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Clarissa

Clarissa

Titel: Clarissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Arme.
    Einen Moment lang lachten sie nur und drückten sich, bis Clarissa ihn von sich schob und betrachtete. »Du hast dich verändert«, sagte sie ruhig. »Du hast Rosen auf deinen Wangen.
    Joan hüstelte laut. »Vielleicht würde der Gentleman nicht nur auf seinen Wangen Rosen sehen. «
    »Joan! « rief Clarissa vorwurfsvoll. »Ich werde dich die Nacht über allein in diesem Wald lassen, wenn du dich nicht benimmst. «
    »Ist das die Stimme des Herrn, die ich da höre? « fragte Joss und hielt sie auf Armesbreite von sich. »Du hast dich nicht nur verändert. Ich habe noch nie so eine reizende Lady gesehen. Geh ein Stück mit mir und laß uns reden. «
    Als sie so weit entfernt waren, daß Joan sie nicht mehr hören konnte, fragte er: »Du hast ein Kind? «
    »Eine Tochter mit Raines Grübchen und meinen Augen. Sie ist ein süßes Ding und in jeder Hinsicht vollkommen. Wie geht es ihm? «
    Jocelin wußte, wen sie meinte. »Nicht gut. Warte! Er ist körperlich in guter Verfassung, aber traurig, und nie ein Lächeln. Und wenn ein Bote von seinem Bruder kommt, beherrscht ihn tagelang der Zorn. « Er legte eine Pause ein »Was geschah nach deiner Heirat? «
    Kurz erzählte sie ihm von Roger Chatworth.
    »Also hast du jetzt dein Kind zurückgelassen und kommst zu Raine zurück. «
    »Der mich fraglos mit offenen Armen empfangen wird. « Sie verzog das Gesicht »Es gibt mehrere Gründe, weshalb ich zurückgekommen bin. Ich bin den Leuten hier noch etwas schuldig, daß sie mich vor dem Scheiterhaufen retteten. Wie viele… starben? «
    »Drei, und ein vierter später im Lager. «
    Ihre Hand spannte sich um Jocelins Arm. »Der Zorn des Königs auf die Montgomerys und die Chatworth’ wächst von Tag zu Tag. Gavin ist nach Schottland gezogen, um einen der Brüder zur Vernunft zum bringen, während Raine mein Part ist. «
    »Weißt du, daß er den Boten befahl, alles in den Briefen zu unterschlagen, was dich betraf? «
    »Das vermutete ich. Tod und Verdammnis über Raine und seine? Ehre! Wenn er nur zehn Sätze lang zuhören würde, müßte ihm einleuchten, daß ich kein Verräter bin. Ich kann mir nicht mehr versprechen, als ihm eine Weile Zerstreuung zu bieten. Ich fürchte, er könnte sich dazu entschließen, allein gegen Roger Chatworth zu Felde zu ziehen, und fraglos wird er das tun, wenn er glaubt, sein jüngster Bruder sei in Gefahr. Wenn sein >kleiner< Bruder nicht so ein Verführer von Frauen wäre, würde das alles vielleicht nicht passieren. Doch die Montgomery-Brüder stehen füreinander ein, gleichgültig, aus welchen Gründen. «
    »Ihn zerstreuen? « fragte Joss lächelnd. »Ich denke, das wird dir gelingen. Weißt du eigentlich, wie gut du aussiehst? Das Violett deines Kleides bringt deine Augen zum Leuchten. «
    »Da wir gerade von Verführen reden«, sagte sie neckend und sah ihn von oben bis unten an, »ich dachte, ich sollte schlichte Kleidung tragen, die eher zu einem Wald paßt; doch Judith war anderer Meinung. Sie sagte, schöne Gewänder würden Raine eher ins Auge springen. Habe ich mich tatsächlich verändert? «
    »Ja, du bist rundlicher geworden. Und wer ist jetzt diese lüsterne Dirne, die du mitgebracht hast? «
    Clarissa betrachtete Jocelin nachdenklich. In all der Zeit, die sie mit ihm zusammengewesen war, hatte sie ihn nie so fröhlich und zu Scherzen aufgelegt gesehen. »Wie geht es Rosamund? « fragte sie.
    Jocelin warf den Kopf zurück und lachte. »Du bist doch eine zu kluge Frau. Sie ist großartig und wird von Tag zu Tag besser. Nun laß uns ins Lager gehen. Raine wird froh sein, dich wiederzusehen, egal, was er zu dir sagt. «
    Obwohl Clarissa glaubte, auf das Wiedersehen mit Raine vorbereitet zu sein, war sie es nicht. Er war mager geworden, und die Sehnen seiner Muskeln zeichneten sich wie Stricke über den Knochen ab. Er stand beim Lagerfeuer und sah auf zwei Männer hinunter, die ernsthaft mit ihm redeten.
    Einen Moment stand Clarissa regungslos und beobachtete ihn. Sie erinnerte sich an jeden Zoll seines Köpers, wollte zu ihm rennen, ihm die Arme um den Hals werden, sein Willkommen spüren.
    Doch als er sich umdrehte, stockte ihr der Atem im Hals. Mit Haß hätte sie fertig werden können; doch Raines Augen zeigten nicht das warme Feuer des Hasses. Statt dessen war da nichts als eine öde Eiswüste: ein so kaltes Blau, daß ihr Blut im Körper erstarrte. Kein Zucken des Wiedererkennens und schon gar kein Willkommen.
    Ohne sich zu regen, sah Clarissa zu, wie Raine ihr den

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