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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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damit er sie vollbringen konnte.
    Es war noch aus einem anderen Grund vorteilhaft, nach Osten zu gehen. Der Seeweg schied aus, denn dort trieben sich die norwegischen Piraten herum. Also mussten Aelis und der Händler über Land reisen, und wenn Jehan ihnen folgte, würde er herausfinden, was zwischen ihm und den Ländern der Rus stand. Es war eine Gelegenheit, etwas über die Feinde Gottes zu erfahren oder gar das Böse zu suchen und mit Stumpf und Stiel auszurotten.
    Er betrachtete den dicken Wikinger, der anscheinend der Anführer war, wenn schon nicht dem Namen nach, dann doch aufgrund der Achtung, die ihm die anderen Männer zollten.
    »Ich bin ein Mönch und kann dir helfen. Ich kenne ein Kloster, das Reliquien sucht und gut dafür bezahlt«, erklärte er.
    »Wo ist es?«
    »In Agaune, südöstlich im Tal der Lieder«, erklärte der Beichtvater. »Die Abtei Saint-Maurice.«
    »Warum so weit?«
    »Ihr müsst den Schatten des Krieges entkommen und eine Gegend erreichen, wo man euch als Händler betrachtet, nicht als Plünderer. Wenn ihr euch in diesem Land einer Abtei nähert, wird man euch niedermachen. Wie ihr wisst, sind nicht alle Mönche harmlose Männer Gottes. Einige sind eher mit dem Schwert in der Hand als mit der Bibel aufgewachsen.«
    Ofaeti betrachtete den Beichtvater von oben bis unten. »Ein Rätsel«, erklärte er. »Worauf setzen wir? Zu den Booten können wir jedenfalls nicht zurückkehren, so viel ist sicher.« Er schnaubte. »Fastarr? Was meinst du?«
    »Ja.«
    »Dann folgt mir«, lud Jehan sie ein.
    Saint-Maurice , dachte der Beichtvater. Wo Gott den Raben gefunden und wieder verstoßen hatte. Siegfried hatte den Raben als Kundschafter bezeichnet, also hatte jemand ihn gesandt. Jehan wusste nicht wer, aber er hielt die Abtei des schwarzen Heiligen für einen guten Platz, um mit der Suche nach der Antwort zu beginnen.

26
    Unterschlupf
    M elun«, sagte Aelis, als das Pferd zwischen den Bäumen langsamer wurde. »Wir reisen nach Melun. Die Stadt ist meinem Bruder treu ergeben, und dieses Mal sind die Nordmänner nicht bis dorthin vorgestoßen.«
    Leshii nickte, obwohl es ihm überhaupt nicht behagte. In Melun würde die Edelfrau wieder unter ihrem Volk sein. Möglicherweise bekam er eine Belohnung, weil er sie beschützt hatte, aber andererseits vielleicht auch nicht. Er wusste ganz genau, wie eigensinnig und unangenehm Herrscher sein konnten. Wenn ihr Bruder nun fand, es sei ein Frevel gewesen, ihr die Haare abzuschneiden, oder ein Mann könne unmöglich so lange mit einer jungen Frau reisen, ohne die Gelegenheit schamlos auszunutzen? Leshii wusste nicht einmal, wer in Melun das Sagen hatte. War es ein kleiner Adliger oder ein Bischof, der den Ruhm, die Edelfrau gefunden zu haben, für sich in Anspruch nehmen würde? Helgi und die von ihm versprochene Belohnung schienen ihm immer noch das günstigste Ziel zu sein.
    Das Problem war nur, dass die Edelfrau sich auskannte und genau wusste, wohin sie wollte. Er hatte angenommen, er könne sie überlisten, in die Irre führen und sie im Glauben wiegen, sie gingen, wohin sie selbst wollte. Ihm fiel jedoch nichts Besseres ein, und wenn die Edelfrau nun nach Melun wollte, dann musste er sie eben begleiten. Ihr Pferd schob sich durch die Bäume und wandte sich am Fluss nach Süden. Leshii folgte ihr und führte das Maultier.
    »Edelfrau, es ist zu gefährlich, uns an den Fluss zu halten. Sie werden doch daran denken, dich hier zu suchen.«
    Aelis schwieg dazu und trieb ihr Pferd mit den Hacken an. Sie ritten den ganzen Tag und kamen an den niedergebrannten Trümmern von drei Klöstern vorbei. Die Wikinger stießen ohne ihre Schiffe nicht mit ganzer Kraft vor, unternahmen aber gelegentlich Angriffe zu Fuß.
    Schließlich lichtete sich der Wald, und sie bewegten sich zwischen kleinen Äckern und Häusern. Es dämmerte, hinter ihnen ging die große rote Sonne unter. Bauern traten vor die Türen und beobachteten sie. Zuerst riefen sie und holten Knüppel, doch dann sprach Aelis sie in der romanischen Sprache an und beruhigte sie mit der Erklärung, sie sei der Neffe Roberts des Tapferen und habe eine Botschaft von Graf Odo an den Bischof in dessen Kloster auf der Insel zu überbringen. Sie habe den Wikingerkönig getötet und sei gekommen, um die Männer auf dem Land zu ermutigen, sich ein Herz zu fassen und Paris zu Hilfe zu eilen. Sie gab sich nicht als die Schwester des Grafen zu erkennen, weil die Bauern kein Verständnis dafür gehabt hätten, dass sie

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