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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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nicht, dass es
funktioniert hätte.
    Bei
solchen Einsätzen musste man mehrfache Sicherungen einbauen. Wenn man sich auf
den Zufall verließ, war das Scheitern vorprogrammiert. Andererseits konnten
auch sorgfältig geplante Operationen scheitern, selbst wenn man über genug gut
ausgebildete Profis verfügte. Sogar bei einem nicht professionellen Gegner
konnten Zufälle die besten Pläne vereiteln. Vielleicht sollte er einmal seine
europäischen Missionen mit den Zwillingen durchgehen, nur um zu sehen, wie gut
ihr taktisches Verständnis war. Sie sahen gut aus, aber Modemodels taten das
ja auch. Auch hier kam es hauptsächlich auf Training und Erfahrung an. Vor
allem auf Erfahrung. Im Einsatz trainierte man sich ja quasi selbst. Den neuen
CIA-Beamten drunten in der Farm im Virginia Tidewater hatte er vor allem
Erfahrung vermitteln wollen. Allerdings hatte er nie erfahren, wie erfolgreich
er damit war. Einige kamen zwar wieder und kippten mit ihm und Chavez ein paar
Bierchen. Was war aber mit den Jungs, die nicht zurückgekommen waren? Welche Lektionen konnte man
von ihnen lernen? Deren Geschichten hörte man jedoch nur selten, denn nicht zurückzukommen bedeutete, nie mehr zurückzukommen, plus ein goldener Stern an der
rechten Atriumwand im CIA-Hauptquartier und gewöhnlich eine weiße Stelle im
Gedenkbuch.
    Als Erstes sollten wir die Kommunikation innerhalb der Teams
verbessern, dachte er. Weil sie sich noch nicht so gut kannten, um gegenseitig
ihre Gedanken zu lesen, sollten ihnen wenigstens brauchbare Kommunikationsprotokolle
zur Verfügung stehen. Mehr Einsatzkräfte einzustellen wäre auch eine gute Idee,
aber das war ausgeschlossen. Der Campus sollte ja klein und beweglich bleiben.
Vielleicht war das auch gut so, trotzdem gab es ganz sicher Zeiten, wo eine
Menge Menschen eine Menge Probleme hätte lösen können. Aber damit war nicht zu
rechnen.
     
    Clarks
Maschine setzte sanft auf der Landebahn des Internationalen Flughafens von
Baltimore-Washington auf. Nur fünf Minuten später dockte sie bereits am Flugsteig
D-3 an, und Clark konnte aussteigen. Zuerst einmal ging er kurz auf die
Toilette, dann spazierte er langsam durch die Ankunftshalle in der Hoffnung,
dass dort jemand auf ihn wartete. Plötzlich sah er in der Entfernung Jack, der
ihn durch eifriges Winken auf sich aufmerksam machte.
    »Ich weiß,
wie du aussiehst«, sagte Clark. »Du musst den anderen Leuten nicht unbedingt
zeigen, dass du mich kennst.«
    »He, ich
meine ...«
    »Ich weiß,
was du sagen willst. Aber ich sage dir: Der Einsatz ist erst zu Ende, wenn du
daheim dein erstes Bier trinkst, mein Junge. Vergiss das nie.«
    »Ist
angekommen. Was hast du herausgefunden?«
    »Er flog
nach Las Vegas, wo er wahrscheinlich inzwischen angekommen ist. Vor allem habe
ich herausgefunden, dass wir beim Campus nicht genug Einsatzkräfte haben, um
eine größere Aktion erfolgreich durchzuziehen«, schloss er leicht angesäuert.
    »Na ja,
wir können allerdings das, was wir tun, nur dann tun, wenn uns die Regierung
nicht über die Schulter schaut, nicht wahr?«
    »Das ist
wohl so. Trotzdem ist es manchmal vorteilhaft, Teil einer größeren
Organisation zu sein, verstehst du?«
    »Ja. Wir
sind wohl so eine Art Parasit im Staatskörper.«
    »Wahrscheinlich.
Habt ihr versucht, herauszufinden, wohin unser Vogel geflogen ist?«
    Jack
schüttelte den Kopf, als sie aus dem Terminal ins Freie traten. »Nein.«
    »Ich
wette, er ist weitergereist, vielleicht noch mit zwei bis drei
Zwischenstationen. Aber genau kann man das nicht sagen.«
    »Warum?«
    »Komplexität.
Unvorhersehbarkeit. Unberechenbarkeit. Mach es deinem Gegner so schwer wie
möglich. Das ist ein Grundprinzip in unserem Geschäft.«
     
    Vor dem McCarran-Flughafen in Las Vegas machte sich Hadi
ebenfalls Gedanken über die Möglichkeit, seinen Reiseweg nachzuvollziehen. Sein
Abholer Tariq antwortete ihm: »Wir haben das ausführlich diskutiert. Da besteht
absolut keine Gefahr. Unsere Kommunikationsmittel sind das Beste, was man sich
heute für Geld kaufen kann. Niemand hat bisher in unsere Nachrichtenwege
eindringen können. Wenn das anders wäre, stünden wir beide jetzt nicht hier,
nicht wahr?«
    »Und was
war mit Uda Bin Sali und den anderen?«, fragte Hadi.
    »Er starb
an einem Herzinfarkt. Wir haben alle den offiziellen Obduktionsbericht genau
studiert.«
    »Und die
anderen?«
    »Männer
sterben jeden Tag an Herzversagen, sogar die Erwählten Allahs«, erklärte Tariq.
    »Vielleicht
haben ihn die

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