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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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nicht sterben musste.«
    Valentins ohnehin eiserne Miene nahm nun noch härtere Züge an, wurde noch kantiger. »Du hast einen Vampir freiwillig dein Blut trinken lassen?«
    Jace schien einen Moment zu zögern und schaute zu Simon, der Valentin mit hasserfülltem Blick fixierte. Dann sagte er bedächtig: »Ja.«
    »Du hast ja keine Ahnung, was du da getan hast, Jonathan«, stieß Valentin mit eisiger Stimme hervor. »Keine Ahnung.«
    »Ich habe ein Leben gerettet«, konterte Jace. »Eines, das du nehmen wolltest. So viel weiß ich jedenfalls.«
    »Kein menschliches Leben«, sagte Valentin. »Du hast ein Monster wiederauferstehen lassen, das nun doch nur wieder töten wird, um sich am Leben zu halten. Seine Spezies ist immer hungrig …«
    »Da fällt mir ein: Ich bin auch jetzt ziemlich hungrig«, sagte Simon und lächelte, sodass seine weiß schimmernden, spitzen Fangzähne zu sehen waren. »Gegen etwas mehr Blut hätte ich nichts einzuwenden. Aber deines würde mich wahrscheinlich würgen lassen, du widerwärtiges Stück Dreck …«
    Valentin lachte. »Diesen Versuch würde ich mir gerne ansehen, Wiedergänger«, schnaubte er. »Wenn das Schwert der Seelen dich trifft, verbrennst du bei lebendigem Leibe.«
    Clary sah, wie Jace erst in Richtung des Schwerts und dann zu ihr schaute. In seinem Blick lag eine unausgesprochene Frage. »Das Schwert ist noch nicht verwandelt, jedenfalls noch nicht vollständig«, rief sie rasch. »Ihm fehlte Maias Blut, deshalb konnte er das Ritual nicht beenden …«
    Mit dem Schwert in der Hand wirbelte Valentin zu ihr herum und sie sah, dass er lächelte. Im nächsten Moment schien das Schwert in seiner Hand zu zucken und dann wurde Clary von etwas getroffen – es war, als würde sie von einer Welle überrollt, niedergeworfen, gegen ihren Willen angehoben und durch die Luft geschleudert. Hilflos rutschte sie über den Boden, bis sie mit voller Wucht gegen die Schottwand prallte. Der Schmerz raubte ihr den Atem und sie brach zusammen.
    Simon stürzte auf sie zu. Doch Valentin schwang das Schwert der Seelen und eine Stichflamme aus reinem, loderndem Licht erhob sich und ließ ihn durch ihre sengende Hitze zurücktaumeln.
    Unter Qualen gelang es Clary, sich auf einen Ellbogen zu stützen. Blut strömte ihr in den Mund. Alles um sie herum drehte sich und sie fragte sich, wie heftig sie mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen war und ob sie ohnmächtig werden würde. Entschlossen lenkte sie ihre Konzentration darauf, bei Bewusstsein zu bleiben.
    Die Flamme war erloschen, doch Simon lag noch immer zusammengekauert und benommen auf dem Boden. Valentin warf ihm einen kurzen Blick zu und schaute dann Jace an. »Wenn du den Wiedergänger jetzt tötest«, sagte er, »kannst du das, was du getan hast, gerade noch rückgängig machen.«
    »Nein«, flüsterte Jace.
    »Nimm einfach die Waffe in deiner Hand und ramme sie ihm ins Herz.« Valentins Stimme klang sanft. »Eine einfache Bewegung. Nichts, was du nicht schon einmal getan hättest.«
    Jace erwiderte den starren Blick seines Vaters. »Ich habe Agramon gesehen«, sagte er. »Er hatte dein Gesicht.« »Du hast Agramon gesehen? « Das Schwert der Seelen glänzte, während Valentin sich auf seinen Sohn zubewegte. »Und du hast überlebt?«
    »Ich habe ihn getötet.«
    »Du hast den Angstdämon getötet, willst aber einen einfachen Vampir nicht töten – nicht einmal, wenn ich es dir befehle?«
    Jace stand da und musterte Valentin mit ausdrucksloser Miene. »Er ist ein Vampir, das stimmt«, sagte er. »Aber er heißt Simon.«
    Valentin blieb dicht vor Jace stehen. Das Schwert der Seelen in seiner Hand glühte in einem dunklen Licht. Einen schrecklichen Moment lang fragte Clary sich, ob Valentin beabsichtigte, Jace an Ort und Stelle zu erdolchen, und ob Jace vorhatte, dies zuzulassen.
    »Dann nehme ich mal an«, sagte Valentin, »dass du deine Meinung nicht geändert hast. War das, was du mir beim letzten Treffen gesagt hast, endgültig oder bereust du es, dass du mir den Gehorsam verweigert hast?«
    Langsam schüttelte Jace den Kopf. In seiner linken Hand hielt er die zerbrochene Strebe, doch seine andere Hand lag an seiner Hüfte und zog etwas millimeterweise aus seinem Gürtel hervor. Dabei wandte er den Blick keine Sekunde von Valentin ab. Clary war sich nicht sicher, ob Valentin sah, was Jace tat, und hoffte, dass er nichts bemerkte.
    »Doch«, sagte Jace, »ich bedauere es, dass ich dir den Gehorsam verweigert habe.«
    Nein! , dachte Clary

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