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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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regelmäßigen Abständen links und rechts davon.«
    »Warum fragen wir nicht jemanden, wohin der Pfad führt?«, fragte Sieraa.
    »Schlafende Hunde soll man nicht wecken«, sagte ich und deutete erneut auf die Landkarte, wobei ich auf einen anderen Teil einzoomte.
    Sargon betrachtete eine der Lampen am Pfad in starker Vergrößerung. »Sehen aus wie getarnte Wachtürme.«
    »Von einigen gehen Energieemissionen aus. Ich nehme an, dass der Weg nicht für jedermann gemacht ist. Von daher sollten wir das Fragen unterlassen. Es wäre allerdings gut möglich, das wir in eine Falle laufen. Wir wissen ja nicht, was genau da aufbewahrt wird. Es könnte auch eine Schmugglerhöhle oder ein Piratennest sein. Ich habe da ein paar Gerüchte gehört und die Einheimischen sind nicht unbedingt für ihr Technikverständnis bekannt, was den Ursprung der Energieemissionen zu einer interessanten Frage macht.«
    »Wir könnten die Kinder fragen. Die machen uns keinen Ärger«, sagte Susannah.
    »Wenn sie spüren, dass sie etwas haben, das wir brauchen, dann werden sie das ausnutzen und Bedingungen stellen«, erwiderte ich kopfschüttelnd.
    Susannah sah mich mit einem Blick an, der mir sagte, dass ihr das klar war.
    Ich schüttelte energisch den Kopf. »Halt! Wir holen keine Kinder an Bord! Ich meine es ernst. Wie sollen wir uns denn jetzt auch noch um die kümmern?«
    Susannah sah mich schweigend und beharrlich an. Ich rutschte unruhig auf meinem Sessel herum, als ich spürte, dass alle anderen mich ebenfalls beäugten und offenbar eine Entscheidung von mir erwarteten. Als ob ich die nicht schon getroffen hätte. Susannah spießte mich mit ihren Blicken auf.
    Ich seufzte. »Wenn wir das machen, dann sollten wir vorher eine Auswahl treffen. Such die Ältesten und Klügsten heraus, die könnten uns noch nützlich sein oder gehen mir zumindest nicht so sehr auf die Nerven. Am besten wäre es, wenn du nicht mehr als ein Kind finden würdest, hörst du?«, sagte ich zähneknirschend, als Susannah sich erhob und mir auf dem Weg hinaus lächelnd über die Schulter strich.
    »Warum werfen wir das Kind nicht einfach wieder von Bord, wenn wir alles in Erfahrung gebracht haben?«, fragte Sieraa.
    »Warum? Weil ich nun mal kein Arschloch bin! Außerdem würde es uns in dem Fall recht treffen, wenn der oder die Verschmähte Rache übt und unsere Absichten an die Priester verpetzt.«
    »Wir könnten das Kind erst kurz vor dem Abflug aussetzen, dann wäre das Problem ausgeschlossen«, sagte Garsun.
    »Danke für die Lektion in Logik, Garsun! Aber mir geht das Schicksal der Kinder hier nahe, auch wenn ich noch ein Dutzend andere Welten kenne, auf denen es genauso oder schlimmer aussieht. Auch wenn ich an dem grundlegenden Problem nichts ändern kann, heißt das nicht, dass ich die Situation der armen Schweine skrupellos ausnutzen muss, oder? Wenn uns eins der Kinder helfen kann, dann kann es mitkommen, das ist ein fairer Handel.«
    Dass mir nicht ganz wohl bei dem Gedanken war, verschwieg ich angesichts dieser ethischen Debatte, da mir meine Prinzipien wichtig sind und ich keine weitere Diskussion über das Thema zulassen wollte. Wenn wir Informationen bekommen wollten, mussten wir den Preis eben bezahlen. Die Kinder dabei zu betrügen, war mir zuwider. Die Einstellung der Kalimbari behagte mir zwar nicht, doch tatsächlich unterschieden sie sich in puncto Mitgefühl nicht wesentlich von den meisten anderen Spezies. Man konnte es ihnen nicht vorwerfen. Die Aufzucht des Nachwuchses war kulturell auch sehr verschiedenartig und ich wusste nicht, wie Kalimbari zu der Sache standen. Wir warteten eine ganze Weile, währenddessen wir die Geländekarte studierten und über die Situation spekulierten, in der wir Zurvan auffinden mochten. Dann hörten wir Stimmen aus dem Gang vor dem Aussichtsdeck und sahen erwartungsvoll in Richtung Tür. Susannah trat mit zwei Menschen durch die Tür. Ich wusste, dass Menschen hier untergekommen waren, insbesondere nach dem Ende des Krieges, hatte aber nur mit einem Kind gerechnet. Oder vielmehr gehofft, es wäre nur eines. Ich fluchte lautlos vor mich hin und warf Susannah einen vorwurfsvollen Blick zu. Sie zuckte hilflos mit den Schultern, und als ich sah, dass die beiden zerlumpten sich bei den Händen ergriffen, wurde mir schnell einiges klar. Ein Junge, ein Mädchen. So unterschiedlich, wie sie aussahen, er schwarzhaarig, sie fast weißes Haar, waren es wahrscheinlich keine Geschwister, sondern eher ein Paar.
    Das auch

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