. »Kannst du irgendwas hören?«
    Alec beugte sich neben seine Schwester, wobei er darauf achtete, dass ihm das Telefon nicht aus der Hand fiel. Magnus hatte gesagt, er würde anrufen, sobald es irgendwelche Neuigkeiten gab. Doch bis jetzt hatte er sich nicht gemeldet. »Nein.«
    »Eben. Sie haben nämlich aufgehört, sich gegenseitig anzubrüllen.« Isabelles dunkle Augen funkelten. »Jetzt warten sie vermutlich auf Valentin.«
    Alec trat von der Tür zurück und ging ein Stück den Korridor entlang bis zum nächsten Fenster. Der Himmel hatte inzwischen die Farbe eines glühenden Holzkohlestücks in noch warmer Asche angenommen. »Die Sonne geht gleich unter.«
    Seine Schwester legte die Hand auf den Türgriff. »Dann mal los.«
    »Isabelle, warte …«
    »Ich will nicht, dass sie uns irgendein Märchen erzählen kann, was Valentin angeblich gesagt hat«, meinte Isabelle. »Oder was jetzt passiert. Außerdem will ich ihn sehen … Jace’ Vater. Du etwa nicht?«
    Alec kehrte zur Bibliothekstür zurück. »Ja schon, aber ich halte das für keine gute Idee, weil …«
    Doch seine Schwester drückte bereits den Griff hinunter. Die Tür schwang auf. Isabelle warf ihrem Bruder einen halb amüsierten Blick über die Schulter zu und huschte dann hinein. Leise fluchend folgte Alec ihr.
    Seine Mutter und die Inquisitorin standen einander vor dem riesigen Schreibtisch gegenüber wie Boxer im Ring. Maryses Wangen waren knallrot und ein paar Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Isabelle sah rasch zu Alec, als wollte sie sagen: Hm, vielleicht hätten wir lieber doch nicht reinkommen sollen. Mom scheint echt wütend zu sein.
    Aber im Vergleich zu Maryse wirkte die Inquisitorin wie eine Furie. Als die Tür aufging, wirbelte sie herum, die Mundwinkel hässlich verzogen. »Was wollt ihr hier?«, rief sie.
    »Imogen«, sagte Maryse.
    »Maryse!« Die Stimme der Inquisitorin wurde lauter. »Ich habe allmählich genug von dir und deinen ungezogenen Kindern …«
    »Imogen« , sagte Maryse

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