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Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Titel: Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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Summen, wenn er keinen Gegenwert dafür erhielt. Er würde alles daransetzen, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Schon jetzt kam er ihr beinahe so besessen wie sein Sohn vor, ein größenwahnsinniger Millionär, der es nicht gewohnt war zu verlieren und immer noch glaubte, mit Geld und Beziehungen alles regeln zu können. Ein perfider Plan, der aufzugehen schien. Sein ganzer Hass war auf sie gerichtet, als angebliche Urheberin seines Niedergangs, obwohl sie nichts anderes getan hatte, als sich gegen ihre Vergewaltigung zu wehren. Wenn einer schuld war, dann Frank Whittler, ein verwöhnter Taugenichts, der zum ersten Mal in seinem Leben an die Falsche geraten war. Bei dem Gedanken, sich erfolgreich gegen ihn gewehrt zu haben, nicht nur in ihrem Schlafzimmer im Haus der Whittlers in Vancouver, musste sie trotz ihrer verzweifelten Lage lächeln.
    Während die Humboldt aus dem Hafen fuhr, zwang Thomas Whittler Clarissa, in ihrer Kabine zu bleiben. Sie saß weinend auf dem Bettrand, ihr Gesicht in den Händen vergraben, und empfand das Stampfen der Maschinen wie die höhnischen Laute eines Dämons, der sich über sie lustig machte. Anstatt nach Norden zu fahren, über den Chena River nach Fairbanks, und ihrem Mann zu erzählen, dass sie ein Kind erwartete, brachte sie der Frachter nach Süden, mit jeder Umdrehung seiner Schrauben weiter weg von ihrem Mann und ihren Freundinnen und dem Land, das ihre Heimat geworden war.
    »Sie sind ein Teufel!«, stieß sie verächtlich hervor, als sie auf hoher See an der Reling stand und Thomas Whittler neben sie trat. Über ihnen wölbte sich ein verwaschener Himmel, und böiger Wind strich über das schmutzig-graue Meer. Auf den Wellenkämmen tanzten Schaumkronen. »Nur ein Teufel quält eine unschuldige Frau wie meine Freundin und schickt eine andere Unschuldige ins Gefängnis. Haben Sie denn gar kein Gewissen, Mister Whittler?«
    »Ich tue, was ich tun muss.«
    »Was Ihnen Ihr verwirrter Geist befiehlt«, erwiderte sie kühn. Was hatte sie schon zu verlieren, solange sie in seiner Gewalt war? Umbringen konnte er sie nicht, wenn er sie vor Gericht stellen wollte, und ihr vor den Matrosen des Frachters eine runterhauen, würde nur unnötige Aufmerksamkeit erregen. Die Männer waren jetzt schon neugierig genug. »Wenn Sie so weitermachen, werden Sie ebenfalls lebenslänglich bekommen, dann können Sie den Rest Ihres Lebens bei Ihrem Sohn verbringen. Wollen Sie das, Mister Whittler?«
    Seine Miene verdüsterte sich. »Ich sollte Sie ins Meer werfen!«
    »Und wer sagt dann für Ihren Sohn aus? Wer geht für einen Diebstahl ins Gefängnis, den er nicht begangen hat? Und was sagen der Captain und die Matrosen dazu?« Sie genoss ihren kurzzeitigen Triumph und lächelte sogar.
    »Das Lachen wird Ihnen schon noch vergehen«, sagte er.
    Die Tage zogen sich träge dahin. Dicht an der von riesigen Gletschern bedeckten Küste entlang fuhr die Humboldt nach Süd­osten. Zu Clarissas Erstaunen legte sie nicht mehr in Skagway an, der wilden Goldsucherstadt, in der Dolly ihren ersten Mann verloren hatte, und hielt stattdessen in Juneau. Seitdem der Goldrausch am Klondike River abgeflaut war, verkam Skagway, das jetzt nicht mehr mit »u«, sondern mit »w« geschrieben wurde, zur Geisterstadt, und der Handel und das politische Geschehen konzentrierten sich auf Juneau, das der ehemaligen Hauptstadt Sitka den Rang abgelaufen hatte. Die Regierung des »District of Alaska« hatte bereits beschlossen, die Hauptstadt zu verlegen.
    Nach ihrem unliebsamen Wortwechsel mit Thomas Whittler hatte sich Clarissa von ihm ferngehalten, doch im Hafen von Juneau schloss er sie in seiner Kabine ein und ließ sie erst wieder heraus, als die Stadt hinter ihnen im Nebel versank. Das Wetter hatte sich verschlechtert. Die Wolken hingen tief über den vorgelagerten Inseln, und die Coast Mountains waren im regnerischen Dunst nur schemenhaft zu erkennen. Leichter Nieselregen kräuselte das Meer. Ein Anblick, der sie an ihre zahlreichen Fangfahrten mit ihrem Vater erinnerte und Wehmut in ihr aufkommen ließ. Sie vermisste ihre Eltern beinahe so sehr wie Alex und Dolly und Betty-Sue, hätte ihnen zu gern gesagt, dass sie den besten Mann der Welt geheiratet hatte und ein Kind von ihm bekam.
    Sie griff sich an den Bauch. In welchem Monat war sie jetzt? Im zweiten? Oder schon im dritten? Musste sie nicht bald wieder zum Arzt, um sich untersuchen zu lassen? Nein, sie durfte sich nicht einsperren lassen! Wenn es nach dem Willen von

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