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Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Titel: Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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übernehme ich eben die Fuhre.« Er kletterte auf den Kutschbock und griff nach den Zügeln, blickte sich nach den wenigen Trauergästen um, bevor er mit der Zunge schnalzte und den Ackergaul auf die Hauptstraße trieb. »Vorwärts … reiß dich zusammen!«
    Clarissa lief neben Betty-Sue direkt hinter dem Wagen. Doc Boone, seine Frau und Dolly und Jerry bildeten die zweite Reihe. Im Schein der wenigen Laternen und Fackeln, die um diese Zeit noch brannten, zogen sie über die Hauptstraße zum südlichen Stadtrand. Eiskalter Wind fegte durch die Dunkelheit heran und ließ die langen Röcke der Frauen flattern. Der Ackergaul setzte mühsam einen Huf vor den anderen, als hätte er eine ungleich schwerere Last zu tragen, blieb einmal sogar stehen und lief erst weiter, als Alex die Peitsche über seinem Rücken knallen ließ und ihn mit seinem »Giddy-up!« antrieb. Die Räder des Wagens gruben sich tief in den schmutzigen Schnee.
    Wie aus dem Nichts tauchten plötzlich mehrere Indianer auf und gesellten sich zu dem Trauerzug. In ihrer traditionellen Kleidung bildeten sie einen seltsamen Kontrast zu den dunkel gekleideten Weißen. Als Jerry einige seiner irischen Freunde am Straßenrand entdeckte, winkte er sie mit einer ungeduldigen Handbewegung heran und nickte zufrieden, als sie sich ebenfalls einreihten. Aus der Bank trat William E. Flemming in seinem besten Anzug, aus dem Gebäude der Weekly Fairbanks News der Herausgeber in einem schwarzen Anzug, der ihm mindestens zwei Nummern zu groß war und um seinen schmächtigen Körper flatterte. Immer mehr Bürger schlossen sich dem Trauerzug an und bekundeten auf diese Weise ihr Mitgefühl mit Betty-Sue, nur der Pfarrer blieb dem Trauerzug fern und machte deutlich, wie wenig seine Kirche mit der Verbindung eines Indianers und einer Weißen einverstanden war. An den Fenstern standen die Neugierigen und blickten auf sie herab.
    »Siehst du?«, flüsterte Clarissa ihrer jungen Freundin zu. »Und ich hatte schon Angst, wir müssten allein zum Friedhof ziehen. Du hast mehr Freunde in Fairbanks, als wir dachten. Die Leute stehen hinter dir … und Matthew.«
    Außer Clarissa sagte niemand etwas auf dem Weg zum Friedhof. Minutenlang waren nur das widerwillige Schnauben des Ackergauls und das Knarren der Kutschenräder zu hören. Die Stadt schien den Atem anzuhalten, so still war es, selbst der Schmied hatte sein Hämmern unterbrochen und legte eine längere Pause ein. Der Wind trieb feuchte Schneeschleier über die Straße.
    Der Friedhof lag in einer Senke am Waldrand, Doc Boone hatte zwei Männer bezahlt, die den gefrorenen Boden mit einem Feuer aufgetaut und ein Grab für den Toten geschaufelt hatten, nach getaner Arbeit aber geflohen waren. Niemand sollte wissen, dass sie etwas für den Indianer getan hatten.
    Vor dem Eingang des Friedhofs warteten Sidney Gillespie und seine Anhänger, ungefähr zehn Goldsucher, darunter auch Lew Casey und Jayden King. Einige von ihnen hatten Revolver hinter ihren Gürteln stecken, einer hielt ein Gewehr. Gillespie stoppte den Leichenwagen mit erhobener Hand und wandte sich an Alex. Sein Lächeln täuschte nicht darüber hinweg, dass er es ernst meinte, als er sagte: »Guten Morgen, Mister. Ich nehme an, Sie haben sich verfahren.«
    »Mit einem Toten?« Auch Alex lächelte. »Es gibt nur den Friedhof hier.«
    »Mit einem toten Indianer«, verbesserte Gillespie. »Laut Gesetz ist es verboten, einen Indianer oder Chinesen auf diesem Friedhof zu begraben.« Sein spöttisches Lächeln, das bisher nur an seinen verzogenen Lippen zu erkennen gewesen war, griff auf sein ganzes Gesicht über. Ich habe die Bestimmungen genau gelesen, müssen Sie wissen. Und da sich kein anderer bereitfindet, erlaube ich mir, Sie freundlich auf diesen Paragrafen hinzuweisen.« Er drehte sich nach seinen Männern um. »Wir möchten, dass Sie umkehren, Mister!«
    Alex schien die Ruhe selbst zu sein. Er zeigte mit dem Daumen nach hinten. »Ich glaube kaum, dass die Trauergäste damit einverstanden wären. Matthew war kein gewöhnlicher Indianer, den man irgendwo verscharren kann. Er war vielen Menschen in Fairbanks ein guter Freund und treuer Diener. Vielleicht sind Sie noch nicht lange genug in der Stadt, um das zu wissen.«
    Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht von Gillespie, und er zeigte seinen wahren Charakter. »Wir sind fest entschlossen, die Gesetze dieser Stadt zu verteidigen, notfalls auch mit Waffengewalt.« Er blickte seine Männer an.
    »Wenn es so ist,

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