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Clarissa - Wo der Himmel brennt

Clarissa - Wo der Himmel brennt

Titel: Clarissa - Wo der Himmel brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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Männer bei einigen Goldgräbern gewesen waren, die weiter flussaufwärts lagerten und nur darauf warteten, Soapy Smith endlich das Handwerk zu legen. Fast alle Männer, die beim Komitee mitmachten, hatten eine private Rechnung mit ihm zu begleichen.
    »Und Sie meinen, Sie können ihm wirklich das Handwerk legen?«, fragte Clarissa, als sie endlich die Wagenstraße erreichten und eine Pause einlegten.
    Frank Reid war seiner Sache sicher. »Schon mal von Dschingis Khan gehört? Oder von Attila? Selbst die mussten irgendwann die Waffen strecken!«

22
    Mrs Buchanan richtete sofort ein Bett für die verletzte Dolly her, als Clarissa, Fitz und Frank Reid mit ihr in der Pension auftauchten. »Ich hab immer ein Zimmer für besondere Gäste frei«, empfing sie die Engländerin. Sie schlug die Decke zurück, als Fitz sie auf den Armen ins Haus trug, und blickte mitleidig auf sie hinab. »Tut mir leid, was mit Ihrem Mann passiert ist, Ma’am.«
    »Dolly … Nennen Sie mich Dolly.« Sie unterdrückte ein Stöhnen, als Fitz sie ins Bett legte. »Vielen Dank, dass Sie mich aufnehmen, ich … Ich werde Sie bezahlen, sobald ich wieder auf den Beinen bin und Geld verdienen kann.«
    »Machen Sie sich deswegen mal keine Sorgen, Dolly.« Sie drehte sich zu dem alten Goldsucher um. »Fitz … Worauf wartest du noch? Hol den Doktor! Und Sie, Mister …« Sie blickte Frank Reid an. »… lassen mich gefälligst mit der kranken Lady allein, wenn ich sie ausziehe.« Reid wurde rot und machte sich schnell aus dem Staub. »Und Sie, Clarissa, könnten frischen Tee aufsetzen und die Hühnerbrühe aufwärmen. Dolly braucht dringend was Warmes.«
    Clarissa ging in die Küche und tat, was die Wirtin verlangte. Ein wenig erinnerte die Frau sie an eine Witwe, bei der sie mal gewohnt hatte, hilfsbereit, freundlich und auch ein wenig gluckenhaft, wenn es darum ging, sich um einen Menschen in Not zu kümmern. Ihre mütterliche Art täuschte jedoch nicht darüber hinweg, dass sie auch sehr gallig und giftig werden konnte, wenn man versuchte, sie in die Enge zu treiben. Von allen Bürgern leistete sie den erbittertsten Widerstand gegen Soapy Smith, der schon mehrmals versucht hatte, sie aus der Stadt zu vertreiben, und sie inzwischen gewähren ließ, um sich den guten Ruf, den er bei manchen Bürgern genoss, nicht zu verderben.
    Der Arzt, nicht gerade bester Laune, weil Fitz ihn aus dem Tiefschlaf geholt hatte, taute sichtlich auf, als er eine Tasse heißen Tee bekam. Er ließ sich sogar zu einem Lob hinreißen, als er sah, wie fachgerecht Fitz die Wunden der Engländerin versorgt hatte. Er bestrich die Wundränder noch einmal mit Jod, nähte die klaffende Oberschenkelwunde und hantierte minutenlang an ihrem rechten Knie herum. »Nur eine Verrenkung«, stellte er nach eingehender Überprüfung fest, »wird noch eine ganze Weile wehtun, aber in zwei, drei Wochen sind Sie wieder auf dem Damm.« Er legte neue Verbände an und ließ ein Fläschchen mit Laudanum da. »Das wird die Schmerzen lindern, aber bitte nicht zu viel nehmen … Höchstens einen Teelöffel pro Tag!«
    Dolly nahm einen Teelöffel und war bereits eingeschlafen, als Clarissa mit der Hühnersuppe im Zimmer erschien. »Sagen Sie ihr, sie soll vorsichtig mit dem Laudanum sein. In letzter Zeit wird viel darüber diskutiert, ob das Mittel süchtig macht. Ab morgen dürften die Schmerzen sowieso erträglich sein.«
    Inzwischen war es Morgen geworden, und durch die Fenster fielen helle Streifen in die Zimmer. Das Schneetreiben hatte aufgehört, und die Wolken waren so weit nach Süden abgewandert, dass sich stellenweise sogar die Sonne blicken ließ. Im Esszimmer hatte Mrs Buchanan bereits den Tisch fürs Frühstück gedeckt, aber ihre einzigen Gäste, der Quacksalber und zwei junge Männer aus Chicago, die am Klondike reich werden wollten, hatten bereits am frühen Morgen das Haus verlassen und waren wahrscheinlich schon zu den Goldfeldern unterwegs. »Wie wär’s mit einem ordentlichen Frühstück?«, fragte sie die Männer, die sich notdürftig gesäubert und abgetrocknet hatten, und Clarissa, die rasch in ihr Kleid geschlüpft war. »Rühreier mit Schinken und Bratkartoffeln? Ich glaube, ihr könnt jetzt einiges vertragen.«
    Der Wirtin war die Vertrautheit zwischen Fitz und Frank Reid nicht entgangen. »Frank Reid?«, wiederholte sie seinen Namen, als er endlich die Gelegenheit bekam, sich vorzustellen. »Den Namen kenne ich doch. Sie sind schon länger hier, nicht wahr? Landvermesser,

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