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Clara

Clara

Titel: Clara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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nach dem Ding schon angeleiert?«
    Er sah Astrid unzufrieden an. »Im Augenblick halten alle Streifen besonders Ausschau, aber eigentlich müßte man das ganze Ufer in einzelne Abschnitte einteilen und gezielt absuchen, und zwar auf beiden Rheinseiten. Aber versuch doch mal, die Leute dafür zusammenzubekommen.«
    Astrid nickte; seit Siegelkötter weg war und die Chefstelle unbesetzt, war zwar das Arbeitsklima deutlich besser geworden, aber wenn es um die Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen ging, wurde es meist schwierig »Hoffentlich kriegen wir jetzt kein Hochwasser«, meinte sie und zündete sich eine Zigarette an.
    »Dann brauchten wir erst gar nicht mehr nach der Maschine zu suchen. Aber ich habe mich beim Wetteramt erkundigt. Es sieht nicht so aus, als würde es in den Bergen so bald schon tauen.« Heinrichs starrte auf ihre Zigarettenpackung. Seit seinem Herzinfarkt rauchte er offiziell nicht mehr. Sie schob ihm die Packung und ihr Feuerzeug rüber.
    »Danke«, grinste er ein wenig verlegen. »Und? Hast du mehr über den Jungen erfahren?«
    »Zu wenig.« Sie sah Toppe und van Appeldorn über den Parkplatz kommen und klopfte gegen die Fensterscheibe. Toppe nickte ihr zu und wandte sich zum Eingang. Van Appeldorn zögerte, folgte ihm dann aber.
    Heinrichs holte zwei Stühle vom Nebentisch. »Wollt ihr auch was essen?«
    Van Appeldorn schüttelte hustend den Kopf, aber Toppe hatte schon sein Portemonnaie in der Hand. »Soll ich jemandem noch was mitbringen?«
    »Einen Liter Milch«, krächzte van Appeldorn.
    »Bist du krank?« wunderte sich Astrid, aber van Appeldorn gab keine Antwort.
    »Nun erzähl schon«, drängelte Heinrichs. »Was ist jetzt mit dem Gellings?«
    »Nix«, meinte van Appeldorn, hängte seine Jacke über die Stuhllehne und setzte sich. »Bei dem Verein ist nichts zu holen. Die kannten den Poorten kaum.« Dann putzte er sich erst einmal die Nase.
    »Du hast dir eine Grippe geholt«, stellte Heinrichs mißbilligend fest.
    »Quatsch!« Van Appeldorn nahm die Milchpackung vom Tablett, das Toppe auf den Tisch stellte.
    »Hühnerkeulen waren alle.« Toppe betrachtete nachdenklich den Knochenberg auf Heinrichs’ Teller, sagte aber nichts dazu, sondern machte sich über seine Pommes her.
    Astrid erzählte von Ralf Poortens Zimmer. »Ein ganz biederer Junge, würde ich sagen, fast schon langweilig. Und ziemlich katholisch, wie es scheint. Der hat einen ganzen Stapel Heftchen von diesem Haus Barbara.«
    Die drei Männer schauten sie verständnislos an.
    »Haus Barbara, Helmut«, meinte sie ungeduldig. »Christian hat doch dort am Wochenende seine komischen Exerzitien.«
    »Ach ja«, fiel es Toppe wieder ein. »Lag hier in Kellen, gleich am Breijpott, hat er gesagt. Was ist das eigentlich für eine Geschichte?«
    Astrid zuckte die Achseln. »Irgendwas Katholisches, ziemlich heilig. Muß wohl in sein bei den Kids. Na, wie auch immer, Hinweise auf Drogen habe ich nicht finden können. Das würde auch nicht zu dem Jungen passen. Eigentlich hätte ich gern mit seiner Schwester gesprochen, aber die steht kurz vorm Abi und war in der Schule. Ich fahre heute nachmittag noch mal hin. Die Mutter wollte dafür sorgen, daß das Mädchen um fünf zu Hause ist. Eigentlich müßte die doch eine Ahnung haben, mit wem ihr Bruder befreundet war und was der in seiner Freizeit so getrieben hat. Außer Motorrad fahren und beten, meine ich.«
    Auf Heinrichs’ Schreibtisch lag eine Nachricht von van Gemmern: Fingerabdrücke identisch – v. C, und Astrid machte sich sofort mit dem Foto auf den Weg zum Labor, um die Abzüge für die Presse machen zu lassen.
    »Als nächstes steht dann wohl Poortens Arbeitsplatz an«, meinte van Appeldorn.
    »Ja.« Toppe stand schon vor der Kreiskarte. »Hast du mal die Adresse da, Walter?«
    Heinrichs langte ihm über die Schulter, und sein dicker Zeigefinger senkte sich auf einen blauen Fleck dicht vor der Reeser Rheinbrücke. »Ich hatte mir das schon angeguckt. Die Werft liegt an diesem See, oder was das ist, und der hat einen direkten Zugang zum Rhein.«
    »Ach was?« kam es von van Appeldorn, der am Tisch saß, die Stirn in beide Handflächen gestützt.
    Heinrichs drehte sich um. »Geht es dir nicht gut?«
    Van Appeldorn gab sich einen Ruck. »Mir geht es ausgezeichnet, Mensch. Das ist bloß kein See, sondern ein Sporthafen, und als solcher hat der natürlich eine Verbindung zum Rhein. Da liegen Boote vom Wassersportverein Xanten, soweit ich mich erinnere.«
    »Und woher weißt du

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