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Claudius Bombarnac

Claudius Bombarnac

Titel: Claudius Bombarnac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Dover! Das wird Alles noch einmal ausgeführt werden, und dann den Vers bestätigen:
     
    Omnia jam fieri quae posse negabam

     
    Mein lateinisches Citat scheint außer dem Major von Niemand verstanden zu werden, denn ich höre Herrn Caterna zu seiner Gattin sagen:
    »Merkst Du, das ist Volapük.
     

    So schlendere ich nun allein durch die Straßen von Bukhara. (S. 115.)
     
    – Sicher ist jedenfalls, fährt Pan-Chao fort, daß es dem Kaiser von China sehr nahe gelegt ist, die Hand lieber den Russen als den Engländern zu bieten. Statt sich darauf zu versteifen, strategische Bahnen durch die Mandschurei zu bauen, was der Czar niemals bewilligt haben würde, hat der Sohn des Himmels es vorgezogen, sich mit der Transcaspischen Bahn durch China und das chinesische Turkestan in Verbindung zu setzen.
    – Und das war klug von ihm, erklärt der Major. Mit den Engländern hätte er nur Indien mit Europa verknüpft. Mit den Russen im Verein hat er eine Verbindung durch das ganze Festland Asiens hergestellt.«
    Ich sehe Sir Francis Trevellyan an …. Die Farbe seiner Backenknochen wird dunkler, er muckst aber nicht. Ich frage mich, ob diese Angriffe in einer Sprache, die er recht gut versteht, ihm nicht endlich die Zunge lösen werden. Und doch, hätt’ ich darauf oder dagegen wetten sollen, ich wäre in größter Verlegenheit gewesen.
    Der Major Noltitz nimmt das Gespräch wieder auf, indem er die unbestreitbaren Vorzüge der Groß-Transasiatischen Bahn vom Gesichtspunkte der Handelsbeziehungen zwischen Rußland und Europa darlegt, und die Sicherheit und Schnelligkeit der Verbindung erwähnt. Der alte Haß und Widerwillen schmilzt unter dem zunehmenden Einflusse Europas hin. Es ist eine große neue Zeit, die für diese Völker anbricht, und schon deshalb verdient das Werk der Russen den Beifall aller civilisirten Nationen. Wie schön haben sich die Worte bestätigt, die Skobeleff nach der Einnahme von Gheok-Tepe sprach, als die Besiegten eine harte Behandlung durch die Sieger fürchteten: »In der Politik Centralasiens kennen wir keine Parias!«
    »Und diese Politik, schließt der Major seine Worte, sichert uns die Ueberlegenheit gegenüber England.
    – Den Engländern kann gar Niemand überlegen sein!«
    Diese Erwiderung erwartete ich von Sir Francis Trevellyan – ein Satz, den die Gentlemen des Vereinigten Königreiches, wie man behauptet, schon aussprechen, wenn sie auf die Welt kommen …. Doch nichts dergleichen.
    Als ich mich aber erhob, um einen Toast auf den Kaiser von Rußland und die Russen, den Kaiser von China und die Chinesen auszubringen, da stürmt, jedenfalls vom Ingrimm übermannt, Sir Francis Trevellyan vom Tische weg. Heute werde ich also schwerlich erfahren, wie seine Stimme überhaupt klingt.
    Selbstverständlich hat sich während dieses Gesprächs der Baron Weißschnitzerdörser ausschließlich damit beschäftigt, jede Schüssel zu plündern – und das zum Entsetzen des Doctor Tio-King – da sitzt also ein Deutscher, der die Vorschriften Cornaro’s niemals gelesen hat, und wenn das der Fall war, der sich in der maßlosesten Weise darüber hinwegsetzt. Uebrigens ist er vielleicht der französischen Sprache nicht mächtig und hat nichts von unserem Gespräche verstanden.
    Das ist, wie ich mir denke, wohl auch die Ursache, daß der Seigneur Farusklar und Ghangir daran nicht theilgenommen haben. Beide haben kaum einige Worte in chinesischer Sprache gewechselt.
    Ich muß hier jedoch eine merkwürdige Einzelheit anführen, die auch dem Major nicht entgangen ist.
    Ueber die Sicherheit des Verkehrs auf der Groß-Transasiatischen Bahn quer durch Asien befragt, gestand uns Pan-Chao ein, daß diese jenseits der Grenze von Turkestan doch nicht so besonders bestellt sei. Das hatte mir der Major Noltitz ja ebenfalls gesagt, und es veranlaßte mich, den jungen Chinesen zu fragen, ob er nicht vor seiner Abreise nach Europa von dem berüchtigten Ki-Tsang gehört habe.
    »Oft genug, antwortet er mir, denn Ki-Tsang hauste damals in den Provinzen von Yunnan, und ich hoffe, daß wir ihm nicht auf unsrer Fahrt begegnen.«
    Jedenfalls hatte ich den Namen des berüchtigten Banditen nicht ganz richtig ausgesprochen, denn ich konnte Pan-Chao kaum verstehen, als er denselben in seiner Muttersprache articulirte.
    Unzweifelhaft kann ich aber behaupten, daß der Seigneur Farusklar in dem Augenblicke, wo jener Name wiederholt wurde, die Brauen zusammenzog und daß seine Augen einen Blitz hervorschleuderten Nachdem er dann

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