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Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Huston
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aufhört, mich zu unterbrechen, während ich mir einen Scheißplan zurechtlege?
     
    Ich blinzelte rüber zu Soledad.
     
    - Was?
     
    Sie zuckte mit den Achseln.
     
    - Ich wollte mich nur bedanken.
    - Für was?
     
    Sie verdrehte die Augen.
     
    - Dafür, dass du gekommen bist und mich hier rausholst, was denn sonst?
    - Keine Ursache.
     
    Ich blickte wieder zu Harris.
     
    - Okay, erledigt.
     
    Er musterte Soledad.
     
    - Alles klar?
     
    Sie verschränkte die Arme.
     
    - Ja, bestens. Lassen Sie ihn einfach weiterschmollen.
     
    Er lehnte sich nach hinten, hob eine Ecke des Vorhangs und spähte aus dem Fenster.
     
    - Schön, dass ihr beiden das klären konntet. Und jetzt tut mir bitte den Gefallen und haltet eure verdammte Klappe.
     
    Er ließ den Vorhang fallen und fixierte mich.
     
    - Während ich hier weiter die Zeit totschlage und mir zunehmend dämmert, dass das Ganze’ne Riesenverarsche ist, und ich mich dringend dafür revanchieren muss, dass man mir auf der Nase rumtanzt.

    Er stieß mit dem Ellbogen gegen das Handy, das auf dem Tischchen neben ihm lag.
     
    - Wenn das nicht bald klingelt …
     
    Er deutete auf das Zimmertelefon.
     
    -... wiederholen sich hier Szenen aus deiner jüngsten Vergangenheit, Web.
     
    Er verschränkte die Hände hinterm Kopf.
     
    - Und ich schätze, du weißt, was ich damit meine.
     
    Er hatte recht, ich wusste es.
    Ich hob die Hand.
     
    - Kann ich mal aufs Klo?
    - Hm. Aber lass die Tür offen.
     
    Ich betrat das Bad, öffnete den Reißverschluss und stand vor der Toilette, ohne zu pinkeln, weil ich nicht musste.
     
    - Ich hör nichts da drinnen.
     
    Ich steckte meinen Kopf durch die Tür.
     
    - Ich hab’ne Pinkelhemmung, wenn Frauen dabei sind. Darf ich den Wasserhahn aufdrehen?
     
    Er wedelte mit der Hand.
     
    - Mach einfach.

    Ich verschwand wieder im Bad, drehte den Wasserhahn auf und stellte mich kurz vors Klo. Dann spähte ich über die Schulter zur Tür, zog leise den Duschvorhang auf, stieg in die Wanne und zog am Griff des Badefensters, das sich keinen Millimeter bewegte. Ich hüpfte aus der Wanne, hämmerte auf den Spülknopf, schlüpfte hinter den Duschvorhang zurück und riss kräftig am Fenster, das sich quietschend öffnete. Das Rauschen des Spülwassers verebbte, ich stieg aus der Wanne, schloss den Vorhang und hielt beide Hände unters laufende Wasser. Dann drehte ich den Hahn wieder zu, schaute mich um, konnte aber kein Handtuch entdecken. Also verließ ich das Bad mit tropfenden Händen.
     
    - Keine Handtücher.
     
    Harris neigte den Kopf in Richtung einiger Sporttaschen in der Nähe der Tür.
     
    - Haben wir schon eingepackt.
     
    Ich hockte mich wieder aufs Bett und bemerkte plötzlich, dass ich dringend pinkeln musste.
    Harris zeigte auf Soledad.
     
    - Musst du auch mal?
     
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er deutete auf Jaime.
     
    - Und du?
     
    Jaime legte die Stirn in Falten.
     
    - Äh.
    - Normalerweise muss man über so was nicht lang nachdenken, Knalltüte.
     
    Jaime schüttelte den Kopf.
     
    - Nein, nein. Ich muss nicht.
    - Okay, gut, denn von jetzt werdet ihr es euch verkneifen.
     
    Harris lehnte sich zurück und schob die Hände wieder hinter den Kopf.
     
    - Talbot. Was müsst ihr sonst noch über den Jungen wissen? Außer dass seine Zähne grau waren vom Meth, ihm das Haar ausfiel, seine Haut gelb war und seine Nase innen völlig zerfressen. Ach ja, ihr solltet noch über seinen Wagen Bescheid wissen. Der Junge hat einen achtundachtziger oder neunundachtziger Toyota oder Honda gefahren, oder irgend’ne andere von diesen Japsenkisten, die alle gleich aussehen. Er hatte die Karre schon’ne ganze Weile. Wisst ihr, wie lang? Zehn Jahre. Hat ihn geklaut. Irgendwo in Humbolt mitgehen lassen. Ist losgezogen, um’n bisschen Gras zu verchecken und ist mit der Karre von so’nem Collegekid zurückgekommen. Hat ständig mit der verfluchten Kiste rumgeprahlt. Ich hab den Wagen vor zehn Jahren geklaut, und ich fahr ihn immer noch. Mann, kannst du das fassen? Zehn Jahre mit’ner heißen Kiste unterwegs und nie hopsgenommen worden. Wetten, ich fahr die Kiste noch mal zehn Jahre, bevor das passiert. Die Cops sind so bescheuert, die haben mich schon zweimal rausgewunken und trotzdem nie einkassiert, obwohl die Kiste brandheiß ist.
     
    Er schüttelte den Kopf.
    - Hat er echt gesagt. Wetten, ich fahr die Kiste noch mal zehn Jahre . Ihm ist nie die Idee gekommen, sie vielleicht mal loszuwerden, bevor sie ihn damit schnappen. Ist wohl davon

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