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Clemens Gleich

Clemens Gleich

Titel: Clemens Gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pikmo und Jianna (German Edition)
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tun?"
    "Können wir ... ihn behalten?"
    Diesmal war der Schrei mehr als nur ein Gefühl, diesmal war er deutlich hörbar. Sein Ursprung war wie sein Klang nicht menschlich. Fuzz stieg das Adrenalin bis in die Ohren, sein Puls dröhnte ihm in den Ohren. Als er sich im Rennen umdrehte, konnte er erkennen, wie ein Drache mit etwas Blauem darauf direkt auf sie zuhielt. Er rannte schneller. Es ging nicht. Er rannte schon so schnell er konnte. Pi sagte nie sonderlich nett Hallo zu ihm, doch die bevorstehende Begegnung sah von Schritt zu Schritt mörderischer aus.
    "Was machen wir jetzt?!", schrie Fuzz.
    "Jetzt müssen wir ein bisschen improvisieren, für dieses Stück gibt es keinen Plan." Shardid sah aus, als ginge er gemütlich spazieren. Ein weiterer Schrei sägte an Fuzz' Nerven. Seine Haare stellten sich auf.
    "Er wird sich nicht darüber freuen, dass ich ihm einen Bruder gefunden habe, oder?"
    "Nein", bestätigte ihm Shardid. "Er ist unterwegs, um diesen Bruder zu töten."
    "Und ich habe ihm geholfen! Er wird mich umbringen!"
    "Ja, das will er wirklich."
    "Du musst ihn irgendwie beruhigen!" Shardid sah die Angst im Gesicht des Jungen.
    "Keine Angst", sagte er. "Ich habe für eine effiziente Ablenkung gesorgt. Er wird erstmal beschäftigt sein."
    "Und wenn 'erstmal' vorbei ist?!"
    "Dann ist er hoffentlich schon in unserer Gewalt."
    "Lebend?", fragte Fuzz. Lebend war das, was er zuerst wollte, allerdings bedeutete "lebend" wahrscheinlich, dass Pi sich an seine Gurgel hängen würde, bis "lebend" als Adjektiv auf ihn selbst nicht mehr passte.
    Hauptmann Gramp saß allein im Mannschaftsraum und zog in meditativer Trance seine Kampfstiefel an; erst den linken, dann den rechten. Er fühlte das harte Metall des Sitzes unter sich, das für unruhige Flüge gedachte Gurtsystem drückte lose in seinen Rücken. Ein schnallte sich eine leichte Panzerweste um. Wie lange das wohl schon zurücklag, seit er die das letzte Mal getragen hatte? Er setzte den braunen Infanteriehelm mit dem Schallkopplersystem an den Ohren auf. Er prüfte ein letztes Mal das Gewehr. Er sah an sich herunter. Er fand sich zu fett für solche Aktionen, zu alt. Schulterzuckend machte er sich auf die Suche nach dem Major. Er traf ihn im Lagerraum auf einem stählernen Gestell. Das Gestell stand an einem humanoiden Panzermonster, das seinen bösartig aussehenden Kopf vom Boden aus mehr als zwei Mal so hoch trug wie der Major, und der war schon kein Winzling. Überall saßen Verdickungen, hinter denen Gramp richtigerweise Bewaffnung vermutete, der Bauch jedoch war aufgeklappt und hell erleuchtet. Einige Techniker standen um Major Palankin herum, der händereibend mit unverhohlener Begeisterung in die Bauchhöhle guckte, die aussah, als reiche sie bis an das Rückgrat des Monsters. Palankin legte seinen Mantel ab und stieg hinein, ein irritierend intimer Anblick für Gramp. Er trat heran:
    "Was ist das?"
    "Das", rief der Major ihm gutgelaunt zu, "ist die Zukunft der Kriegsführung." Er zog sich von hinten aus dem Rückgrat eine schleimig aussehende Kappe auf den Kopf, dann schloss sich der Bauchpanzer langsam über ihm. "Das", kam es aus der kleiner werdenden Spalte, "ist mein Kampfanzug!" Hauptmann Gramp sah nochmals an sich herunter. Er kam sich vollkommen bescheuert vor.
    Pi stellte sich im Sattel auf. Er zog sein Kampfmesser aus der Scheide und seine Kampfmiene aufs Gesicht. Er konnte kaum denken vor Hass auf Pikmo. Doch er hatte einen unbegrenzten Vorrat an Hass, aus dem heraus er den kleinen Verräter Fuzz im Augenblick mit einer Intensität versorgte, die dem Hass auf Pikmo kaum nachstand. Er konnte die Angst des kleinen Wichts riechen! Mit einem Nicken dirigierte er Pako in den Landeanflug. Seine Opfer blieben stehen und drehten sich ihm zu. Pikmo setzte die erwachende Jianna ab. Shardid verscheuchte sie sofort in die nächstmögliche Deckung. Sie kroch halb beleidigt, halb verwirrt hinter einen Busch. So viel Auswahl!, dachte Pi und sprang vom Rücken des Drachen. Er konnte sich kaum entscheiden, wen er zuerst aufschneiden sollte. Sein Blick fiel auf Fuzz:
    "Hallo, Kleiner. Na, haben wir neue Freunde gefunden?"
    "Pi, ich, ich, ich hab das nicht gewusst!" Fuzz lief rückwärts. Er hob zitternde Hände in einer abwehrenden Geste. "Ich wollte dir den Großen vorstellen, weil er bestimmt dein Bruder oder so ist!"
    "Ach, vorstellen? Durch ein halbes Dutzend Stammesstaaten vor mir mit diesen beiden wegrennen nennst du vorstellen?" Er schüttelte von

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