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Clovis Dardentor

Clovis Dardentor

Titel: Clovis Dardentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Ah, das ist schön, Herr Dardentor! rief Jean Taconnat. Ich möchte niemals von Ihrer Seite weichen!
    – Keinen Fuß breit und keine Woche lang! erwiderte unser Perpignaneser wärmer werdend. Ich liebe einmal die Jugend und komme mir nur halb so alt vor, wenn ich mit Freunden zusammen bin, die um die Hälfte jünger sind als ich!… Und doch… recht überlegt… könnt’ ich bequem Ihr Vater sein…
    – O, Herr Dardentor! rief Jean Taconnat, der diesen Herzensaufschrei nicht zurückhalten konnte.
    – Wir bleiben also vereinigt, meine jungen Herren! Es wird Zeit genug sein, von einander zu lassen, wenn ich von Oran scheide, um… ja, meiner Treu, ich weiß nicht, wohin zu gehen.
    – Nach der Verheiratung?…
    – Welcher Verheiratung?
    – Der des jungen Désirandelle.
    – Ah, richtig. Daran dacht’ ich schon gar nicht mehr…. Hm, ‘s ist doch ein sehr hübsches Mädchen, das Fräulein Elissane!
    – Das haben wir auch sofort entdeckt, als sie an Bord des »Argeles« kam, bestätigte Marcel Lornans.
    – Ja, ich nicht weniger. Seit ich aber bei ihrer Mutter gesehen habe, wie sie so graziös, so aufmerksam, so… nun ja, so… kurz, da hat sie bei mir noch um hundert Procent gewonnen! Wahrlich, dieser Guckindiewelt Agathokles wird nicht zu beklagen sein…
    – Wenn er Fräulein Elissane gefällt, glaubte Marcel Lornans einwerfen zu sollen.
    – Natürlich… er wird aber gefallen, der Bursche! Beide kennen sich ja seit ihrer Geburt…
    – Und sogar seit noch früher! sagte Jean Taconnat.
    – Agathokles ist eine gutmüthige Natur… freilich, vielleicht ein wenig… ein wenig…
    – Ein wenig… viel… sagte Marcel Lornans.
    – Und eigentlich doch gar nicht…« fiel Jean Taconnat ein.
    Für sich aber murmelte er weiter:
    »Doch gar nicht das, was Fräulein Elissane verlangen kann!«
    Jedenfalls glaubte er die Stunde aber noch nicht gekommen, diese Ansicht vor Herrn Dardentor auszusprechen, der in seinem Satze fortfuhr:
    »Ja… er ist ein wenig… ich geb’ es zu… Doch, mag sein… er wird schon gelenkiger werden… wie ein Murmelthier nach dem Winterschlaf…
    – Und wird doch ewig ein Murmelthier bleiben! konnte Marcel Lornans zu sagen nicht unterdrücken.
    – Nachsichtig, meine jungen Herren, nachsichtig! mahnte Herr Dardentor. Wenn Agathokles nur mit Parisern, wie mit Ihnen, verkehrte, würde er sich vor Ablauf von zwei Monaten gehäutet haben. Sie sollten ihm Unterricht geben.
    – Unterricht, um geistvoller zu werden… zu hundert Sold die Stunde! rief Jean Taconnat. Das hieße: ihm sein Geld stehlen!«
    Herr Dardentor wollte sich noch nicht ergeben. Daß der junge Désirandelle schneidig war wie eine bleierne Klinge, das sagte er sich wohl selbst.
    »Lachen Sie, lachen Sie nur, meine Herren! fuhr er fort. Sie vergessen, daß die Liebe den Dümmsten giebt, was sie den Schlausten an Geist raubt, und sonach wird sie reichlichst beschenken den jungen…
    – Gagathokles!« vollendete Jean Taconnat den Satz.
    Herr Dardentor mußte über die Verdrehung laut auflachen.
    Marcel Lornans brachte das Gespräch jetzt auf Frau Elissane. Er erkundigte sich nach der Lebensweise, die sie in Oran führe… wie Herr Dardentor ihr Haus gefunden habe…
    »O, eine sehr nette Wohnstätte, antwortete dieser, ein niedlicher Käfig, der durch die Anwesenheit eines reizenden Vogels belebt wird. Sie werden dahin kommen…
    – Wenn das nicht indiscret erscheint, bemerkte Marcel Lornans.
    – Ich führe Sie ein, da macht sich das schon von selbst. Uebrigens nicht gleich heute… Agathokles muß erst festen Fuß fassen können. Wir werden morgen einmal sehen…. Jetzt lassen Sie uns an die spätern Spaziergänge denken. Die Stadt… ihr Hafen… ihre Bauwerke…
    – Und unser Dienstvertrag? wendete Marcel Lornans ein.
    – Den brauchen Sie heute noch nicht zu unterschreiben… morgen auch nicht… übermorgen auch noch nicht! Warten Sie wenigstens bis nach der Hochzeit…
    – Da müßten wir vielleicht bis zu dem Alter warten, wo man uns entlassen muß…
    – Nein, nein! Das wird sich nicht verschleppen!«
    Welcher Schwall von Ausdrücken, die alle die Feinfühligkeit Patrice’s schwer verletzt hätten.
    »Jetzt sei also, nahm Herr Dardentor wieder das Wort, nicht mehr vom Eintreten in den Dienst die Rede…
    – Beruhigen Sie sich, versicherte Jean Taconnat. Wir haben uns einen vierzehntägigen Urlaub geleistet. Haben sich unsre Verhältnisse bis dahin nicht geändert, sind nicht neue Interessen…
    – Schön,

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