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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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führten keine Waffen, Drogen oder andere illegale Gegenstände mit sich.
    Außerdem
kannten sie ihren Charterkunden überhaupt nicht, und sein Gesicht war ohnehin
völlig bandagiert.
    »Hundert
Meilen, sagt der Computer. Ich hoffe nur, dass die Landebahn wirklich lang
genug ist.«
    »Nach der
Karte ist sie es. Zweitausendsechshundert Meter. Wir werden es bald genug
erfahren.«
    Tatsächlich
war die Landebahn 1943 gebaut und seither kaum benutzt worden. Damals hatte man
ein Bataillon Pioniere nach Nevada gekarrt und einen Luftwaffenstützpunkt
bauen lassen - eigentlich zu Übungszwecken. Diese Flugfelder sahen alle gleich
aus, da sie nach demselben Handbuch angelegt wurden, wie ein Dreieck, bei dem
eine Seite länger war als die beiden anderen. Sie hielten auf Landebahn
zwo-sieben zu, den vorherrschenden Winden entsprechend ein Westanflug. Man
hatte damals an der Landebahn sogar Lichter installiert, aber die Kabel waren
längst verrottet, genau wie der Dieselgenerator des Flugfelds. Aber weil es
hier wenig Schnee und Eis gab, die den Beton der Landebahn geschädigt hätten,
war sie fast noch so gut wie am ersten Tag, eine dreißig Zentimeter dicke
Schicht aus eisenverstärktem Beton.
    »Da!«
    »Ich sehe
sie.«
    Tatsächlich
gab es Lichter: neongrüne chemische Lichter, die man geknickt, durchgeschüttelt
und auf beiden Seiten der Landebahn auf den Boden geworfen hatte. Sie
glitzerten hell auf dem schwach glimmenden Frontsichtdisplay. Dann wurde es
noch heller, als die Scheinwerfer eines Trucks angeschaltet wurden. Ein
weiteres Scheinwerferpaar fuhr sogar am nördlichen Rand der Landebahn entlang,
als wollte man sie für das landende Flugzeug markieren. Weder der Pilot noch
der Kopilot waren darüber informiert worden, aber beide nahmen an, dass einer
der Passagiere mit einem Mobiltelefon die baldige Ankunft gemeldet hatte, um
die Leute aufzuwecken.
    »Okay,
gehen wir runter«, befahl der Pilot. Er drosselte den Schub und fuhr die
Landeklappen aus, um die Geschwindigkeit zu reduzieren. Wieder zeigte der Höhenmesser
die Flughöhe über Grund an, tiefer ... tiefer ... tiefer ... dann berührten
die Räder den Boden. Am westlichen Ende der Landebahn betätigte ein Truckfahrer
mehrmals die Lichthupe, und der Pilot ließ das Flugzeug langsam darauf
zurollen.
    »Wir haben
unser Ziel erreicht«, meldete der Pilot den Passagieren über die
Bordsprechanlage, während das Flugzeug immer langsamer wurde und schließlich
sanft stoppte. Er nahm das Headset ab, stand auf und trat in die Kabine. Dort
öffnete er die linke Seitentür und ließ die Treppe hinunter. Schließlich wandte
er sich zu seinen Charterpassagieren um. Die meisten waren bereits
aufgestanden und kamen nach vorn zum Ausgang.
    »Willkommen
auf amerikanischem Boden«, sagte der Pilot.
    »Es war
ein langer Flug, aber dennoch ein angenehmer«, sagte der Anführer der Gruppe.
»Vielen Dank. Ihr Honorar ist bereits angewiesen.«
    Der Pilot
nickte dankend. »Wir stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung, falls Sie uns
wieder brauchen.«
    »Ja, das
werden wir. In zwei oder drei Wochen vielleicht.«
    Weder sein
Gesicht noch seine Stimme verrieten irgendetwas, allerdings war es auch durch
die Bandagen teilweise verhüllt. Vielleicht hatte er eine Operation hinter
sich und wollte sich hier davon erholen. Autounfall, wie der Pilot vermutete.
Immerhin würde er hier ein gesundes Klima vorfinden.
    »Sie haben
wahrscheinlich den Tanklastwagen gesehen. Ihre Maschine wird sofort voll
aufgetankt. Sie fliegen von hier nach Hawaii — wann?«
    »Sobald
die Tanks voll sind«, antwortete der Pilot. Vier, fünf Stunden Flug.
Größtenteils mit dem Autopiloten, wenn sie erst einmal die kalifornische Küste
passiert hatten.
    Ein
weiterer Passagier kam nach vorn, drehte sich aber dann noch einmal um und ging
zur Toilette zurück. »Einen Augenblick noch«, sagte er und schloss die Tür.
Hinter der Toilette befand sich eine weitere Tür; sie führte in das
Gepäckabteil. Dort hatte er ein Gepäckstück abgestellt. Er zog den
Reißverschluss auf und warf den Deckel zurück. Ein elektronischer Zeitzünder
wurde sichtbar; er aktivierte ihn. Er nahm an, dass zweieinhalb Stunden
ausreichen würden, zog den Reißverschluss zu und ging wieder nach vorn.
»Entschuldigen Sie«, sagte er und trat auf die zehnstufige Treppe. »Und vielen
Dank.«
    »War mir
ein Vergnügen, Sir«, antwortete der Pilot. »Genießen Sie Ihren Aufenthalt.«
    Der
Kopilot war inzwischen ausgestiegen und überwachte den

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