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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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Dieser Hexer hat fünf meiner Männer getötet.«
    »Er hätte noch mehr getötet, doch er war schon verletzt, als er hier angekommen ist.«
    »Wenn du dem Raben begegnest, wirst du noch viel mehr verlieren«, erklärte Leshii.
    »Wem?«
    »Dem Raben. Er ist ein Hexer aus deinem Volk. Siegfried hat ihn vor seinem Tod für seine Zwecke eingesetzt.«
    »Von dem habe ich gehört«, sagte Giuki. »Er hat eine Schwester, nicht wahr?«
    »So ist es. Wahrscheinlich beobachtet sie dich jetzt gerade.«
    »Wie denn?«
    Leshii schluckte.
    »Sie hat den Wolfsmann aufgehetzt. Sie ist mit Helgi verbündet und beschützt diese Edelfrau. Wer sich gegen sie auflehnt, bekommt es mit dem Raben zu tun.«
    »Dann sollten wir nicht länger zögern und sie sofort ins Meer werfen«, entschied Giuki.
    »Sie dienen Odin.« Leshii deutete auf das Christusbild. »Sage mir, ist er ein nachsichtiger Gott? Geht es seinen Feinden gut?«
    Giukis Zunge spielte unter dem Gaumen.
    »Was du auch tust, sie werden kommen«, warnte Leshii ihn. »Aber es gibt einen Weg, euch zu retten.«
    »Welchen?«
    »Schwöre mir erst, weder mir noch der Edelfrau etwas anzutun.«
    »Wie wäre es, wenn du es mir sofort sagst, denn sonst schneide ich dir die Zunge heraus, nagle sie an den Mast und sehe, ob sie im Wind flatternd die Wahrheit spricht.«
    »Du weißt, dass ich die Wahrheit sage, und du weißt auch, dass sie kommen. Schau dir nur das Wesen da draußen an. Wie viele Männer waren nötig, um es zu töten? Soll Helgi sich bei dem Raben und seiner Schwester mit Gold erkenntlich zeigen, wenn sie ihm das Mädchen bringen? Sie werden es nur im Wind verstreuen und in ihr schmutziges Loch im Wald zurückkehren. Schneide mir die Zunge heraus, und mein Geist wird zusehen, wie der Rabe das Gleiche mit dir tut.«
    »Ich habe keine Angst vor dem Tod«, wandte Giuki ein.
    »Aber willst du nicht mit Gold beschenkt und ruhmreich zu deinem Volk zurückkehren? Oder kehrst du lieber mit leeren Händen heim, als dich den Gegnern zu stellen?«
    Giuki richtete sich auf. »Das klingt vernünftig«, sagte er. »Erzähle mir, was man gegen den Raben tun kann.«
    »Schwörst du, uns nichts zu tun?«
    »Ich schwöre es.« Er berührte das Bild. »Ich schwöre es vor Odin, der am Baum hing, um Weisheit zu gewinnen.«
    »Er reist nicht über das Wasser, wenn er es vermeiden kann«, erklärte Leshii. »Setze die Segel. Es ist ganz einfach.«
    »Gut«, stimmte Giuki zu. »Bald beginnt die Dämmerung, dann brechen wir auf.«
    Es klopfte an der Tür der Kapelle. Es war Kylfa. Er brachte eine Kerze mit, in deren Licht sein Gesicht lang und schmal wirkte. »Ich habe schon wieder einen Bruder verloren«, berichtete er. »Hrodingr ist gerade an den Wunden gestorben, die ihm der Wolfsmann zugefügt hat. Ich will wissen, was dieser Bursche sagt. Er wird mich nicht um meinen Holmgang bringen.«
    Giukis Miene war eine Mischung zwischen einem Grinsen und einer hässlichen Grimasse. »Lass deine Brüder in Frieden ruhen«, sagte er.
    »Kein Mensch hat das Recht, mir die Rache zu verweigern.«
    »Richtig«, stimmte Giuki zu. »Aber eines musst du wissen: Kein Mann hat deinen Bruder getötet.«
    »Da steht ein Mann, der mindestens fünfzehn Sommer zählt.«
    »Nein«, antwortete Giuki. »Das ist eine Frau.«
    Kylfa riss die Augen weit auf.
    »Nun«, fuhr Giuki fort, »du kannst deinen Holmgang bekommen, aber wenn sie stirbt, wird jedem klar, dass sie kein Mann ist. Außerdem wird dann bekannt, dass dein Bruder durch die Hand einer Frau gefallen ist. Sie ist in gewisser Weise eine Prinzessin und Helgi in Aldeigjuborg versprochen. Es ist besser, sie in ihr Ehebett steigen zu lassen und Wergeld vom König zu verlangen, statt bei einem unnützen Kampf deine ganze Familie zu erniedrigen.«
    Kylfa schien zu zittern. »Eine Frau hätte meinen Bruder nicht töten können. Das ist keine Frau.«
    »Kylfa, ich habe ihr die Hand ins Gewand geschoben und den Beweis gefühlt«, erwiderte Giuki. »Außerdem wird sie von mächtigen Kräften beschützt. Nicht eine Frau hat deinen Bruder getötet, sondern die Götter, die durch sie wirken, haben es getan. Wie sonst könnte eine fränkische Jungfer einen Krieger wie Brodir niederstrecken?«
    »Wir könnten sie vergewaltigen und töten«, schlug Kylfa vor.
    »Auch dabei käme heraus, dass Brodir durch die Hand einer Frau gestorben ist. Wie gesagt, wenn du Wergeld verlangst, stellst du deine Ehre wieder her und bewahrst deinen Stolz.«
    Kylfa nickte. »Es muss aber eine

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