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City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

Titel: City of Death - Blutiges Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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Will, Andre, Almar, Sophia und einige von Wills Männern erkannte. Was hatten Berlins Ranger hier verloren? Sie alle standen in einigem Abstand, aber trotzdem offensichtlich um Liam herum und sahen nicht aus, als wären sie zum Scherzen aufgelegt. Obwohl – halt! Sophia hatte als Einzige eine neutrale Haltung. Ich spürte die unterschwellige Energie im Raum und musste schlucken. Wenn Vampire in irgendeiner Form erregt oder gereizt sind, legen sie ihre Schutzschilde meist unbewusst ab. Dem Knistern in der Luft nach zu urteilen, waren sie also entweder sehr erregt oder ziemlich sauer. Die Frage war nur, weshalb?
    »Seht ihr? Ich habe ihr kein Haar gekrümmt«, sagte Liam, als ich den Saal betrat.
    Ich konnte seinem Blick nicht entnehmen, ob er erleichtert oder gleichgültig war.
    »Das kann man so nicht sagen«, meinte Andre und kam hinter mir her. Er blieb stehen und begutachtete mein verletztes Bein. »Wer hat dir das angetan?«, fragte er.
    »Spielt das eine Rolle?«, fragte Sophia seufzend und warf mir einen geringschätzigen Blick zu. »Sie lebt, mehr müssen wir nicht wissen, und jetzt regt euch ab.« Sie setzte sich an die Tafel und nahm ein Glas Blut in die Hand. Dabei sagte sie wie zu sich selbst. »Ich verstehe nicht, warum um diese Hündin immer so ein Theater gemacht wird. Wahrscheinlich hat sie sich beim Stöckchenholen verletzt.«
    »Vielleicht solltest du dich verwandeln und schildern, was vorgefallen ist«, schlug Will vor.
    Konnte es sein, dass er sauer auf mich war? Sein Blick war jedenfalls nicht freundlich. Ich wandte mich an Max und stupste seine Jacke mit der Schnauze an. Wenn ich mich verwandelt hatte, wollte ich vor den anderen bestimmt nicht nackt sein. Max wollte gerade seine Jacke ausziehen, als sich Liam einmischte.
    »Wenn du erlaubst, gebe ich dir etwas von meinen Sachen. Immerhin bin ich hier der Gastgeber.« Ohne eine Antwort abzuwarten, rauschte er an den Vampiren vorbei und bedeutete mir, ihm zu folgen.
    Ich bemerkte, wie Will ihm mit finsterem Blick hinterherschaute, als ich Liam nachhopste. An der Treppe im Eingangsbereich bedeutete mir Liam zu warten und verschwand in den oberen Etagen. Nicht einmal eine halbe Minute später kam er mit einem dunkelroten Hemd und einem Tuch in derselben Farbe wieder. Er ging an mir vorbei und hielt mir die Tür zum Bad auf; ich folgte ihm humpelnd.
    »Ich könnte dir von meinem Blut geben, dann wären deine Verletzungen in Sekunden geheilt«, schlug er vor und legte die Sachen auf die Badkommode.
    Ich schnaufte und warf ihm einen mehr als deutlichen Blick zu.
    »Also gut. Beeil dich«, sagte er und schloss die Tür.
    Sobald ich allein war, knickte mein rechtes Bein ein. Mir ging es gar nicht gut, aber das wollte ich den anderen nicht zeigen. Ich wollte weder Vampirblut eingeflößt bekommen noch ins Krankenhaus, sondern einfach nur nach Hause. Wenn die Sache hier geklärt war und ich dann noch stehen konnte, würde mein Wunsch hoffentlich in Erfüllung gehen.
    Als ich mich diesmal verwandelte, brauchte ich fast fünf Minuten. Rekordzeit! Die Wunde riss ein weiteres Stück auf, als sich meine Haut erneut dehnte, und ich musste mir auf die Zunge beißen, um nicht laut loszuschreien. Als ich fertig war, wusch ich mir die Tränen vom Gesicht und machte mich mithilfe einer Katzenwäsche frisch. Am liebsten hätte ich geduscht, aber das wäre unhöflich gewesen, außerdem wartete man auf mich. So wusch ich nur die wichtigen Körperregionen, legte Toilettenpapier auf die Wunde, wickelte mir das Tuch um den Schenkel und schlüpfte in das rote Seidenhemd. Ich runzelte die Stirn, als ich mich in dem körpergroßen Spiegel betrachtete. Dank meiner ausgeprägten Kurven saß das Hemd an der Taille ziemlich eng und reichte mir auch nur bis zur Hälfte meiner Oberschenkel. Ich war mehr als dankbar, dass mir Liam etwas Anziehbareres lieh, aber hatte es unbedingt weinrot sein müssen? Darin sah ich nämlich reizvoller aus, als mir lieb war. Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel zeigte mir, dass ich deutlich an Farbe verloren hatte, was wohl am Blutmangel lag.
    Ich verließ das Bad und versuchte dabei so wenig wie möglich zu humpeln. Als ich den Saal betrat, schien die Anspannung etwas nachgelassen zu haben. Liam warf mir sogar einen anzüglichen Blick zu und meinte, sein Hemd würde mir ausgezeichnet stehen. Hätte ich noch genug Blut im Körper gehabt, dann wäre ich knallrot geworden. »Danke«, sagte ich verlegen, dann fragte ich. »Also, was ist hier

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