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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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wand sich in ihm, zerfetzte seine Vernunft, zerstörte sein Denken. Die Augen des Vogels ruhten auf ihm wie schimmernde schwarze Steine. Er stand auf und nahm ein Messer von der Bank neben dem Tisch. Zu Ehren des Edelmannes hatten sie Fleisch gegessen. Es war eine gute Klinge, die zum Ausbeinen benutzt wurde. Er betrachtete den dicken Fremden, den Diener des Edelmannes. Den zuerst?
    Der Adlige rührte sich.
    Nein, lieber den Krieger im Schlaf überraschen und danach den Diener erledigen.
    Der Rabe krächzte, als der junge Mann vortrat und Aelis das Messer in den Bauch jagte.

29
    Seltsame Gefährten
    J ehan fragte sich, warum die Nordmänner so schnell auf seinen Vorschlag eingegangen waren, in Richtung der Berge zu reisen. Sie kehrten nicht einmal ins Lager zurück, um sich von den Gefährten zu verabschieden, und hatten es offenbar sogar sehr eilig aufzubrechen. Ofaeti hatte vier Männer bei sich, und nun eilten sie nach Norden, um sich mit sechs weiteren zu treffen.
    Der Saum des Waldes, wo der Rabe versucht hatte, Jehan mit seiner Magie zu verzaubern, war der Treffpunkt. Unten vor dem Hügel lag das Wikingerlager. Dort herrschte viel Betrieb, wie Jehan bemerkte. Winzig, aber im Licht des großen Mondes gut zu erkennen, versammelten sich dort die Krieger. Die Sechs brachten vier Maultiere und ein Reitpferd mit, hatten aber nicht viel Proviant dabei. Die Tiere beförderten Kettenhemden, Speere, Äxte und zwei Bogen, Bettzeug und nicht viel sonst. Offensichtlich waren die Männer überhastet aufgebrochen.
    Er konnte nicht anders, als sie mit den wiederhergestellten Augen anstarren. Er starrte alles an. Es war eine bewölkte Nacht, nun aber kam der Mond zum Vorschein und malte silberne Säume um die Wolken. Die Luft schien wie aufgeladen, das Land schien zu glühen. Gab es in Eden ein schöneres Licht? , fragte er sich.
    Diese Männer unterschieden sich von den anderen Wikingern, die er im Wald gesehen hatte. Ihre rotblonden Haare waren heller, sie waren größer und kräftiger gebaut. Ofaeti bot einen beeindruckenden Anblick, er war dick, aber stark und benutzte einen Speer wie einen Stab. Auch Svan war ein Hüne, er hatte einen großen roten Bart, der im Tageslicht wie Feuer zu glühen schien. Er war mit einer großen einschneidigen Axt bewaffnet. Fastarr, dessen Schild ein Hammer zierte, war schlank und gewandt und trug ein Schwert an der Hüfte. Er hatte eine große, hässliche Narbe auf der Wange. Offensichtlich hatte er im Kampf irgendwann einmal mit einem Speer oder einer Schwertspitze Bekanntschaft gemacht. Dann war da noch Astarth, der jüngste Kämpfer. Er hatte einen dünnen Bart. Außerdem der grobe, unwirsche Egil, dessen Flüche sogar in dieser kampferprobten Kriegertruppe etwas Besonderes waren. Die übrigen der elf Krieger hatten ihre Namen nicht genannt, und der Beichtvater hatte nicht die Absicht, sie zu fragen. Einer war älter als die anderen. Er hatte graue Haare, und an der rechten Hand fehlten zwei Finger. Ein anderer trug zwei Schwerter am Gürtel, war ansonsten aber ärmlich gekleidet.
    Die Männer stritten darüber, ob sie die Rüstungen anlegen sollten. Ofaeti setzte der Diskussion ein Ende. »Je eher wir hier verschwinden, desto besser. Dafür haben wir keine Zeit.«
    »Kennst du dich hier aus?«, wollte Fastarr vom Beichtvater wissen.
    »Ich kenne mich aus«, erwiderte Jehan. »Wir müssen auf dem Handelsweg in die Lombardei nach Südosten wandern.«
    Ofaeti nickte. »Bringe uns hin und verschaffe uns Gold, dann wirst du nie wieder etwas von uns hören. Beim Mut Tyrs, ich schwöre dir, dass dir nichts geschehen wird. Wenn du uns aber hintergehst, werde ich an jedem Tag, an dem ich zornig bin, einen Mönch töten, und mein Zorn erlischt nicht so schnell«, sagte er. »Du musst mir bei deinem Gott versprechen, dass du uns so gerecht behandeln wirst, wie wir dich behandeln. Das heißt, du musst uns gut behandeln. Wenn du uns keinen Anlass dazu gibst, wirst du keine Schwierigkeiten bekommen. Schwörst du es?«
    Jehan blickte die Männer an. Er befand sich in ihrer Gewalt und hatte keine Wahl. Er musste nach Saint-Maurice gelangen, und die Krieger schienen fähig zu sein, ihn hinzubringen. Wie viel Geld würde er für die Gebeine des Mönchs erhalten? Nichts. Allerdings wäre sein Eid in dem Augenblick erfüllt, in dem er den Berserkern erklären konnte, dass sie keine Belohnung für die Beute bekommen würden. Danach hatten die Mönche die Freiheit, sie zu töten. War das der angenehmste

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