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Clemens Gleich

Clemens Gleich

Titel: Clemens Gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pikmo und Jianna (German Edition)
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rauchte. Die Diebstahlsache war unwichtig genug, dass sich der Junge mal wieder die Füße vertreten konnte. Vor allem würde er dann nicht im Weg herumstehen, wenn die wichtigen Ermittlungen rund um diesen Mörder anstanden.
    "Hallo Yens", fing Gramp an und legte die Akte auf den Tisch neben die Dose mit der schwarzen Schuhcreme. "Ein komischer Fall, gestohlen gemeldeter Felliger. Schau mal bei diesem schrägen Laden vorbei, du weißt schon, am Totmannbrunnen, wenn man Richtung Markt geht. Da, wo diese Felligenbefreiungsspinner sich treffen. Fack oder wie die heißen." Yens setzte den Stiefel auf den Boden, wischte sich die Finger sauber und musterte die Papiere mit strengem, kritischen Blick. Er musterte alles und jeden so. Er blätterte weiter. Er hob die Augenbrauen vielsagend.
    "Tja. Sieht mir auch sehr verdächtig aus...", sagte er in den leeren Raum, denn der Hauptmann war schon auf dem Weg in den Keller, wo der Spurenleser der Wache residierte und alle Indizien lagerten, bis sie zu einfachen Fundsachen wurden. Irritiert zog Yens van Erster seinen Stiefel an und machte sich auf den Weg.
    Eine halbe Stunde später stapfte Hauptmann Gramp pfeifend die Treppen in sein Büro hoch. Unterm Arm trug er mehr Papier für seine Höhle: einige Beweismittel vom Tatort sowie einen Haufen verschriftlichte Erinnerungen von Zeugen, Freunden oder Verwandten. Wenn es mal lief, dann lief es einfach. Mit Yens und diesem komischen Diebstahl aus dem Weg war endlich der Weg frei für die Lösung eines richtigen Falles. Er stieß die Zimmertür hinter sich mit dem Fuß zu und breitete seine Beute in einer Papiermulde des Schreibtisches aus. Dann blickte er auf. Jemand stand im Raum. Gramp war sich nicht sicher, ob er ihn nur in seinem Enthusiasmus nicht bemerkt hatte, oder ob er einfach aufgetaucht war, während er am Schreibtisch zugange war. Die Gestalt trug einen ziemlich stabil wirkenden roten Mantel, aus dem blasse Hände ragten. Das Gesicht war zur Hälfte von einem breiten, hellgold metallenen Visier verdeckt, das mit seltsamen Schriftzeichen verziert war. Eine der "Stimmen des Ministeriums", die exekutiven Hände, Augen, Ohren und eben Stimmen der imperialen Politik. Es bedeutete zwar kein Glück, sie zu sehen, doch konnte man sich sicher sein, dass einem in ihrer Nähe kein Leid drohte, zumindest nicht von anderen Mitbürgern. Persönliche Besuche wiederum konnten nur Ärger bedeuten. Gramp war zum Beispiel überzeugt, dass dieser da nicht hier war, um ihm zu seinen mentalen Fortschritten im Fall der Klingenmorde zu gratulieren. Da die Augen hinter dem Visier nicht sichtbar waren, konnte er sich zwar nicht sicher sein, er nahm allerdings zu seinen Gunsten an, dass dieser hier keinen feindseligen Gesichtsausdruck trug.
    "Guten Tag", sagte die Stimme. Sie kam aus einem Mund, um den herum die Haut ebenso bleich war wie jene der Hände. Gramp meinte sogar, ansatzweise Sommersprossen zu erkennen auf der Nasenspitze, die gerade noch unter dem Visier hervorragte. Am meisten verblüfften ihn jedoch die strohblonden Haare. Sie standen in spitzen Strähnen nach oben, was nach Gramps bescheidener Meinung wenig Autorität vermittelte.
    "Mein Name ist Shardid Rooth", sagte Shardid Rooth und nahm auf etwas Platz, von dem Gramp hoffte, dass es ein Hocker unter einem Papierberg war.
    "Äh. Guten Tag." Der Hauptmann schob nervös wahllos ein paar Akten zusammen. "Womit, ähm, kann ich dem Imperium zu Diensten sein?"
    Shardid Rooth nahm einen Schluck aus einer Kaffeetasse, von der Gramp schwörte, dass sie gerade noch nicht dagewesen war.
    "Ich habe eine Bitte zwecks Ihrer Prioritäten", sagte die Stimme dann.
    "Prioritäten? Wie das Ministerium bestimmt weiß, arbeiten wir gerade an den Klingenmorden. Das ist so mit Abstand das Wichtigste zur Zeit." Nach einer kleinen Gedenksekunde fügte er hinzu: "Zumindest das Wichtigste, von dem ich weiß. Hat sich etwas getan?"
    "Ja. Der Fall wurde Ihnen jedoch schon übergeben. Das Ministerium sieht die Diebstahlsache Siebenring als dringlich an und möchte, dass Sie sich persönlich darum kümmern."
    "Was?", fragte Gramp ein wenig zu laut. "Aber das ist nur ein Diebstahldelikt, zur selben Zeit sterben Menschen! Kann das Sexspielzeug einer reichen Frau nicht warten?" Shardid lächelte sanft.
    "Nein. Das Ministerium hat seine Gründe. Sie erhalten ein Budget, entsprechende Ausrüstung und die Möglichkeit, mich in Notfällen zu kontaktieren."
    "Ich glaube, dass ich kurz vor der Aufklärung der Morde

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