Ciao Tao
Typen wie Eckert und mir schreiben wollte.
12.
Ich war übel gelaunt, als ich aus dem Aufzug stieg. Vor meiner Wohnungstür stand ein Typ in schwarzen Klamotten mit einer schwarzen Wollmütze überm Gesicht. Er hatte ein großes Messer in der Hand. Er holte weit aus. Ich trat ihm so fest ich konnte in die Eier. Das Messer fiel auf den Boden. Touché! Der Schwarze fiel die Treppe herunter. Er blieb kurz liegen und stöhnte. Ich griff nach dem Messer. Er rappelte sich auf und rannte los. Ich ließ ihn rennen.
Ich war ganz ruhig und handelte ganz automatisch. Ich schloß die Wohnungstür auf, ging ins Wohnzimmer und nahm einen kräftigen Schluck aus der Grappaflasche. Dann packte ich einen kleinen Reisekoffer, rief ein Taxi und fuhr ins >Basilikum<.
13.
Als ich Knodts fabulöses Restaurant betreten wollte, stieß ich mit einem aufgescheuchten Yuppie-Paar der Marketing-Zielgruppe DINB zusammen (double income, no brains).
»Gehen Sie da bloß nicht rein! Die sind verrückt!«
»Ich weiß, ich bin der Notarzt«, sagte ich und deutete vielsagend auf mein Köfferchen.
Renate stand blaß, aber siegreich, hinter dem Tresen.
»Seelenfrieden wieder hergestellt?«
»Die paßten einfach nicht hier rein.«
»Klar. Sieht man doch sofort.«
Immerhin waren einige Tische noch besetzt. Renate schien doch noch manches durchgehen zu lassen.
Ich setzte mich zu Knodt, der schon wieder eine Mousse in sich hineinlöffelte.
»Und, was rausgekriegt?«
»Ja, aber die Information kriegst du nicht umsonst. Da mußt du schon was für tun. Wirf Renate für mich raus. Heute hat sie schon wieder vier Leute vor die Tür gesetzt. Das >Basilikum< ist zwar ein Abschreibungsprojekt, aber wenn das so weitergeht, muß mein Steuerberater auch zum Psychiater.«
»Ich geb dir einen Tip: Ändere einfach deine Restaurant-Philosophie. Die Gäste sollen nicht mehr wegen des guten Essens, sondern wegen der schlechten Behandlung kommen. Also sag schon, was hast du rausgekriegt? Es wird langsam ungemütlich. Als ich heute abend nach Hause kam, wartete da ein schwarz gekleidetes Arschloch mit einem Messer in der Hand.«
»Sei doch froh. Auf mich wartet nie jemand.«
»Scherzkeks. Siehst du den Koffer hier? Das ist mein Fluchtgepäck. Ich bitte um Asyl.«
»Gewährt. Also was war los? Wieso bist du nicht tot? Wo ist das schwarz gekleidete Arschloch mit dem Messer geblieben?«
Ich öffnete den Koffer, holte das Messer heraus und hielt es Knodt unter die Nase. Hinten kreischte eine Frau.
»Keine Angst, gnädige Frau, ich bin nur ein Handelsvertreter aus Solingen«, rief ich ihr zu.
Sie lachte hysterisch.
»Aber du hast den doch nicht etwa?« fragte Knodt besorgt.
»Beruhige dich. Der sitzt längst gemütlich zu Hause vor der Glotze. Mit einem dicken Eisbeutel auf den Eiern.«
»Sauber. Also paß auf. Daß Lütgenau in München Pleite gemacht hat und auch in Düsseldorf in den Miesen steht, ist dir ja bekannt. Was du noch nicht weißt, ist, daß ihn das nicht besonders interessiert. Unser Herr Lütgenau hat nämlich auch mit Sicherheit noch einige Bankkonten und Schließfächer im Ausland. High-Fashion ist nämlich nur so eine Art Hobby von ihm. Oder sagen wir lieber Tarnung. Herr L. verdient seine Kohle nämlich eigentlich mit ganz anderen Geschäften.«
»Das wurde neulich schon mal in der Zeitung angedeutet. Ich will morgen mit dem Journalisten sprechen.«
»Vergiß es. Das hab ich schon gemacht. Der sagt, das sei alles nur ein Mißverständnis gewesen, und scheint die Hosen gestrichen voll zu haben. Was meine bescheidenen Quellen ergeben haben, ist folgendes: Herr L. beschäftigt sich mit Export-Import-Geschäften. Er hat Filialen in Wien, Zürich und London. Und keine davon hat auch nur das geringste mit Mode zu tun.«
»Sondern?«
»Offiziell mit Elektronik.«
»Ach du Scheiße. Und inoffiziell?«
»Kalaschnikow, G-3, Plastiksprengstoff. Oder möchtest du vielleicht die eine oder andere Haubitze?«
»Der Lütgenau ist Waffenhändler?«
»Jetzt unterschätzt du aber unseren lieben Herrn Lütgenau. Waffenhändler allein ist schließlich etwas für Anfänger. Der Mann ist immerhin stolzer Besitzer eines Lear-Jets. Der versteht was von Gewinnmaximierung. Von nix kommt nix.«
»Bitte keinen betriebswirtschaftlichen Exkurs.«
»Herr L. läßt sich hin und wieder auch mal in Naturalien bezahlen.«
»Und das soll gewinnsteigernd sein?«
»Wenn es sich dabei um Heroin handelt, schon. Oder meinst du nicht? Das kann er dann ja schließlich
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