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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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bemerkenswertes Charisma nur für Jace zur Schau gestellt hatte. Diese Mühe machte er sich nun nicht mehr und ohne die oberflächliche Patina von Charme wirkte er … leer. Wie eine hohle Statue, deren fehlende Augen nur die Dunkelheit dahinter preisgaben.
    »Sag mir eins, Clarissa – hat deine Mutter je von mir gesprochen?«
    »Sie hat mir gesagt, mein Vater sei tot.« Verrate nicht mehr, ermahnte sie sich, aber sie war sich sicher, dass er die restlichen Worte in ihren Augen lesen konnte. Und ich wünschte, sie hätte die Wahrheit gesagt.
    »Und sie hat dir nie erzählt, dass du anders bist? Etwas Besonderes?«
    Clary schluckte und die Spitze der Klinge bohrte sich tiefer in ihren Hals. Erneut tropfte ihr Blut auf die Brust. »Sie hat mir nie gesagt, dass ich eine Schattenjägerin bin.«
    »Weißt du eigentlich, warum deine Mutter mich verlassen hat?«, fragte Valentin und schaute dabei über das ausgestreckte Schwert Clary direkt ins Gesicht.
    Tränen brannten Clary in der Kehle und sie stieß ein ersticktes Geräusch aus. »Du meinst, dafür gab es nur einen Grund?«
    »Sie hat mir vorgeworfen«, fuhr er fort, als hätte Clary nichts gesagt, »dass ich aus ihrem ersten Kind ein Monster gemacht hätte. Sie hat mich verlassen, bevor ich ihrem zweiten das Gleiche antun konnte. Dir. Aber es war bereits zu spät. «
    Die Kälte an ihrer Kehle und in ihren Gliedmaßen war so betäubend, dass Clary schon nicht mehr frösteln konnte. Es schien, als verwandle die Berührung des Schwertes sie zu Eis. »So etwas würde sie nie sagen«, flüsterte Clary. »Jace ist kein Monster. Und ich auch nicht.«
    Plötzlich flog die Falltüre über ihnen auf und zwei schemenhafte Schatten fielen aus dem Loch und landeten direkt hinter Valentin auf dem Boden. Bei der ersten Gestalt handelte es sich – wie Clary mit enormer Erleichterung erkannte – um Jace, der wie ein Pfeil zielsicher durch die Luft schoss. Sicher und leichtfüßig kam er auf dem Boden auf. In einer Hand hielt er eine blutverschmierte Stahlstrebe mit abgebrochener, scharfkantiger Spitze.
    Die zweite Gestalt landete ebenso leicht, wenn auch nicht ganz so anmutig neben Jace. Clary sah die Umrisse eines schlanken Jungen mit dunklem Haar und dachte sofort an Alec. Erst als er sich aufrichtete und sie das vertraute Gesicht erkannte, wurde ihr bewusst, wer dort stand.
    Sie vergaß das Schwert, die Kälte, den Schmerz in ihrer Kehle, vergaß alles. »Simon!«
    Simon schaute sie durch den Raum hindurch an. Einen kurzen Moment lang begegneten sich ihre Blicke und Clary hoffte, dass er ihrem Gesicht die überwältigende Erleichterung ablesen konnte. Tränen schossen ihr in die Augen und liefen ihr die Wangen hinunter, aber sie machte keine Anstalten, sie wegzuwischen.
    Valentin schaute sich überrascht um – auf seinem Gesicht zeichnete sich zum ersten Mal ehrliche Verblüffung ab. Er schnellte herum, um sich Jace und Simon zuzuwenden.
    In dem Moment, in dem sich die Spitze des Schwerts von Clarys Kehle löste, verschwand auch die eisige Kälte aus ihr, entzog ihr allerdings auch sämtliche Kraft. Sie sank auf die Knie und zitterte am ganzen Körper. Als sie die Hände hob, um sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, sah sie, dass sich an ihren Fingerspitzen Ansätze von Frostbeulen gebildet hatten.
    Entsetzt starrte Jace erst sie, dann seinen Vater an. »Was hast du mit ihr gemacht?«
    »Nichts«, sagte Valentin, der sich nun wieder im Griff hatte. »Jedenfalls noch nicht.«
    Zu Clarys Überraschung erblasste Jace, als hätten ihn die Worte seines Vaters schwer getroffen.
    »Ich sollte wohl eher fragen, was du getan hast, Jonathan«, sagte Valentin, und obwohl er mit Jace sprach, ruhte sein Blick unverwandt auf Simon. »Warum ist er noch am Leben? Wiedergänger können sich zwar regenerieren, aber nicht mit so wenig Blut in den Adern.«
    »Meinst du mich?«, fragte Simon. Clary blickte erstaunt auf. Simon klang anders. Er hörte sich nicht an wie ein Junge, der gegenüber einem Erwachsenen eine dicke Lippe riskierte; er klang vielmehr wie jemand, der das Gefühl hatte, Valentin Morgenstern auf Augenhöhe entgegenzutreten. Jemand, der ihm zu Recht auf Augenhöhe entgegentrat. »Ach ja, richtig, du hast mich ja tot zurückgelassen. Na ja, toter als tot.«
    »Sei still.« Jace warf Simon einen zornigen Blick zu; seine Augen funkelten dunkel. »Überlass mir das hier.« Er wandte sich seinem Vater zu. »Ich habe Simon von meinem Blut trinken lassen«, sagte er, »damit er

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