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City - V3

Titel: City - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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sozusagen idiotensicher. Sie sollte eine Lebensdauer
von tausend Jahren haben, wenigstens behauptete das die Reklame. Nie gab es einen Versager - nur
jetzt wollte sie nicht funktionieren.
Er richtete den Lauf gegen den Boden und schüttelte sie kräftig, aber sie funktionierte noch
immer nicht. Dann klopfte er vorsichtig gegen einen Stein damit. Auch das half nichts.
Dunkelheit senkte sich über die Hügel. Irgendwo in dem fernen Flußtal erklang das Lachen einer
Eule. Die ersten Sterne stiegen am Osten auf, und im Westen versank das grünschimmernde Licht der
untergehenden Sonne im Dunkel der Nacht.
Er hatte einen Haufen Zweige auf einem Steinblock bereitgelegt und weiteres Holz in Griffweite
aufgestapelt, um das Lagerfeuer nachts in Gang zu halten. Aber wenn die Pistole nicht
funktionierte, gab es kein Feuer.
Grant fluchte leise vor sich hin. Er würde in der kalten Nachtluft nicht sehr angenehm schlafen
und sein Abendessen kalt einnehmen müssen.
Er klopfte nochmals mit der Pistole an den Stein. Aber der Erfolg blieb auch diesmal aus.
Das Brechen eines Zweiges in der Dunkelheit ließ Grant auffahren.
Im Schatten des Stammes eines Waldriesen, der hoch in den dunklen Himmel ragte, stand eine
Gestalt, groß und schlaksig.
»Hallo«, begrüßte ihn Grant.
»Ist etwas nicht in Ordnung?« fragte der Fremde.
»Meine Pistole -«, antwortete Grant, brach aber kurz ab. Es wäre wohl nicht zweckmäßig, dieser
zweifelhaften Gestalt seine Waffenlosigkeit bekanntzugeben.
Der Mann trat vor und streckte seine Hand aus.
»Funktioniert wohl nicht?«
Grant fühlte, wie ihm die Pistole aus der Hand genommen wurde.
Der Besucher setzte sich leise kichernd auf den Boden. Grant strengte seine Augen an, um zu
sehen, was der Fremde mit der Pistole tat. Aber es war zu dunkel, um mehr als die schattenhaften
Bewegungen seiner Hand zu erkennen.
Man hörte das Knacken und Kratzen von Metall. Der Mann zog tief den Atem ein und lachte. Wieder
hörte man das Kratzen von Metall, dann stand der Fremde auf und reichte ihm die Pistole.
»In Ordnung«, bemerkte er kurz. »Vielleicht besser als zuvor.«
Wieder knackte ein Zweig.
»He, warten Sie doch«, schrie Grant. Aber der Mann war bereits wie ein schwarzer Geist
verschwunden.
Ein Frösteln, das nicht von der kalten Nachtluft kam, schüttelte Grants Körper. Ein Frösteln, das
vom Boden her durch seinen ganzen Körper zog und ihn zwang, die Zähne zusammenzubeißen. Seine
Nackenhaare stäubten sich, und eine Gänsehaut bildete sich auf seinen Armen.
Ringsum herrschte Schweigen, nur das leise Flüstern des Bächleins, das neben seinem Lagerplatz
vorbeiplätscherte, war zu hören.
Zusammenschaudernd kniete er neben dem Haufen Zweige und preßte den Abzug seiner Pistole. Eine
blaue Flamme schoß aus dem Lauf und entzündete die Zweige.

Grant fand den alten Dave Baxter auf der obersten Querlatte seines Zaunes sitzend, wo er dicke
Rauchwolken aus seiner Stummelpfeife blies, die von seinem Bart fast verdeckt war.
»Hallo, Fremder«, rief Dave. »Wollen Sie sich nicht ein Weilchen zu mir setzen?«
Grant erkletterte den Zaun und ließ seinen Blick über das Feld schweifen, das von dem Gold der
Kürbisse überflutet war.
»Nur wandern?« fragte der Alte. »Oder spionieren?«
»Spionieren«, gab Grant zu.
Dave nahm die Pfeife aus dem Mund, spuckte kräftig aus und schob sie wieder zwischen die Zähne.
Sein Bart legte sich liebevoll, aber auch gefährlich nahe um die Pfeife.
»Goldgräber?« erkundigte sich Dave.
»Nein«, antwortete Grant.
»Da war vor vier oder fünf Jahren einer hier«, erzählte Dave. »Der hat schlimmer als ein
Kaninchen herumgewühlt. Dann fand er eine Stelle wo einstmals eine Stadt gestanden hatte. Da hat
er wie wild gegraben. Er ließ mir keine Ruhe und wollte immer etwas über die alte Stadt hören,
aber ich habe auch nicht mehr viel gewußt. Mein Großvater hat wohl mal den Namen der Stadt
erwähnt, aber das habe ich längst wieder vergessen. Der Mann hatte eine Menge Landkarten, mit
denen er immer herumfuchtelte, aber ich glaube, er hat sich selbst nicht ausgekannt mit dem
Zeug.«
»Hat er Antiquitäten gesucht?« fragte Grant.
»Mag sein. Ich bin ihm aus dem Weg gegangen, soweit ich konnte. Aber er war auch nicht viel
schlimmer als der andere, der hier eine alte Straße suchte. Der hatte auch Landkarten. Als er
ging war er davon überzeugt, daß er die Straße entdeckt hatte, und ich brachte es nicht übers
Herz, ihm zu sagen, daß seine Straße von

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