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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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und der Tiefe des Flusses, den Millionen Tonnen Wasser um sie herum, die sie niederdrückten und ihr die Luft aus der Lunge pressten. Clary wusste nicht, wo oben und wo unten war oder in welche Richtung sie schwimmen sollte. Und sie konnte ihren Atem nicht länger anhalten: Sie musste Luft holen und sog stattdessen einen Schwall schmutziges Wasser ein. Ihre Brust drohte vor Schmerz förmlich zu bersten und in ihrem Kopf explodierten Sterne. An die Stelle des tosenden Wasserrauschens trat ein hoher, lieblicher, unwirklicher Gesang. Ich sterbe , dachte sie verwundert. Aus dem tiefschwarzen Wasser griffen zwei bleiche Hände nach ihr und zogen sie an sich. Langes Haar trieb wogend um sie herum. Mom , dachte Clary, doch bevor sie das Gesicht ihrer Mutter deutlich sehen konnte, wurde alles um sie herum schwarz.
     
    Als Clary wieder zu sich kam, war sie von Stimmen und blendenden Lichtern umgeben. Sie lag flach auf dem Rücken … auf der Ladefläche von Lukes Pick-up. Den grauschwarzen Himmel nahm sie nur verschwommen wahr. Sie roch Flusswasser, vermischt mit dem Geruch von Rauch und Blut. Weiße Gesichter tanzten über ihr wie schwebende Luftballons. Als sie die Augen zusammenkniff und blinzelte, wurden die Gesichter scharf.
    Luke. Und Simon. Beide betrachteten sie mit besorgter Miene. Einen Moment glaubte Clary, Lukes Haar wäre weiß geworden. Doch als sie erneut blinzelte, erkannte sie, dass es mit Asche bedeckt war. Schwarzer Ruß haftete an seiner Kleidung und seiner Haut. Und die Luft war erfüllt von Rauch.
    Clary hustete und schmeckte dabei Asche im Mund. »Wo ist Jace?«
    »Er ist …« Simons Blick wanderte zu Luke und Clary spürte, wie sich ihr Herz verkrampfte.
    »Es geht ihm gut, oder?«, fragte sie. Mühsam setzte sie sich auf, woraufhin ihr ein heftiger Schmerz durch den Kopf schoss. »Wo ist er? Wo ist er? «
    »Ich bin hier.« Jace erschien am Rand ihres Blickfelds, sein Gesicht lag im Dunkeln. Er kniete sich neben sie. »Tut mir leid. Ich hätte hier sein müssen, als du aufgewacht bist. Es ist nur so, dass …«
    Seine Stimme brach.
    »Es ist nur was? « Sie starrte ihn an. Vor dem Hintergrund des leuchtenden Sternenhimmels schimmerte sein Haar eher silbern als golden; seine Augen wirkten farblos. Und seine Haut war mit grauschwarzen Streifen und Flecken übersät.
    »Er dachte, du wärst auch tot«, sagte Luke und stand dann abrupt auf. Er starrte auf den Fluss hinaus, auf etwas, das Clary nicht sehen konnte. Schwarze und scharlachrote Rauchfahnen wanden sich spiralförmig gen Himmel, sodass dieser aussah, als stünde er in Flammen.
    »Auch tot? Wer ist denn noch …?« Sie brach ab, als sie von einem heftigen Schmerz gepackt wurde und Übelkeit in ihr aufstieg. Jace sah ihren Gesichtsausdruck, griff in seine Hosentasche und holte seine Stele hervor.
    »Halt still, Clary.« Ein brennender Schmerz fuhr ihr durch den Unterarm, doch dann wurde ihr Kopf langsam klarer. Sie setzte sich auf und sah, dass sie auf einer nassen Planke an der Rückseite der Fahrerkabine saß. Auf der Ladefläche schwappte braunes Flusswasser, das sich mit der feinen schwarzen Asche vermischte, die vom Himmel herabrieselte.
    Clary warf einen Blick auf die Innenseite ihres Arms, wo Jace eine Heilrune aufgetragen hatte. Ihre Erschöpfung schwand bereits, als habe er ihr einen Schuss Kraft in die Adern gejagt.
    Behutsam zeichnete Jace mit den Fingern die Linie der aufgetragenen Iratze nach. Seine Hand fühlte sich genauso kalt und klamm an wie ihre Haut. Auch sonst war er völlig durchnässt; sein Haar schimmerte feucht und seine nasse Kleidung klebte ihm am Körper.
    Clary hatte einen bitteren Geschmack im Mund, als hätte sie einen Aschenbecher ausgeleckt. »Was ist passiert? Hat es gebrannt?«
    Jace warf Luke, der auf den wogenden schwarzgrauen Fluss hinausstarrte, einen Blick zu. Wie kleine Punkte schwammen hier und da Boote auf dem Wasser, doch von Valentins Jacht war nichts mehr zu sehen. »Ja«, sagte er. »Valentins Schiff ist vollständig verbrannt. Es ist nichts mehr davon übrig.«
    »Aber wo sind denn alle?« Clary richtete ihren Blick auf Simon, der als Einziger von ihnen trocken geblieben war. Seine ohnehin blasse Haut wies einen leicht grünlichen Schimmer auf, als sei er krank und hätte Fieber. »Wo sind Isabelle und Alec?«
    »Sie sind auf einem der Schattenjägerboote. Es geht ihnen gut.«
    »Und Magnus?« Sie wand sich, um einen Blick in die Fahrerkabine zu werfen, doch diese war leer.
    »Er musste sich um

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