Claifex: Nefilim KI
hatte.
» Marax! - das hilft! «, wiederholte ich das einfaltslose, aber zutreffende Motto des Herstellers. Ich gab Susannah eine der Dosen.
Sie las die Zutatenliste auf der Seite der Blechverpackung. »Das ist wirklich ungesund«
»Egal, ich werde immer wach davon.«
Ich ließ den zischenden Inhalt in meine trockene Kehle rinnen und versuchte, nicht zu rülpsen, als die Kohlensäure in meinem Magen herumblubberte.
Susannah zuckte die Schultern und tat es mir gleich. Nach nur fünf Minuten trat wie üblich ein Effekt ein und sie schien es auch zu spüren.
»Ich komme mir wacher vor.«
Ich nickte, als ich die Dose in eines der Wracks warf, an dem wir gerade vorbeikamen. »Hilft für zwei bis drei Stunden und danach möchte man einfach nur noch schlafen.«
Wir folgten einem Pfad, der über die Oberfläche des Hibernationsschiffes verlief. Zahlreiche mächtige Landestützen darüberstehender Schiffe verwandelten die Umgebung in einen bizarren Metallwald. Kabel und Schläuche baumelten wie Lianen herab und kleinere Wracks und Maschinenteile ragten wie Felsen neben uns auf.
Susannah schob einen Gummischlauch beiseite, der quer über den Weg hing. »Das ist einer der seltsamsten Planeten, die ich je zu Gesicht bekam.«
Ich schielte hinauf und sah die finsteren Gerippe von unterschiedlich großen Raumschiffen über uns, doch hier und da stach bereits ein Lichtfinger von der Oberfläche hindurch und betastete den Weg vor uns. Ich rieb meine übermüdeten Augen, bis sie schmerzten, und blinzelte die bleierne Müdigkeit fort.
Odin führte uns zu einem zehn Meter durchmessenden Schacht, der in grelles Tageslicht getaucht war. »Wir sind schneller vorangekommen, als ich gehofft hatte.«
Ich blickte mit vorgehaltener Hand hinauf und blinzelte die ungewohnte Helligkeit fort, bis mir die Augen tränten. Nach der endlosen Dunkelheit konnte ich das Licht auf meiner Hand beinahe spüren.
»Können wir funken?«
»Ich empfange eine Nachricht von Musashi.«
Odin ließ uns mithören. Erleichtert atmete ich auf.
»Ich bin bereits auf dem Weg zu euch. Haltet euch von der Oberfläche fern, wenn ihr an einem halbwegs sicheren Ort seid. Es sind zu viele Einheimische unterwegs.«
»Am helllichten Tage? Das war früher nie der Fall. Verdammt«, sagte ich und schüttelte fluchend den Kopf.
»Sieraa ist verletzt. Wie wollt ihr uns überhaupt an Bord bringen?«
»Sargon und Zurvan kommen runter und holen euch hoch. Ich schicke Zweiundvierzig und Hunderteins an die Schleuse und öffne sämtliche Türen bis zur Krankenstation. Bis gleich.«
»Bis gleich«, sagte ich und warf ein Auge auf Susannah und Garsun, die sich über die stöhnende Sieraa beugten, die in einer Art Delirium leise jammerte und vereinzelte Worte flüsterte.
»Es wird Zeit, dass sie auf die Krankenstation kommt«, murmelte Susannah träge.
Ich sah auf ihr Armband, das fragwürdige nanotechnische Gerät, das sie von den Kalimbari erhalten hatte und beschloss aus einer Laune heraus, die Situation zu nutzen.
»Nimm Susannah das Armband ab, Garsun«, sagte ich und schwenkte mit meinem Sturmgewehr wie zufällig in seine Richtung.
Susannah bekam es nur halb mit und wedelte mit Hand. »Darum können wir uns später immer noch kümmern.«
Garsun bemerkte das Gewehr, dessen Lauf auf ihn zielte, und warf Susannah einen stummen Blick zu. Er rührte sich nicht von der Stelle. Ich wartete eine Minute, dann noch eine.
»Musashi? Vergiss das mit der Krankenstation, wir kommen ohne Sieraa und Garsun an Bord.«
»Verstanden. Gibt es ein Problem?«, fragte Musashi per Funk, immer noch übermittelt durch Odin.
»Nein, es wird kein Problem geben.«
Susannah bekam endlich mit, was los war und sprang entrüstet auf. »Das kannst du nicht machen!«
Garsun, der einen Moment in mein Gesicht und dann auf Sieraa geblickt hatte, ergriff plötzlich Susannas Handgelenk. Sie blickte überrascht und verwirrt auf das Armband, das sich unter seinen Griffen löste und herabglitt.
»Her damit!«
Ich nahm Garsun das Armband ab, das ich sofort in eine meiner Anzugtaschen steckte, und ließ ihn seine Waffen ablegen.
»Langsam! Also was sollte das Ding bewirken?«
»Neben der Funktion, die wir bereits erklärt haben, hat es keinen Zweck.«
»Dann hat es gar keinen Zweck, denn der Schild hat nicht funktioniert, als er dringend benötigt wurde. Ihr habt uns einen Haufen Scheiße vorgesetzt und erwartet, dass wir uns die Lippen lecken und das Besteck auspacken.«
Garsun runzelte die
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