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Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos

Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos

Titel: Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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verloren zu haben.
    Â»Eliza, ich …
    Ohne dass Humboldt den Grund dafür erkennen konnte, machte sie einen Schritt zur Seite.
    Â»Eliza?«
    Ihr Körper zuckte, als habe sie einen Stromschlag erhalten. Sie wurde nach hinten gewirbelt und flog Humboldt mit weit ausgestreckten Armen entgegen. Nur dank seiner guten Reflexe gelang es ihm, sie aufzufangen.
    Â»Was …?«
    Er beugte sich vor und stoppte ihren Fall. Noch im selben Augenblick hörte er etwas durch die Luft pfeifen. Er konnte nicht erkennen, was es war, bis hinter ihm ein Krachen ertönte. Dutzende von Splittern platzten von der Stalltür ab. Wie aus dem Nichts waren mehrere Löcher im Holz aufgetaucht.
    Da feuerte doch jemand auf sie.
    Ein Attentat!
    Eliza lag auf dem Rücken, die Augen weit aufgerissen. Wie es schien, war sie an mindestens zwei Stellen getroffen worden.
    Wieder ertönte ein Zischen, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Krachen. Seltsam, dass kein Schussgeräusch zu hören war. Wer immer da feuerte, er war entweder sehr weit weg oder er benutzte einen Schalldämpfer.
    Humboldt verlängerte die Linie zwischen sich und der getroffenen Rückwand und überschlug dann im Geiste die Richtung, aus der geschossen wurde. Blitzschnell zog er Eliza hinter einen der Blumenkübel. Ihre Bewegungen waren langsam, ihr Mund öffnete und schloss sich, doch es kam kein Laut heraus.
    Â»Wie schlimm ist es? Geht es dir gut?« Dumme Frage. Jeder Idiot konnte sehen, dass es ihr nicht gut ging.
    In diesem Moment flog die Haustür auf. Oskar stand dort, die Augen weit aufgerissen. Hinter ihm, im Schatten, waren die Gesichter der anderen zu sehen.
    Â»Was ist los? Wir haben ein Krachen gehört. Was ist mit Eliza?«
    Â»Meine Armbrust und die Munitionstasche, schnell! Steht alles rechts neben der Tür.« Er hatte zwar seine Pistole dabei, aber die würde ihm im Regen und auf die Entfernung kaum etwas nützen.
    Oskar verlor keine Zeit, packte die beiden Dinge und warf sie dem Forscher zu. Mit sicherem Griff fing Humboldt sie auf.
    Der Attentäter hatte sich offensichtlich im Wald verschanzt. Gut getarnt und feige hockte er hinter einem der Bäume und wartete darauf, dass der Forscher wieder zum Vorschein kam. Humboldt hatte vor, ihm genau diesen Gefallen zu tun.
    Mit einer schnellen Bewegung öffnete er die Tasche und griff nach drei Pfeilen mit einer orangefarbenen Markierung. Roter Phosphor, Kaliumnitrat, Ammoniumchlorid, seine stärkste Mischung. Er kippte den Lauf der Armbrust ab, steckte die Projektile in die Munitionstrommel und ließ sie wieder einrasten. Ein prüfender Blick auf die Gasdruckanzeige sagte ihm, dass es noch locker für drei Schüsse reichte.
    Er atmete ein paarmal tief ein und aus und zählte dabei rückwärts. »Drei, zwei, eins.«
    Dann sprang er auf.
    * * *
    Behringer wischte sich den Regen aus dem Gesicht. Verdammtes Weibsbild! Eben noch hatte er den Forscher im Visier gehabt, da war sie einfach vor ihn getreten. Als ob sie geahnt hätte, was passieren würde. Sein Überraschungsmoment war jedenfalls dahin. Humboldt hatte hinter einem Blumenkübel Deckung gesucht und würde so bald nicht wieder hervorkommen. Jetzt würde er die Sache doch auf die schmutzige Art durchführen müssen. Aber Moment. Was war denn das? Während Behringer noch seinen nächsten Schritt plante, war Humboldt aus seiner Deckung gesprungen und blickte in seine Richtung. In der Hand hielt er etwas, das aussah wie eine Armbrust.
    Eine Armbrust? Wer zum Teufel benutzte denn heutzutage noch so eine veraltete Waffe?
    Mit einer Schnelligkeit und Präzision, wie man sie nur im Scharfschützenregiment Seiner Majestät erwerben konnte, legte Behringer an und betätigte den Abzug. Zweimal. Dreimal.
    Mindestens eine der Kugeln traf ihr Ziel. Humboldt zuckte zusammen, blieb aber stehen. Behringer erlaubte sich einen prüfenden Blick durchs Zielfernrohr. Humboldt befand sich genau im Fadenkreuz. Der Forscher hielt die Armbrust gegen den Schulterknochen gepresst und zielte in seine Richtung. Obwohl die Sicht miserabel war, konnte Behringer die Wolke aus entweichendem Gas sehen, die beim Abfeuern der Waffe entstand. Dann ging der Wald um ihn herum in Flammen auf.
    * * *
    Oskar sah, wie Humboldt die Armbrust anlegte. Zwei Schüsse ertönten kurz hintereinander. Es gab einen blendenden Blitz, dann folgte ein Donnergrollen.
    Eine Wand aus

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