Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Huston
Vom Netzwerk:
Solltest du das nicht lieber in Abwesenheit der Leiche tun?
     
    Er streckte eine Hand aus.
     
    - Den Segler.
     
    Ich fischte den kleinen Styroporgleiter aus der Goodwill-Tüte.
     
    - Au ja, lass uns damit spielen. Und dabei über deinen plötzlichen Anfall von Wahnsinn reden.
    - Zerbrich ihn in Stücke. Kleine Stücke. Nein, noch kleiner. Sie müssen in den Krug passen. Gut.
     
    Er nahm die Stückchen, die ich ihm gab, und stopfte sie in den Steingutkrug.
     
    - Und jetzt den Korken.
     
    Ich reichte ihm den Korken, den er in den Hals des Krugs drehte und dann mit dem Handballen vollständig hineinschlug.
    Die zerrupften Überreste des Gleiters legte ich zurück in die Tüte.
     
    - Okay, wir werfen uns also nicht den Gleiter zu. Aber, verfluchte Scheiße, Gabe, was zum Henker machen wir dann hier?
    - Den Beutel mit Modeschmuck.
     
    Ich kramte ihn hervor.
    Er schüttelte den Kopf.
     
    - Nein, leer ihn aus, ich brauch nur den Beutel. Und tränk dieses Stirnband in der Spiritusflasche.
     
    Mit dem Zeigefinger stopfte ich das eigens erstandene Bon-Jovi-Stirnband in die Flasche.
     
    - Das ist so was von Scheiße, Mann.
    - Jetzt zieh es raus, vorsichtig, und leg es da rein.
     
    Ich hielt den kleinen Beutel neben die Flasche. Dann zupfte ich das Stirnband heraus und ließ es in den Beutel fallen, wobei etwas Spiritus auf meine Hose tropfte.
     
    - Jetzt schließ die Flasche, stell sie weg und reiß ein Stück von dem Tape ab.
     
    Ich schraubte die Flasche zu, stellte sie zurück in die Plastikkiste, fand die Rolle mit silbernem Klebeband, riss ein Stück ab, gab es ihm und beobachtete, wie er damit den versiegelten Beutel an den Krug klebte.
     
    - Halt das.
     
    Er streckte mir die Bombe hin.
    In meinem Inneren fragte ich mich, wie weit ich bereits auf die schiefe Bahn geraten war. Wie, verdammt, war ich von der gemütlichen Couch in Chevs Tattoo-Laden in diesen Wagen gelangt, in dem mich ein Ex-Gangsta und Leichentransporteur nötigte, einen Jumbo-Molotowcocktail für
ihn zu halten. Ich bemühte mich, die möglichen Konsequenzen meiner nächsten Schritte abzuschätzen.
    Zumindest versuchte ich es.
     
    - Scheiß drauf. Gib mir das Ding.
     
    Mit der Bombe in der Hand wartete ich, während Gabe reinen Alkohol aus dem Erste-Hilfe-Kasten auf ein Tuch träufelte und dann sorgfältig den Krug damit abrieb. Dabei drehte ich ihn immer wieder ein Stück, damit er auch noch den letzten Winkel erreichte.
    Nachdem er alle Fingerabdrücke beseitigt hatte, nickte er und klopfte seine Taschen ab.
     
    - Ich hoffe, du hast ein Feuerzeug?
     
    Meine Laune stieg sofort beträchtlich.
     
    - Was? Zur Hölle, nein! Ich rauch nicht! Oh, zu dumm, jetzt werden wir wohl das große Feuerwerk auf später verschieben müssen.
     
    Prompt griff er in eine der Plastikkisten, kramte ein Päckchen Einwegfeuerzeuge hervor und erlaubte einem seiner Mundwinkel, leicht nach oben zu wandern.
     
    - Nur ein Witz. Gib mir das Ding.
     
    Ich trat es ihm bereitwillig ab und war hocherfreut, endlich einen Hinweis darauf bekommen zu haben, welche Art von Situation seinen inneren Spaßvogel hervorlockte.
    Er kletterte aus dem Wagen und lief auf ein verwahrlostes Ziegelgebäude zu, das ich zuerst für eine Garage gehalten
hatte, dessen eigentliche Bestimmung ich nun aber an einem darüber angebrachten Firmenschild erkannte.
     
    - Oh Scheiße, nein. Gabe, nicht!
     
    Aber er war bereits zu weit weg, um mein gequältes Stöhnen zu vernehmen. Er ließ das Feuerzeug aufflammen, näherte seine Hand dem Beutel und wartete geduldig, bis das Stirnband im Inneren Feuer gefangen hatte. Dann hob er den Krug hoch über den Kopf, ließ ihn wieder sinken und schleuderte ihn in einem flachen Bogen unter den Lieferwagen am Straßenrand.
    Der Steingutbehälter zersplitterte und verspritzte den dickflüssigen Brandbeschleuniger auf dem Asphalt unter dem Lieferwagen. Flammen leckten am Motor und züngelten an den Seiten empor. Gabe schlenderte zum Cruiser zurück, eine dunkle Silhouette vor den auflodernden Flammen, und setzte sich wieder hinters Steuer.
    Er betrachtete das Mini-Inferno und wandte sich dann zu mir. Das Feuer spiegelte sich in seiner Sonnenbrille.
     
    - Schätze, jetzt wissen sie, was Sache ist.
     
    Er startete den Wagen, fuhr los und rollte gerade an dem brennenden Lieferwagen vorbei, als die Ladentür von Aftershock Tatortreiniger aufflog und ein kahles, drahtiges Männchen mit einen Besenstiel in der Hand herausstürzte, gefolgt von Ding-Bum und

Weitere Kostenlose Bücher