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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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hast anscheinend keine Angst, Mönch.«
    Jehan schwieg.
    »Du bist ein Prophet, nicht wahr?«
    Schweigen.
    »Komm schon, ich weiß es. Denke ja nicht, dein Odo sei der Einzige, der über Spione verfügt. Wir sind nicht ganz so rückständig, wie du glaubst. Du bist ein Prophet, das hat man mir zugetragen.«
    Jehan roch noch etwas anderes hinter den Kiefernnadeln und dem bratenden Fleisch. Was war es? Diesen Geruch kannte er aus Paris. Totes Fleisch. Verwesung. Die Fäulnis menschlicher Leiber.
    »Wir wollen es uns einfach machen. Du sollst für mich arbeiten. Du sagst mir, was du brauchst, und ich gebe dir, was nötig ist. Was willst du?«
    Darauf konnte Jehan nur eine Antwort geben. »Deine Seele für Gott.«
    »Nein. Ich bin ein König und Odins Mann – das ist allseits bekannt. Ich will es dir bequem machen. Willst du Wein? Etwas zu essen?«
    »Ja, aber ich kann nicht ohne Hilfe essen.«
    »Nun, ich werde dich nicht füttern. Krüppel fasse ich grundsätzlich nicht an.«
    »Nimm doch den stummen Jungen«, schlug Ofaeti vor.
    »Schweig, du Fettsack«, sagte Fastarr.
    »Was für ein Junge?«
    »Draußen ist ein Händler, der einen jungen idiotischen Sklaven hat. Er kommt aus Miklagard und ist einfach gestrickt, also wird es nicht viel ausmachen, wenn er sich bei dem Krüppel was einfängt.«
    »Stumm, das gefällt mir«, sagte Siegfried. »Schickt ihn herein. Ihr Berserker, ihr verschwindet jetzt. Ihr anderen auch. Ich will allein mit dem Mönch sprechen.«
    »Raus!«, befahl Fastarr. Jehan hörte, wie die Männer hinausgingen.
    Eine Weile war es still. Der Beichtvater lauschte dem knackenden Feuer und den Schritten des Königs, der auf dem Reet hin und her schritt. Da war auch wieder der Geruch. Der Tod.
    Der Beichtvater hörte leichtere Schritte.
    »Füttere den Mönch. Gib ihm Fleisch und Wein.«
    Schweigen.
    »Was ist los mit dir, Junge? Füttere den Mönch.«
    »Er spricht deine Sprache nicht.«
    »Beherrschst du sie?«
    »Ja.«
    »Dann sprich mit ihm.«
    »Du sollst mich füttern und mir zu trinken geben. Wenn du es bist, Edelfrau, dann verschütte dabei ein wenig Wein«, sagte der Mönch auf Griechisch, denn er wusste, dass die Dame diese Sprache beherrschte, Siegfried jedoch mit ziemlicher Sicherheit nicht.
    Jehan hörte, wie ein Teller aufgenommen wurde, dann gluckerte Wein in einen Becher. Als ihm der Becher an die Lippen gesetzt wurde, schwappte ihm ein wenig Wein auf den Oberkörper.
    »Vorsicht, Junge. Das Zeug ist schwer zu beschaffen und sollte nicht vergeudet werden«, murrte Siegfried.
    Der Beichtvater bekam reichlich Brot und Fleisch. Erst als er aß, bemerkte er, wie hungrig er war.
    »Hab Vertrauen, Edelfrau«, sagte Jehan. »Wir werden nicht untergehen.«
    Wieder spürte er die Hand auf der Schulter, und ein kaltes Schaudern lief durch seinen ganzen Leib.
    »Nun will ich dir erklären, wo mein Problem liegt, Priester«, erklärte Siegfried schließlich. »Deine Leute halten auf den Wällen erheblich länger durch als erwartet. Es ist nicht leicht, mein Heer beisammenzuhalten. Viele von ihnen werden heimkehren, wenn wir nicht bald durchbrechen, oder gar ihre Dienste dem Feind anbieten. Es gibt hier genügend Kriegsherren, die nur so lange treu sind, wie ich immer neues Plündergut heranschaffe. Verstehst du das?«
    »Ja.«
    »Nun, mein Volk ist abergläubisch. Ich würde gleich morgen zu deinem Glauben übertreten und alle Bündnisse und Heiratsmöglichkeiten in Anspruch nehmen, die dies mit sich bringt. Dein Gott predigt den Frieden, aber im Krieg ist er mächtig. Zu Zeiten unserer Großväter sahen wir die Macht des alten Königs Karl. Deshalb mag ich deinen Gott. Er macht die Könige reich und mächtig.«
    »Christus will nicht, dass Männer sich ihm aus diesem Grund anschließen.«
    »Ich habe nicht gefragt, was er will, oder? Es ist eher so, dass ich ihm sage, was er haben kann. Wie auch immer, es gibt eine Prophezeiung. Unsere Seher haben es beschrieben. Das Wesen, das deine Edelfrau verfolgt hat, kennt sie. Die Hälfte der heiligen Idioten im Norden weiß ebenfalls Bescheid. Unser Gott Odin wird in Menschengestalt auf die Erde kommen.«
    »Das ist eine Lüge.«
    »Mag sein. Aber vielleicht auch nicht. Es spielt keine Rolle. Die Menschen im Norden werden demjenigen folgen, den sie für ihren Gott auf Erden halten. Falls ich zufällig dieser Gott bin, werden sie mir folgen.«
    »Warum behauptest du dann nicht, es zu sein? Wenn du sowieso schon glaubst, es sei eine Lüge, könntest du es

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